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BURGKUNSTADT: Baur und Otto feiern Silberhochzeit

BURGKUNSTADT

Baur und Otto feiern Silberhochzeit

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    Hoher Besuch beim Neujahrsempfang der Baur-Gruppe und der Otto Group in Kloster Banz (v. re.): Kuratoriumsvorsitzender Georg von Waldenfels, Baur-Geschäftsführer Hans-Christian Müller, der Vorsitzende der Baur-Geschäftsführung Stephan P. Elsner, Europaministerin Melanie Huml, Beiratsvorsitzender Kay Schiebur von der Friedrich-Baur-GmbH, Dr. Michael Otto und Landrat Christian Meißner.
    Hoher Besuch beim Neujahrsempfang der Baur-Gruppe und der Otto Group in Kloster Banz (v. re.): Kuratoriumsvorsitzender Georg von Waldenfels, Baur-Geschäftsführer Hans-Christian Müller, der Vorsitzende der Baur-Geschäftsführung Stephan P. Elsner, Europaministerin Melanie Huml, Beiratsvorsitzender Kay Schiebur von der Friedrich-Baur-GmbH, Dr. Michael Otto und Landrat Christian Meißner. Foto: Gerhard Herrmann

    Im Zeichen des Jubiläums der Beteiligung der Otto Group an der Baur-Gruppe stand der Neujahrsempfang beider Unternehmen am Donnerstagabend in Kloster Banz. Die 25-jährige Partnerschaft feierten rund 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, darunter Europaministerin Melanie Huml und der Otto-Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Michael Otto. Angesichts der kriselnden Wirtschafts- und Finanzlage konnte auch die Aussicht auf einen Umsatzrückgang von neun Prozent gegenüber dem vergangenen Rekordjahr die Stimmung nicht trüben. Für Schwung sorgte der Chor „The Young ClassX“ mit mitreißenden Songs.

    Nach dem Rekordjahr 2021/22, in dem die Baur-Gruppe erstmals die Milliardengrenze übersprungen hatte, sei sie heuer angesichts der Auswirkungen des Kriegs Russlands gegen die Ukraine in einem „Sturm“ geraten, berichtete Stephan P. Elsner, der Vorsitzende der Geschäftsführung. Mit einem Umsatzrückgang von neun Prozent auf rund 910 Millionen Euro rechne das Unternehmen bis zum Ende des Geschäftsjahrs am 28. Februar. Damit werde zwar das angepeilte Ziel verfehlt, doch liege der Umsatz immer noch zweistellig über dem vor der Corona-Pandemie.

    Sicherung des Ertrags trotz Umsatzrückgang

    Kreisbrandrat Timm Vogler (2. v. re.) im Kreise der Schulvertreter (v. li.): Rektor Manfred Heinbuch, Schulamtsleiterin Stefanie Mayr-Leidnecker und Rektorin Susanne Krauß.
    Kreisbrandrat Timm Vogler (2. v. re.) im Kreise der Schulvertreter (v. li.): Rektor Manfred Heinbuch, Schulamtsleiterin Stefanie Mayr-Leidnecker und Rektorin Susanne Krauß. Foto: Gerhard Herrmann

    Zudem sei es gelungen, den Ertrag zu sichern, indem mit Werbe-Aktionen schnell auf die jeweilige Marktentwicklung reagiert und auf „unwirtschaftlichen Umsatz verzichtet“ worden sei. Das flexible Online-Marketing komme bei den Kunden gut an. Verkaufsschlager seien weiterhin bequeme Mode, Bettbezüge und Boxspringbetten, außerdem Waschmaschinen, Apple-Air-Pods und hochwertige Kaffee-Vollautomaten. „Für das zweite Halbjahr 2023 erwarte ich etwas bessere Rahmenbedingungen“, sagte Elsner. Er rechne mit einem Umsatz in vergleichbarer Höhe.

    Baur-Chef Stephan P. Elsner.
    Baur-Chef Stephan P. Elsner. Foto: Gerhard Herrmann

    Fortschritte macht der Ausbau der Logistik in Altenkunstadt, wo die Otto Group 150 Millionen Euro in den Ausbau eines vollautomatischen Shuttle-Lagers zur Abwicklung der Waren des Kunden About You investiert, das Baur und Hermes als gemeinsames Tochter-Unternehmen Baur Hermes Fulfillment (BHF) betreiben. „Die Arbeiten liegen finanziell und zeitlich im Plan“, berichtete Otto Group-Vorstand Kay Schiebur. „Wir wollen der attraktivste Arbeitgeber in der Logistik in Oberfranken werden“, betonte er. Mit dem neuen Kunden Manufaktum befindet sich auch die Baur-Logistik auf Erfolgskurs.

