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BURGKUNSTADT: Baur-Gruppe prüft Verkauf des Hochhauses in Burgkunstadt

BURGKUNSTADT

Baur-Gruppe prüft Verkauf des Hochhauses in Burgkunstadt

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    Das Baur-Hochhaus prägt das Stadtbild Burgkunstadts. Die Geschäftsführung des Online-Händlers hat beschlossen, alle Verwaltungseinheiten in Weismain zu konzentrieren. Wie das markante Gebäude künftig genutzt werden soll, ist noch nicht entschieden.
    Das Baur-Hochhaus prägt das Stadtbild Burgkunstadts. Die Geschäftsführung des Online-Händlers hat beschlossen, alle Verwaltungseinheiten in Weismain zu konzentrieren. Wie das markante Gebäude künftig genutzt werden soll, ist noch nicht entschieden. Foto: Gerhard Herrmann

    Nur wenige Fenster in den neun Stockwerken des Baur-Hochhauses sind in diesen Tagen erleuchtet. Als Symbol des Wirtschaftswunders am Obermain galt das Stahlbetongebäude bei seinem Bau im Jahr 1956. Es sollte nicht nur Platz schaffen für die wachsende Zahl der Mitarbeiter und der Waren des Versandhauses Baur, sondern prägt seitdem auch das Stadtbild Burgkunstadts. Doch die Baur-Gruppe hat sich zum erfolgreichen Online-Händler entwickelt. Die Hauptverwaltung ist seit 2008 schrittweise nach Weismain übersiedelt. Demnächst sollen auch die verbliebenen Mitarbeiter folgen und für das Hochhaus wird eine neue Nutzung gesucht.

    Nach eingehender Prüfung habe die Geschäftsführung die unternehmerische Grundsatzentscheidung getroffen, alle Verwaltungseinheiten am Standort Weismain zu konzentrieren, bestätigte Pressesprecher Manfred Gawlas auf Anfrage. Eine Entscheidung über die künftige Nutzung des Hochhauses sei noch nicht gefallen. Wegen des Einbruchs am Immobilienmarkt durch die Zins- und Baukostenentwicklung seien Planungen und Vorhersagen sehr schwierig. Flexibles Agieren sei daher gefragt: „Wir halten uns deshalb alle wirtschaftlich sinnvollen Optionen offen und prüfen diese derzeit.“ Derzeit würden verschiedene Szenarien geprüft, auch ein Verkauf. Eine Umnutzung in Wohnraum erscheine allerdings nicht praktikabel, meinte er auf die Frage nach der schwierigen Situation auf dem Immobilienmarkt.

    Die Baur-Gruppe verfüge mit dem sogenannten Sternengebäude in Weismain und dem Hochhaus in Burgkunstadt über zwei große Immobilien, die überwiegend für Büroarbeit genutzt werden. Doch seit der Corona-Pandemie bestimme die hybride Aufteilung zwischen Home-Office, Workation und Büropräsenz die Arbeit im Unternehmen. Weil dadurch der Bedarf an Büroflächen gesunken sei, entwickele die Baur-Gruppe zurzeit ein neues flexibles Flächenkonzept.

    Wie ein Park: Blick vom Burgkunstadter Baur-Hochhaus auf den Außenbereich. Solarzellen wurden auf den Carports installiert (li.)
    Wie ein Park: Blick vom Burgkunstadter Baur-Hochhaus auf den Außenbereich. Solarzellen wurden auf den Carports installiert (li.) Foto: red
    Nur noch wenige Fenster im Baur-Hochhaus und dem angrenzenden EDV-Gebäude (re.) sind zurzeit erleuchtet. Bald könnte das Gebäude anderweitig genutzt werden.
    Nur noch wenige Fenster im Baur-Hochhaus und dem angrenzenden EDV-Gebäude (re.) sind zurzeit erleuchtet. Bald könnte das Gebäude anderweitig genutzt werden. Foto: Gerhard Herrmann

    Außerdem solle die Verwaltung auf einen Standort konzentriert werden. Geeignet seien dafür beide Immobilien, doch anhand eines Beurteilungskatalogs, der von der Ausstattung bis zur Vermarktung der Flächen reiche, sei die Entscheidung für Weismain gefallen. Der Beirat der Eigentümer habe diesen Beschluss im Dezember mitgetragen.

    Die Baur-Gruppe verfüge zurzeit über rund 1000 Büroarbeitsplätze für etwa 600 Verwaltungsmitarbeiter. „Das Sternengebüde in Weismain bietet damit genug Platz für die Verwaltungstätigkeiten“, erklärte Gawlas. Die einzelnen Abteilungen organisierten ihre Arbeit dort, wo es am effektivsten möglich ist – sei es im Büro oder im Home-Office.

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    Das Baur-Hochhaus Das Hochhaus wurde 1956 am Stammsitz des 1925 gegründeten Schuhversandhauses Friedrich Baur errichtet und das direkt anschließende EDV-Gebäude 1979. Eine umfassende Kernsanierung und die Neugestaltung der Außenflächen mit viel Grün erfolgte 2016 und 2017. Dabei erhielt das Gebäude ein repräsentatives Foyer und ein Mitarbeiterrestaurant mit Dachterrasse über dem Foyer. Dafür investierte das Unternehmen rund sieben Millionen Euro. Die Gesamtfläche beträgt 8050 Quadratmeter, davon 7500 Quadratmeter Nutzfläche. Im Zuge der Sanierung wurden zahlreiche Gebäude um das Hochhaus bis auf die ehemalige Hühnlein-Villa abgebrochen und ein kleinerer Teil des Grundstücks an die Stadt zur Neugestaltung der Bahnhofstraße mit einem kleinem Platz abgegeben. Auf einem Teil des Grundstücks werden zurzeit barrierefreie Mietwohnungen unter dem Namen Friedrich-Baur-Atrium errichtet. Das Hochhaus wurde ursprünglich als Schuhlager errichtet und im Laufe der Jahrzehnte in ein Bürogebäude für Verwaltung und Kundenservice umgebaut. Von den umliegenden Erweiterungsbauten besteht nur noch das ehemalige EDV-Gebäude, das inzwischen als Schulungs- und Weiterbildungszentrum genutzt wird. Verschiedene Verwaltungsbereiche wie das Marketing zogen im Lauf der Jahre vom Standort Altenkunstadt nach Burgkunstadt und später nach Weismain. Zurzeit sind dort nur noch einige Abteilungen des Customer Service, der Bereich Finanzen, der Betriebsarzt, der Betriebsrat und die Schwerbehindertenvertretung untergebracht.

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