Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Obermain
Icon Pfeil nach unten
Altenkunstadt, Burgkunstadt, Weismain
Icon Pfeil nach unten

ALTENKUNSTADT: Opel Seidler vor dem Aus

ALTENKUNSTADT

Opel Seidler vor dem Aus

    • |
    • |
    Düstere Aussichten: Die Niederlassung von Opel-Seidler in Altenkunstadt ist zurzeit wegen „Urlaub“ geschlossen. Ende des Monats soll der Standort im Zug des Insolvenzverfahrens aufgelöst werden.
    Düstere Aussichten: Die Niederlassung von Opel-Seidler in Altenkunstadt ist zurzeit wegen „Urlaub“ geschlossen. Ende des Monats soll der Standort im Zug des Insolvenzverfahrens aufgelöst werden. Foto: Gerhard Herrmann

    Ein Opel-Rekord mit Heckflossen aus den 1960-er Jahren im Ausstellungsraum der Niederlassung der Opel Seidler OHG in Altenkunstadt kündet von besseren Zeiten. Nachdem der Hauptstandort des Familienunternehmens im Zuge des Insolvenzverfahrens im Juni vom Melkendorfer Kia-Händler Korn & Schwenk GmbH übernommen worden war, droht nun dem Altenkunstadter Standort das Aus. „Mangels einer Perspektive für die Fortführung wird die Niederlassung voraussichtlich Ende September geschlossen“, teilte Rechtsanwalt Robert Jödicke von der Bayreuther Kanzlei Wallner-Weiß, die mit der Insolvenzverwaltung beauftragt ist, mit.

    Der Insolvenzverwalter Tobias Rußwurm verhandele zwar mit einem aussichtsreichen Investor für das Firmengelände, doch ein Autohaus wolle der in Altenkunstadt nicht betreiben. Die Suche nach einem Nachfolger für das Familienunternehmen sei nicht erfolgreich gewesen. Der Standort sei zwar gut, die Räumlichkeiten großzügig und die Miete überschaubar, doch sei die Niederlassung offenbar für einen Investor zu klein und zu nah an der Kulmbacher Opel-Niederlassung gelegen, um sich hier zu engagieren. Gescheitert sei auch der Versuch der Inhaberfamilie, wenigstens „den Altenkunstadter Standort durch neues Kapital wieder auf die Beine zu stellen“, bedauerte Jödicke.

    „Mangels einer Perspektive für die Fortführung wird die Niederlassung voraussichtlich Ende September geschlossen.“

    Robert Jödicke, Rechtsanwalt, Kanzlei Wallner-Weiß

    Bisher war es dem Insolvenzverwalter gelungen, den Standort zu sichern und die Fortführung der Geschäfte so zu ermöglichen, dass er aus dem laufenden Betrieb finanziert wurde. Ohne höhere Ertragsaussichten sei dies allerdings nicht länger möglich, so Jödicke. Für die verbliebenen Mitarbeiter – ein fest Angestellter, die Frau des Geschäftsführers und einige Aushilfskräfte – werde kein Sozialplan erstellt, sondern es gelte die Kündigungszeit von drei Monaten, hatte Insolventverwalter Rußwurm bereits im Juni angekündigt.

    Zurzeit ist die Niederlassung zwar offiziell noch in Betrieb, doch die Türen sind verschlossen und ein Zettel weist auf Betriebsurlaub hin. Die Zahl der ausgestellten Autos wurde auf wenige Modelle vor und im Ausstellungsgebäude reduziert, während das übrige Gelände leer steht.

    Opel-Krise die Ursache des Niedergangs

    Als Hintergrund der Zahlungsunfähigkeit des 1971 in Kulmbach gegründeten Familienunternehmens hatte der Insolvenzverwalter im vergangenen Jahr die Insolvenz des amerikanischen Mutterhauses General Motors angeführt. Diese Turbulenzen hätten bei Opel Seidler einen starken Umsatzeinbruch und einen Verlust von Marktanteilen verursacht.

    Das Unternehmen wurde 1971 von Kfz-Meister Hermann Seidler und seiner Ehefrau Monika gegründet. Sie übernahmen die erste Selbstbedienungstankstelle und Waschstraße in Kulmbach und Umgebung. Die Altenkunstadter Niederlassung wurde 2001 eröffnet, eine Lichtenfelser Filiale 2012 verkauft. Die Firma führte in den vergangenen Jahren der Sohn Matthias Seidler, der Kfz-Meister ist. Opel zeichnete den Betrieb zuletzt beim Werkstatttest 2012 für seine guten Leistungen aus.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden