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BURGKUNSTADT: Braucht Burgkunstadt eine Orts-App?

BURGKUNSTADT

Braucht Burgkunstadt eine Orts-App?

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    Ansprechend ist die Homepage der Stadt Burgkunstadt gestaltet. Um auch jüngere Bürger zu erreichen, haben Freie Wähler und Grüne die Prüfung zusätzlicher Plattformen wie einer Orts-App beantragt.
    Ansprechend ist die Homepage der Stadt Burgkunstadt gestaltet. Um auch jüngere Bürger zu erreichen, haben Freie Wähler und Grüne die Prüfung zusätzlicher Plattformen wie einer Orts-App beantragt. Foto: Gerhard Herrmann

    Wie erreicht die Stadt möglichst viele Bürger mit Informationen etwa über eine kurzfristige Straßensperrung? Wie können auch jüngere Leute erreicht werden, die selten auf die Homepage, ins Amtsblatt oder das Obermain-Tagblatt schauen? Daher haben die Freien Wähler die Einrichtung einer Orts-App beantragt. Nach längerer Diskussion hat der Stadtrat am Dienstagabend auf Vorschlag der Grünen beschlossen, bis Jahresende zu prüfen, welche Medien geeignet sind, alle Bürger zu erreichen und dann darüber zu entscheiden.

    Zweifel am Mehrwert einer Orts-App für die Bürger äußerte Bürgermeisterin Christine Frieß. Jeden Monat verschicke die Verwaltung das Mitteilungsblatt an alle Haushalte, aktuelle Themen würden zeitnah auf der Homepage oder in der Tageszeitung veröffentlicht. Die Homepage könne auch von unterwegs übers Handy aufgerufen werden. Da bisher nur fünf Vereine sie für Ankündigungen nutzten, sei der Bedarf offenbar eher gering. Andererseits würde die Pflege der Orts-App für die Verwaltung viel zusätzliche Arbeit und monatliche Kosten von rund 600 Euro verursachen (100 Euro Grundkosten, 300 Euro für die Vereine und weitere 200 Euro für einen Büroarbeitsplatz bei vier Stunden). Zudem nutze bisher keine Kommune im Landkreis die App. Angenommen würden wohl eher zusätzlich Informationen auf Netzwerken wie Instagram oder Facebook.

    „Wir müssen mehr nach draußen gehen, damit die Bürger besser informiert sind und sich mit der Stadt identifizieren.“

    Bernarda Callens, Stadträtin (Grüne)

    „Ich bin enttäuscht darüber, dass wir als drittgrößte Kommune im Landkreis Neuerungen davon abhängig machen, ob andere das schon haben“, sagte Zweite Bürgermeisterin Susanne Bock von Wülfingen (FW). Über die App könnten die Bürger über wichtige Informationen wie Straßensperrungen oder Veranstaltungen per Push-Nachrichten informiert werden. Damit erreiche man gerade auch jüngere Leute, die nicht auf die Homepage schauten, zumal diese meist erst auf der zweiten Seite auftauchten.

    „Wir sollten stattdessen die Homepage überarbeiten und aktuelle Informationen besser sichtbar machen“, sprach sich Katrin Weißmann (CSU) gegen die App aus. Die Homepage sollte das „Eingangstor für die Stadt sein“, sagte Michael Foltes (CSU), der vor zusätzlichen Kosten warnte. Zweifel, ob die App genutzt werde, äußerte auch Dieter Schmiedel mit Blick auf die Kosten.

    „Wir müssen mehr nach draußen gehen, damit die Bürger besser informiert sind und sich mit der Stadt identifizieren“, warb Bernarda Callens (Grüne) für den Kompromissvorschlag, bis Jahresende zu prüfen, über welche Medien alle Burgkunstadter erreicht werden könnten. Die Grünen sprachen sich mit ihrem Änderungsantrag zwar gegen die Einführung einer Orts-App aus, da sie einerseits kostenintensiv sei und ihrer Meinung nach auch bezüglich der Nutzung und Reichweite wenig Erfolg verspreche. Gleichzeitig beantragten sie, dass die Verwaltung sich stattdessen um eine Informationsvergabe via „soziale Medien“ bemühen solle. „Eine moderne Informationsvermittlung kommt nicht ohne soziale Medien aus“, betonte auch Dr. Ulrike Dinglreiter (Bürgerverein). Informationen müssten schnell über Smartphones abrufbar sein.

