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BURGKUNSTADT: Stadtrat: Tempo 30 für die gesamte Altstadt

BURGKUNSTADT

Stadtrat: Tempo 30 für die gesamte Altstadt

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    Die Pläne für eine barrierefreie Altstadt erläuterte Marcus Hamberger (li.) vom Planungsbüro „Freiraumpioniere“ den Stadträten und Bürgermeisterin Christine Frieß jüngst bei einem Ortstermin. FOTO: Katrin Huber
    Die Pläne für eine barrierefreie Altstadt erläuterte Marcus Hamberger (li.) vom Planungsbüro „Freiraumpioniere“ den Stadträten und Bürgermeisterin Christine Frieß jüngst bei einem Ortstermin. FOTO: Katrin Huber Foto: Katrin Huber

    „Die Straße wird jetzt schon wie eine Autobahn genutzt, und wir bauen sie auch noch aus“, fürchtete Ulf Müller (FWG) in der Stadtratssitzung am Mittwochabend. Die Entwurfsplanung zum barrierearmen Umbau des Marktplatzumfelds und des Burgwegs wurde im Gremium intensiv diskutiert. Nach Gesprächen mit zuständigen Behörden und Organisationen sowie einem Altstadt-Stadtspaziergang mit betroffenen Anwohnern (wir berichteten) stellte Marcus Hamberger vom Planungsbüro „Freiraumpioniere“ aus Weimar den Räten das Konzept für das Kommunalinvestitionsprogramm (KIP) vor.

    Vor allem der Übergang vom „Marktplatz“ ins „Pentzer Tor“ wurde kritisch betrachtet. Von der „Vogtei“ kommend soll ab der „Fliehgasse“ auf rechter Straßenseite ein Laufstreifen (Breite im gesamten Maßnahmengebiet 1,5 Meter) ins Pflaster eingearbeitet werden, der sich Richtung „Pentzer Tor“ bzw. „Kronacher Tor“ teilt und an den Entwässerungslinien entlang führt. Am Eingang „Pentzer Tor“ soll der Gehstreifen die Straßenseite wechseln. „An der Kirchenmauer entlang wird ein Laufstreifen auf Straßenniveau gebaut. Dadurch können die Parkplätze auf der rechten Straßenseite erhalten bleiben“, erläuterte Marcus Hamberger.

    „Absenken ist für den Barriereabbau nötig, aber es muss eine kompensatorische Maßnahme wie eine Geschwindigkeitsbegrenzung geben“, forderte Ulf Müller und erhielt einhellige Zustimmung. Jetzt schon werde übers historische Pflaster gerast. Fraktionsübergreifend fürchteten die Räte, dass sich die Situation verschärfen könnte, weil Autos nach den neuen Plänen auch über den Gehstreifen fahren könnten. „Wir werden die Situation durch die kommunale Verkehrsüberwachung prüfen lassen“, versicherte der technische Leiter der Bauverwaltung, Markus Pülz. Die Verwaltung tendiere dazu, den gesamten Altstadtbereich als verkehrsberuhigte beziehungsweise Tempo-30-Zone vorzuschlagen.

    „Absenken ist für den Barriereabbau nötig, aber es muss eine kompensatorische Maßnahme wie eine Geschwindigkeitsbegrenzung geben.“

    Ulf Müller, Stadtrat (FWG)

    Die geplanten Maßnahmen des Förderprogramms enden am Eingang „Roßgasse“. Die SPD-Fraktion stellte den Antrag, die „Städelgasse“ ebenfalls barrierefrei zu gestalten. „Nach dem Petzer Tor endet der barrierefreie Weg einfach“, monierte Wolfgang Sievert (SPD). „Außerdem könnte die Geschwindigkeitsdrosselung vom Marktplatz kommend beispielsweise über Pflanzenbeete erreicht werden.“ Die „Städelgasse“ ist im Gesamtkonzept „Barrierefreiheit von Burgkunstadt“ enthalten, hieß es aus der Verwaltung. Um für deren Ausbau in den Genuss von Städtebaufördermitteln zu kommen, sei eine ausgereifte Planung nötig. Zudem seien die aktuellen Entwürfe des Ingenieurbüros „Freiraumpioniere“ so angelegt, dass Anschlussmaßnahmen problemlos vorgenommen werden können. Das Gremium beschloss, eine Entscheidung über den SPD-Antrag auf die zweite Jahreshälfte 2017 zu vertagen.

    Die Planung der „Freiraumpioniere“ sieht für den Laufstreifen vom Rathaus kommend am Eingang zum „Kronacher Tor“ einen Wechsel auf die rechte Straßenseite vor. Nach der Einmündung in den „Polizeirangen“ wechselt der Gehstreifen wieder nach links und soll bis zur Vorfahrtsstraße „Kronacher Tor“ führen. Der Bordstein Richtung „Rothenbühl“ soll abgesenkt werden.

    „Es wird ein Verbindungsstreifen vom Kronacher Tor zum Pentzer Tor über den Marktplatz führen, der die Kirche erschließt“, erläuterte Marcus Hamberger. Außerdem sollen laut Plan die Stufen rechts am „Marktplatz“ Richtung Kirche begradigt werden. Die Beleuchtungstechnik der Straßenlaternen am „Marktplatz“ soll mit LEDs für ein wärmeres Licht ersetzt werden. „Derzeit werden Leute beim Verlassen der Kirche sicher geblendet“, meinte der Ingenieur. Deshalb, und weil derzeit nur das untere Drittel des Gotteshauses bestrahlt werde, soll der Kirchenstrahler entsprechend verändert werden.

    Neues Pflaster und Beleuchtung

    Der „Regens-Wagner-Platz“ – der zusätzliche Beleuchtung erhalten soll – und die „Vogtei“ sollen mit Granitstein gepflastert werden, der farblich dem Material am „Marktplatz“ angeglichen ist.

    „Der Burgweg, die Verbindung in die Untere Stadt, zum Plan, wird mit Betonwerkstein gut begehbar gemacht“, berichtete der Ingenieur weiter. Die Treppe hinauf zur „Vogtei“ soll durch eine geschleppte Rampenanlage entschärft werden. „Das bedeutet zwar einen längeren Weg, 70 statt 90 Meter, dafür aber weniger Stufen, aus 70 wird die Hälfte“, erklärte der Ingenieur. Die Stufen führten dann nicht steil bergauf, sondern langgezogen parallel zum Hang. Zudem sollen Sitzgelegenheiten das Verschnaufen ermöglichen, Lampen im Pfeiler des Handlaufs sollen den Weg beleuchten. Weiter sieht der Plan vor, die Sandsteinmauer entlang des „Burgweg“ zunächst abzutragen. Nachdem der Hang mit Beton befestigt ist, soll die Mauer wieder errichtet werden.

    Stadt beteiligt sich mit 350 000 Euro

    Die geschätzten Gesamtkosten und Nebenkosten belaufen sich auf rund 1 530 000 Euro. Die Stadt trägt einen Eigenanteil von rund 350 000 Euro. Unter Vorbehalt der Zustimmung der Regierung von Oberfranken billigte der Stadtrat die Planung und beauftragte das Ingenieurbüro „Freiraumpioniere“ mit den weiteren Leistungsphasen. „Baubeginn ist im Marktplatzumfeld für August 2017 vorgesehen. Fertigstellung ist für Dezember 2017 geplant“, erklärte Marcus Hamberger.

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