Schulleiterin Monika Geiger gab ihren Absolventen ein altes Wikinger-Sprichwort mit auf den Weg: „Über den Wind können wir nicht bestimmen, doch wir können die Segel richten." Das Seefahrer-Thema zog sich durch Geigers Ansprache zur Abschlussfeier der Realschule Burgkunstadt am Donnerstagabend in der Baur-Tennishalle. Die Schule verglich sie mit einem Schiff, als sie sagte: „Ihr seid jetzt am Hafen Realschulabschluss eingelaufen. Der harte Kurs der letzten Wochen hat sich gelohnt." Nun gehe es auf einem Schiff namens „Berufswelt" weiter.
„Gehen Sie das Neue optimistisch und ohne Angst an", riet Hans-Peter Marx, Stellvertreter des Landrats, den Absolventen. Man solle lernfähig bleiben, denn lebenslanges Lernen sei heutzutage unumgänglich.
„Über den Wind können wir nicht bestimmen, doch wir können die Segel richten.“
Wikinger-Sprichwort, zitiert von Schulleiterin Monika Geiger
Zustimmendes Nicken aus den Absolventenreihen erntete Bürgermeisterin Christine Frieß, als sie sagte: „Jetzt sind Sie sicher froh, dass Sie die Schinderei und das Pauken hinter sich haben." Frieß las eine scherzhafte Passage aus einem Buch von Astrid Lindgren vor. Darin erzählt Pippi Langstrumpf begeistert von der Schule in Argentinien: „Da fangen die Osterferien drei Tage nach den Weihnachtsferien an, und wenn die Osterferien zu Ende sind, dauert es drei Tage, und dann fangen die Sommerferien an. Jedenfalls hat man keine Schularbeiten...." Doch ohne Fleiß kein Preis, so Frieß, die Absolventen sollten sich ihre Neugierde erhalten.
Gelächter wie bei einem Kabarettakt löste die Rede des Elternbeiratsvorsitzenden Thomas Will aus, der humorvoll aus dem Alltag eines Schülers erzählte und in die Geschichte diverse Lehrernamen eingebaut hatte. Auch die Absolventen kamen zu Wort. Schülersprecher Martin Braun sagte: „Wir können es kaum glauben. Noch vor vier Wochen haben wir über unseren Büchern gehangen, jetzt stehen wir hier. Jedes Ende ist ein neuer Anfang." Schülersprecher Felix Zimmer meinte: „Wir sehen unseren Abschluss mit einem lachenden und einem weinenden Auge." Zum einen sei der Stress nun vorbei, zum anderen werde man sowohl Mitschüler, als auch Lehrer vermissen.
Auszeichnungen für die Schulbesten
Schulleiterin Geiger überreichte allen 125 Absolventen aus fünf Abschlussklassen persönlich das Zeugnis. Die Schulbesten waren Martina Kröner und Martin Rostalski, beide mit einem Notendurchschnitt von 1,17, sowie Kathleen Funk mit einem Schnitt von 1,23. Geehrt wurden auch Schüler, die im Laufe des Jahres besondere Leistungen erbracht hatten – etwa in Sport, Musik oder Französisch – oder solche, die sich als Tutoren oder Streitschlichter engagiert hatten.
Ein 160 Seiten langer Jahresbericht zeugt von den zahlreichen Aktivitäten im vergangenen Schuljahr. Da war beispielsweise die Umweltgruppe aktiv, die Ethikschüler besuchten Regens-Wagner oder spendeten Kleidung an Flüchtlinge. Es gab einen Aktionstag für Sozialkompetenz, einen Musik- und Theaterabend und verschiedene Klassen- beziehungsweise Abschlussfahrten etwa nach Berlin, Köln, Hamburg, Südtirol oder an den Gardasee.
Für kommendes Jahr freut sich Schulleiterin Geiger am meisten auf die Einweihung der Obermainhalle. Derzeit muss der Schulsport auf Stadthalle und Kordigasthalle ausweichen. Für musikalische Unterhaltung sorgten die Little RSB Bigband, das Bläserquartett, die Schulband sowie das Absolventen-Duo Corinna Schnapp und Jannik Güttler.
Mit dem Lied von Tom Petty „Into the great wide open", gesungen im Duett von Musiklehrer Thomas Schaller und Schülerin Theresa Dauer, wurden die Absolventen in die große, weite Welt entlassen.