    Stadt könnte das Glasfasernetz an die Betreiber vermieten

    Um die digitale Versorgung zu verbessern, will die Stadt den Breitbandausbau weiter vorantreiben. Zurzeit erfolgt die Markterkundung über die Firma ReutherNet-Consulting aus Bad Staffelstein, mit der die Verwaltung das weitere Vorgehen abstimmen wird. Möglich wäre es, in den nächsten vier bis fünf Jahren 323 Gebäude mit Glasfaserkabeln anzuschließen, die noch kein Netz mit zuverlässig 100 Mbit (privat) oder 200 Mbit (gewerblich) haben, wie Siegbert Reuther erklärte. Das wäre in Teilen von Neuses und Weidnitz, in Ebneth, Hainweiher, Pfaffegetten und Meuselsberg möglich.

    Die Förderung beträgt maximal 90 Prozent (bis zu 6000 Euro pro Hausanschluss). „Glasfaser ist die Technik der Zukunft, da sie nicht störungsanfällig, schnell und individuell nutzbar ist“, betonte Reuther. Dennoch werden Glasfaseranschlüsse im Zentrum Burgkunstadts nicht gefördert, da hier bereits Co-axialkabel liegen, die von der Firma Vodafone betrieben werden. Da die Stadt ohnehin zehn Prozent der Kosten tragen muss, regte er an, die neuen Glasfaserleitungen in Form eines Betreibermodells in städtischer Regie zu errichten und an einen Betreiber vermieten.

    Um den Burgkunstadter Friedhof naturnah zu gestalten, könnten die Parzellen aufgelassener Gräber begrünt werden, regte der zuständige Arbeitskreis des Stadtrats an.
    Um den Burgkunstadter Friedhof naturnah zu gestalten, könnten die Parzellen aufgelassener Gräber begrünt werden, regte der zuständige Arbeitskreis des Stadtrats an. Foto: Gerhard Herrmann

    Der städtische Friedhof soll durch mehr Grün und eine naturnahe Gestaltung aufgewertet werden, schlägt ein Arbeitskreis des Stadtrats vor. Da die Ideen nicht nur auf Begeisterung stießen, soll vor konkreten Änderungen erst mit dem Bestattungsunternehmer über den Pflegeaufwand gesprochen werden.

    Vorgesehen ist, die Lücken durch aufgelassene Gräber und natürlich entstandene Grünstreifen nicht mehr mit Schotter zu belegen, sondern den aufkeimenden Bewuchs zu belassen. Streifen könnten mit Hauswurz, größere Flächen mit Lavendel und Steingartengewächsen bepflanzt werden. Auf Splitt soll künftig verzichtet werden. Lediglich bei den vorhandenen Gräbern bliebe eine bis zu 30 Zentimeter breite Splitt-Umrandung wegen der Begehbarkeit.

    Natürliches Grün, Büsche und Bäume statt Splitt auf dem Friedhof

    Der Burgkunstadter Friedhof soll grüner werden. Geprüft wird, welchen Pflegeaufwand es machen würde, angeflogenen Bewuchs auf Grünflächen zuzulassen und gleichzeitig ein gepflegtes Bild zu bewahren. Die Urnenanlage soll stärker eingegrünt werden.
    Der Burgkunstadter Friedhof soll grüner werden. Geprüft wird, welchen Pflegeaufwand es machen würde, angeflogenen Bewuchs auf Grünflächen zuzulassen und gleichzeitig ein gepflegtes Bild zu bewahren. Die Urnenanlage soll stärker eingegrünt werden. Foto: Gerhard Herrmann

    Die Urnenanlage soll durch einen grünen Sichtschutz von der Mulde und der Gerätehalle abgeschirmt werden. Die kleine Gedenkstätte soll natürlich begrünt sowie durch eine weitere Rose, Einfassungen mit blühenden Bodendeckern am Eingang, Hervorhebung des Zugangs durch Bruchsteine und Entfernung des Splitts (außer um die Gräber) aufgewertet werden. Für einen Friedwald sollen fünf neue Bäume (Zürgelbaum, Apfeldorn) sowie Sträucher gepflanzt werden. Statt Namensschilder der Verstorbenen werden kleine Findlingen angeregt und neben Erdurnen auch Wasserurnen (Regen wäscht die Asche aus). Für die mittelfristig erforderliche Sanierung des Kriegerdenkmals könnten mit Spenden aus der Auflösung des Vereins für ambulante Krankenpflege genutzt werden.

