Die Zahl des Abends dürfte 310 gewesen sein. So viele Jahre Betriebszugehörigkeit vereinten zwölf Mitarbeiter des Altenkunstadter Brauhauses Leikeim auf sich. Bei der Weihnachtsfeier des Unternehmens wurden sie für ihre Treue ausgezeichnet.
Das Miteinander bestimmte die Feier im „Plopp-Treff“ neben der modernen Abfüllanlage. Jürgen Charrois aus der Nähe von Kaiserslautern, der ab Januar Geschäftsführer bei Leikeim wird, stellte sich vor. Der Mann hat hugenottische Vorfahren. „Es hat mich sehr gefreut, dass über 80 Anmeldungen für die Weihnachtsfeier eingingen – das ist keine Normalität und in vielen Firmen kommt nur die Hälfte der Belegschaft, weil sie in ihrer Freizeit von der Firma verschont bleiben wollen.“ Gut 90 der 110 Mitarbeiter zählenden Belegschaft waren gekommen.
Anni Gückel ist 76 Jahre alt. Mit Leikeim verbindet die Rentnerin eine gemeinsame Geschichte. „Die gehört zum lebenden Inventar“, befindet Marketingleiter Andrei Stirbati. Bei der Brauerei werden auch die ehemaligen Mitarbeiter eingeladen. Und die erinnern sich gerne ihrer Zeit hier. So wie der Mann mit weißem Haar, der hier gelernt, bis zur Rente gearbeitet hat und jetzt in der Haustrunkausgabe mithilft. Man ist familiär und das beginnt schon bei Paul und Moritz Leikeim. Der eine ist elf, der andere acht und sie stehen für die Mitarbeiter am Zapfhahn.
Nachts Getriebe zerlegt
Höhepunkt des Abends sind neben Vitello tonnato, den Schweinelendchen oder der Pasta aus dem Parmesanlaib aber Ehrungen. Chef Andreas Leikeim hält kleine Laudationes auf die Mitarbeiter. Beim Beifall ihrer Kollegen machte es keinen Unterschied, ob sie ihre Jahre im Versandbüro, als Staplerfahrer oder in der Abfüllanlage zugebracht haben. „Obwohl wir in den letzten 35 Jahren ganz schön gewachsen sind, sind wir immer noch eine Familie“, befand Erhard Funk. Für 35 Jahre Firmenzugehörigkeit wurde der Betriebsschlosser geehrt. „In früheren Zeiten kam es schon mal vor, dass man nachts um drei im Sudhaus die Getriebe vom Motor zerlegen musste“, erklärte er.