    Digitalisierung ermöglicht Anpassung an Kundenwünsche

    Stiftungskuratorin Gerti Moll-Möhrstedt und Udo Möhrstedt (re.) im Gespräch mit Winfried Nerdinger, Präsident der Akademie der schönen Künste.
    Stiftungskuratorin Gerti Moll-Möhrstedt und Udo Möhrstedt (re.) im Gespräch mit Winfried Nerdinger, Präsident der Akademie der schönen Künste. Foto: Gerhard Herrmann

    Der Schlüssel für die erfolgreiche Anpassung an die Wünsche der Kunden sei neben dem Engagement der Mitarbeiter die konsequente Umstellung sämtlicher Geschäftsprozesse aufs Digitale und die Unterstützung durch die Otto Group, betonte Stephan Elsner. Durch die Nutzung der Kompetenz der Konzernmutter könne sich Baur auf seine Stärken und deren Ausbau konzentrieren. Das sei zwar in der Vergangenheit auch schmerzhaft gewesen, wie beim Verzicht auf den eigenen Einkauf oder die Ersetzung der Kataloge durch digitales Marketing, doch habe es sich ausgezahlt. Das zeige auch die Treue vieler Kunden: Jüngst sei ein Präsentkorb an einen Kunden verschickt worden, der seit 1953 regelmäßig bestelle.

    Baur-Chef Stephan P. Elsner und Kuratoriumsvorsitzender Georg von Waldenfels begrüßen Europaministerin Melanie Huml.
    Baur-Chef Stephan P. Elsner und Kuratoriumsvorsitzender Georg von Waldenfels begrüßen Europaministerin Melanie Huml. Foto: Gerhard Herrmann

    Als „Erfolgsgeschichte“ bezeichnete Georg von Waldenfels, Vorsitzender des Kuratoriums der Friedrich-Baur-Stiftung, die Partnerschaft. Es sei außergewöhnlich gewesen, dass die Otto Group 1997 akzeptiert habe, nur 49 Prozent des damaligen Baur-Versands und die operative Führung zu übernehmen, während die Stiftung Mehrheitseigentümer blieb. In den 1990-er Jahren war Baur der viertgrößte deutsche Versandhändler mit mehr als 2000 Mitarbeitern. Angesichts des schwächelnden Einzelhandels und der harten Konkurrenz im Versandhandel stellte sich die Frage, ob Baur weiterhin allein bestehen könnte.

    „Wir brauchen ... eine gemeinsame Kraftanstrengung, um aus der erfolgreichen sozialen Marktwirtschaft eine öko-soziale Marktwirtschaft europäischer Prägung zu machen.“

    Dr. Michael Otto, Aufsichtsratsvorsitzender Otto Group

    Mit schwungvollen Rhythmen begeisterte der Chor „The Young ClassX“ die Besucher.
    Mit schwungvollen Rhythmen begeisterte der Chor „The Young ClassX“ die Besucher. Foto: Gerhard Herrmann

    „Die Franken sind mit ihrer offenen, direkten und ehrlichen Art den Hanseaten sehr ähnlich“, sagte Michael Otto. Entscheidend für die Übernahme sei gewesen, dass die Unternehmenskultur zur Otto Group passe. So habe Friedrich Baur nicht nur im Versandhandel Maßstäbe mit Ratenzahlungen und Rückgaberecht gesetzt, sondern auch in seinem Engagement für die Mitarbeiter und die Gesellschaft. Gemeinsam mit der Otto Group habe die Baur-Gruppe die Transformation vom Katalog- zum Onlinehändler geschafft, was keinem der früher großen Versandunternehmen gelungen sei.

    Ebenso wichtig wie die Digitalisierung sei die Nachhaltigkeit. „Wir brauchen nicht weniger als eine gemeinsame Kraftanstrengung, um aus der erfolgreichen sozialen Marktwirtschaft eine öko-soziale Marktwirtschaft europäischer Prägung zu machen“, forderte Otto auch mit Blick auf China. Nur Unternehmen, die bereit sind, Verantwortung für Menschen und Natur zu übernehmen und nachhaltig zu wirtschaften, könnten dauerhaft erfolgreich sein. Sein besonderer Dank galt den 4875 Baur-Mitarbeitern (davon 1907 bei BHF).

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