Das Testspiel zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem Drittligisten Halleschen FC im Weismainer Waldstadion war gerade abgepfiffen worden. Die Ordner öffneten die Absperrgitter, damit sich Kinder von den frischgebackenen Bundesliga-Kickern des FCN Autogramme holen konnten.
Derweil rissen Halle-„Fans“ einen Zaun nieder, der sie vom Spielfeld trennte. Darauf stürmten etwa 60 auf Krawall gebürstete „Anhänger“ des Club durch die geöffneten Gitter auf den Platz und rannten in Richtung Fanblock des Halleschen FC. Glücklicherweise wussten dies vorsorglich angerückte Beamte der Bereitschaftspolizei konsequent zu verhindern, so dass es zu keinem Kontakt zwischen den gewaltbereiten Gruppen gekommen ist.
Beamter leicht verletzt
Wie der Lichtenfelser Inspektionsleiter Erich Günther weiter ausführte, kam es während der gesamten Partie zu fünf Festnahmen wegen Körperverletzung, Beleidigung und Sachbeschädigung. Nachdem die Polizei die Personalien festgestellt hatte, wurden die Randalierer wieder freigelassen. Bei den Rangeleien wurde nach Auskunft von Günther ein Beamter leicht verletzt.
Ursprünglich hätte die Vorbereitungspartie im Lichtenfelser Karl-Fleschutz-Stadion ausgetragen werden sollen. Wegen massiver Sicherheitsbedenken wurde das Spiel aber dann ins deutlich größere und sicherere Waldstadion in Weismain verlegt (diese Redaktion berichtete). Hier verfolgten etwa 4000 Zuschauer das Vorbereitungsspiel.
„Wir hätten unmöglich in Lichtenfels für die Sicherheit sorgen können, die sich jetzt leider als notwendig herausgestellt hat“, betonte Erich Günther. „Es ist schade, dass es immer wieder Gruppierungen innerhalb der Fans gibt, die während und nach den Spielen auf Gewalt aus sind“, bedauerte der Erste Polizeihauptkommissar. Bereits bei der Anreise hatte die Polizei die verschiedenen Fangruppen getrennt und in separaten Blöcken untergebracht. Versuche der Nürnberger „Anhänger“, bereits auf dem Weg zum Stadion zum Gästeeingang der Halleschen Fans zu gelangen, konnten rechtzeitig unterbunden werden.
Ein Unbekannter hat zudem eine Torkamera im Wert von zirka 400 Euro gestohlen. Ferner mussten Sicherheitskräfte einen brennenden Papierkorb im WC-Bereich löschen.