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WEISMAIN: Von Dichtern und Denkern, Säufern und Trinkern

WEISMAIN

Von Dichtern und Denkern, Säufern und Trinkern

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    Mit Dudelsack und Fiedel: Die Musiker Res Richter, David Saam und Christoph Lambertz traten mit ihrem Programm „Bier gewinnt!“ im Weismainer Rathauskeller auf. FOTO: Adriane Lochner
    Mit Dudelsack und Fiedel: Die Musiker Res Richter, David Saam und Christoph Lambertz traten mit ihrem Programm „Bier gewinnt!“ im Weismainer Rathauskeller auf. FOTO: Adriane Lochner Foto: Adriane Lochner

    „Warum wir ausgerechnet nach Weismain gekommen sind? – Uns wurde vom Kulturverein Freibier versprochen.“ Mit diesen Worten eröffnete Res Richter das Programm von „Bier Gewinnt“, eine Hommage an das 500-jährige Bestehen des Reinheitsgebots. Auf eine humorvolle Reise durch die Biergeschichte nahmen Richter und seine Bandkollegen Christoph Lambertz und David Saam die Weismainer mit. Im Rathauskeller sangen und erzählten die Musiker am Freitagabend Unerhörtes und Vergnügliches vom Hopfengold. Die Geschichten handelten vom Einfluss des Bieres auf den Menschen, von Dichtern und Denkern, von Säufern und Trinkern.

    Knapp 100 Gäste waren gekommen zum feucht-fröhlichen Abend des Museums- und Kulturvereins Weismain und Umgebung. Vorsitzender Stefan Barthel freute sich: „Das belebt den historischen Rathauskeller.“ Der wird sonst nur zur Faschingsfeier genutzt. Vergangenes Jahr waren zwei der Musiker bereits mit dem Programm „Boxgalopp“ in Weismain zu Besuch. „Das hat uns gut gefallen, deshalb haben wir sie wieder eingeladen“, so Barthel.

    Die musikalische Geschichtsstunde begann im Jahre neun nach Christus mit der berühmten Schlacht im Teutoburger Wald. „Als die Römer frech geworden, zogen sie in Deutschlands Norden. Doch das gute Bier in Bayern macht die Römerbeine bleiern“, sang Saam. Und so hatten die Germanen es ihrem Bier zu verdanken, dass sie die Varusschlacht gewannen. Die Bierkeller erfunden hatten allerdings die alten Ägypter. Sie nannte sie „Bieramiden“.

    „Bier und Liebe“ war ebenfalls ein Thema des Musikkabaretts, beziehungsweise die Liebe zum Bier. „Käme aus der Steckdose statt Strom Bier raus, möcht‘ ich ein Kühlschrank sein mit Hochenergieverbrauch“, trug Lambertz vor. Dann ging es um Politik. „Die Minimalvoraussetzung für einen ernst zu nehmenden Staat ist ein eigenes Bier“, sagte Saam. Eine weitere Gesangseinlage handelte von Englein, die in einer Bamberger Kneipe einkehrten. „Es stolperten trunken zum Himmel hin, drei Cherubim und drei Seraphim“, sang das Trio.

    Von „Kerwasliedla“ bis Tafelkonfekt

    Von „Kerwasliedla“ über „Wirtshausliedla“ bis hin zum Augsburger Tafelkonfekt von 1733 hatten die Musiker sämtliche Liedersammlungen nach Bierthemen durchstöbert. Über den ganzen Abend hinweg spielten sie auf insgesamt 15 Instrumenten, darunter Kontrabass, Gitarre, Geige, Ukulele, Akkordeon sowie verschiedene Dudelsäcke. „Nur wenigen Ziegen ist es vergönnt, ein zweites Leben zu führen“, so beschrieb Richter den Böhmischen Bock, eine Sackpfeife aus Ziegenfell.

    Das Publikum sang aus voller Brust mit bei der Bierversion des kubanischen Lieds „Guantanamera“, nämlich „A Seidla mehra“ oder bei der Zugabe, einem Dudelsack-Cover von „Es gibt kein Bier auf Hawaii“. Beim dreistimmigen Kanon, gesungen vom ganzen Saal, passte der Text der Getränkekarte erstaunlich gut zur „Bruder Jakob“-Melodie: „Krone Pils – Krone Pils, Kellertrunk – Kellertrunk, Weismainer Naturradler – Weismainer Naturradler, Püls – Püls – Püls“. Die Weismainer Püls-Bräu hatte die Veranstaltung mitfinanziert und sich die Ode somit redlich verdient. Als Werbegeschenk bekam jeder Gast eine Flasche Bockbier mit nach Hause. Das Team der Weismainer Blasmusik übernahm die Bewirtung hinter dem Tresen.

    Weihnachtslesung des Kulturvereins

    Im Publikum kam „Bier gewinnt“ gut an. Eine Zuschauerin aus Weismain, die mit drei Freundinnen da war, sagte: „Wir sind erwartungslos hergekommen, um das Kulturgeschehen in Weismain unterstützen. Das Programm finden wir ganz gut.“ Als nächstes plant der Kulturverein zusammen mit der Weismainer Firma Dechant im Dezember eine Weihnachtslesung.

    Das Programm des Kulturvereins findet man auf der Facebookseite www.facebook.com/Museums.und.Kulturverein.Weismain. Weitere Infos zu Programm und Terminen der Musiker Richter, Saam und Lambertz findet man auf www.antistadl.de.

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