Wichtige Entscheidungen zur Geschäftsführung und zur Umsetzung der neuen Trinkwasserverordnung hat Zweckverband der Wasserversorgung der Gärtenrother Gruppe bei einer Sitzung am Mittwoch im Rathaus getroffen.
Verbandsvorsitzende Christine Frieß wies darauf hin, dass der aktuelle Stand der Technik und damit auch die bisherigen Sanierungschritte im nächsten Amtsblatt „Burgkunstadt aktuell“ dargestellt werden sollen.
Ein Sicherheitsplan
Breiten Raum nahm die Umsetzung der neuen Trinkwasserverordnung und das Risikomanagement für Wasserversorgungsanlagen ein. Die zugrunde liegende EU-Trinkwasserrichtlinie sei zwar schon im Januar 2021 in Kraft getreten, doch die endgültige Abstimmung des Bundesgesundheitsministerium mit den Ländern erst am 20. Juni 2023 erfolgt, erklärte Christine Frieß. Von der kommunalen Wasserwirtschaft werde jetzt ein risikobasierender Ansatz für die Sicherheit in der Trinkwasserversorgung gefordert – gleichsam ein Trinkwassersicherheitsplan. Die Wasserversorger seien zu diesem Risikomanagement verpflichtet, um mögliche Risiken zu erkennen und beseitigen zu können. Der Betreiber einer Wasserversorgungsanlage, aus der täglich mehr als 100 Kubikmeter entnommen oder mehr als 500 Personen mit Trinkwasser versorgt werden, habe diese Risikobewertung erstmals bis zum 12. Januar 2029 vorzunehmen. Auf die Ausschreibung ging ein Angebot des Ingenieurbüros PfK, Ansbach, über 31.674 Euro ein.
Wegen des erwähnten „zweiten Standbeins“ für Wasserversorgungsanlagen fragte der Mainleuser Bürgermeister Robert Bosch nach. Manfred Schardt wollte wissen, ob bei den in absehbarer Zeit anstehenden größere Investitionen nicht erneut derartigen Ausschreibungen und damit Ausgaben erforderlich seien. „Die Ingenieurbürokosten werden auch Auswirkungen auf den Wasserpreis haben“, gab Schardt zu bedenken. Es werde sicherlich möglich sein, diese Untersuchungsergebnisse in spätere Aufwendungen mit einfließen zu lassen, erklärten Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Die Ingenieurbürokosten wurden einstimmig genehmigt.
Beschlossen wurde auch die Aktualisierung und Anpassung der Geschäftsordnung an eine Mustersatzung. Nach der örtliche Rechnungsprüfung wurde die Jahresrechnung 2023 zur Kenntnis genommen. Der Gesamthaushalt des Zweckverbandes der Wasserversorgung der Gärtenrother Gruppe umfasst somit 717.241 Euro, wobei der Verwaltungshaushalt 283.509 Euro und der Vermögenshaushalt mit 433.731 Euro enthalten, wie Geschäftsleiter Hannes Baier erläuterte. Die Zuführung vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt betrug 64.894 Euro. Der Schuldenstand stieg bis Ende 2023 auf 543.315 Euro (Vorjahr 213.380 Euro) wegen Investitionen in die Pumpen und Fernwirktechnik der Wasserversorgungs- und Hochbehälteranlage und des beschlossenen Sanierungs- und Strukturkonzeptes.
Die Stadtkasse Burgkunstadt erledigt seit der Übernahme der Geschäfts- und Betriebsführung auch die Kassengeschäfte des Zweckverbands. Beschlossen wurde wegen Umstrukturierungen und personellen in der Verwaltung Stephanie Dück als stellvertretende Kassenverwalterin abzuberufen und Stefanie Horn zum 1. August als Nachfolgerin zu bestellen.
Was kostet die Sanierung?
Joachim Ruß fragte nach den finanziellen Auswirkungen der geplanten Sanierung für die Bürger nach. Die Verwaltung sagte zu, die Bürger zu informieren, wenn die Vor- beziehungsweise Entwurfsplanungen vorliegen. Über die jeweiligen Schritte werde auch im Amtsblatt informiert.