    Bürgermeisterin Christine Frieß würdigte die Gestaltungsvorschläge, gab allerdings zu bedenken, dass es dauern könnte, bis sich diese Form der Aufwertung durchsetze. „Wir bitten die Bürger um Geduld“, appellierte auch Susanne Bock von Wülfingen. Viele Bürger ärgerten sich über das ungepflegte Aussehen mancher Friedhofsbereiche, da der natürlich Bewuchs eher braun als grün sei, weil er aus rotem Klee und Disteln bestehe, warnte Ulrike Koch (SPD). „Viele sehen den Friedhof als Aushängeschild und wünschen ein gepflegtes Erscheinungsbild“, meinte auch Katrin Weißmann (CSU). Außerdem sollte geprüft werden, ob durch die naturnahe Gestaltung der Pflegeaufwand steige. „Wir wollen keinen Rasen, Ziel ist ein ein pflegeleichter Bewuchs, der einmal im Jahr gemäht wird“, erklärte Thomas Müller (BV). Höchstens aufkeimende Disteln müssten entfernt werden.

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    Aus dem Stadtrat: Weihnachtsmarktstand für Vereine kostenlos Um die durch die Corona-Pandemie geplagten Vereine zu entlasten, werden sie in diesem Jahr von den Gebühren für den Weihnachtsmarkt befreit. Das hat der Stadtrat auf Antrag von Bürgerverein, Freien Wählern und Grünen einstimmig beschlossen. Die Vereine müssten auch informiert werden, ob der Markt stattfinde, damit sie sich vorbereiten können, mahnte Ingrid Kohles (FW). „Es wird einen Weihnachtsmarkt geben, wir tun alles dafür“, versicherte Bürgermeisterin Christine Frieß. In welcher Form er stattfinde, werde nach einer Besprechung der Staatsregierung am 12. Oktober und den Empfehlungen des Landratsamts dazu festgelegt. Der Stadtrat hat beschlossen, Franziska Ramming (langjährige Stadträtin, FW) das goldene Stadtsiegel zu verleihen. Die Sanierung des Anwesens Kronacher Tor 1 wird aus dem Geschäftsflächenprogramm gefördert. Beschlossen wurde für Informationen des Stadtrats über Klimaneutralität Erhard Ströhl von der Baur-Gruppe und einen Vertreter der Energieagentur Nordbayern in die Novembersitzung einzuladen. An der Einmündung Kulmbacher Straße/Schindgraben werde Bayernwerk eine Straßenlaterne anbringen, teilte Wolfgang Weiß vom Bauamt auf Anfrage von Michael Doppel mit. Bis November werde die Asphaltierung der Hainweiherer Straße abgeschlossen, versicherte Joachim Ruß (CSU) auf Anfrage von Susanne Bock von Wülfingen. Ein Zankapfel ist das Gebäude Mühlbach 4, wo ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus durch einen Neubau ersetzt wurde. Nachdem das Landratsamt signalisiert hat, dass es die Ablehnung des Tekturplans durch den Bauausschuss wegen eines Milchglasgeländers aufheben werden, lenkte die Räte (außer Thomas Müller, BV) ein und stimmten zu. Das Gebäude füge sich in die Bebauung ein und sei deshalb genehmigungsfähig, so das Landratsamt. Genehmigt hat der Bauausschuss die Errichtung einer Packstation durch DHL vor dem Edekamarkt in der Seewiese. In der Station (fünf Meter breit, 64 Zentimeter tief, 2,15 Meter hoch) können Großbriefe, Warensendungen und Pakete abgegeben und abgeholt werden. Zustimmung auch zum Bau einer Stützmauer aus Wasserbausteinen für eine Grundstücksauffüllung und einen transparenten Zaun (Gesamthöhe: 2,82 Meter) am Schlehenhang 4 in Mairnroth sowie ein Carport in Kriegsäcker 30.

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