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WEISMAIN: Neuer Solarpark bei Fesselsdorf

WEISMAIN

Neuer Solarpark bei Fesselsdorf

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    Eine Photvoltaikanlage mit einer Größe von 4,99 Hektar will die Firma IBC Solar bei Fesselsdorf in der Nähe des von ihr betriebenen Jura-Solarparks errichten.
    Eine Photvoltaikanlage mit einer Größe von 4,99 Hektar will die Firma IBC Solar bei Fesselsdorf in der Nähe des von ihr betriebenen Jura-Solarparks errichten. Foto: Roland Dietz

    Den Grundsatzbeschluss, Photovoltaikanlagen nur noch auf Dächern zuzulassen, hat der Weismainer Stadtrat am Dienstag aufgehoben. Nur Norbert Rehe (GUB) und Michael Bienlein stimmten dagegen. Aufgrund der bereits bestehenden Anlagen und zum Schutz des Landschaftsbilds wollten die Räte 2018 keine weiteren Freiflächen-Photovoltaikanlagen mehr genehmigen. Wegen der Energiewende und der geänderten Gesetzeslage sei der Beschluss nicht mehr zeitgemäß, erklärte Bürgermeister Michael Zapf.

    Die Nutzung von Ackerflächen treffe die Landwirte in Form steigender Pachtpreise, warnte Norbert Rehe (GUB). Es gebe andere Möglichkeiten, umweltfreundlich Energie zuerzeugen.

    Strom für 2000 Haushalte

    „Solaranlagen gehören aufs Dach, aber wir brauchen grünen Strom um den Ausstieg aus der Atomenergie und der Kohle auszugleichen“, erklärte Johannes Ruß (CSU). Außerdem bringe jede Kilowattstunde (kwH) im Stadtgebiet erzeugten Strom Weismain dringend benötigte Einnahmen. Er forderte die Verabschiedung einer Bewertungsmatrix, um die Vorhaben sinnvoll vergleichen zu können.

    Von zwei Solarparks, die die Firma IBC Solar errichten will, wurde allerdings nur eine Anlage bei Fesselsdorf mit einer Größe von 4,99 Hektar genehmigt. Bürgermeister Michael Zapf, Anita Rauch, Norbert Rehe (alle GUB), Johannes Ruß und Julia Spörlein (beide CSU) stimmten dagegen.

    Die Anlage solle den bestehenden Jura-Solarpark auf einer Gesamtfläche von 6,5 Hektar (Flurnummern 338, 339, 340, 347, 348 und 351/1) abrunden, erläuterte Dominik Pfeifer von IBC Solar. Mit 9828 Modulen, die im Jahr 5,7 Megawattstunden Strom erzeugen, könnten bis zu 2000 Haushalte versorgt werden. Wegen der Lage an der Autobahn sei ein Teil der Fläche privilegiert. Das Ortsbild werde nicht beeinträchtigt. Die Bürger könnten sich finanziell beteiligen – mit Geldeinlagen oder über eine eigene Energiegenossenschaft. Die Stadt erhalte neben den Gewerbesteuereinnahmen eine freiwillige Abgabe von 0,2 Cent pro Kilowattstunde während der geplanten Laufzeit von 30 Jahren.

    „Sonne und Wind gibt's auch zwischen Banz und Vierzehnheiligen.“

    Beschlossen wurde die Aufstellung eines vorhabensbezogenen Bebauungsplans und der Abschluss eines städtebaulichen Vertrags, der sicherstellt, dass der Stadt keine Kosten entstehen.

    Die Ausgleichsflächen sollen auf dem Gelände geschaffen werden, davon würden nur 4,99 Hektar bebaut, um den Bestand der Jagdgenossenschaft nicht zu gefährden, sagte Pfeifer auf Nachfrage von Norbert Rehe.

    „Obwohl die Energiewende alle angeht, konzentriert sich alles bei uns, obwohl wir mit 34 Hektar Photovoltaikanlagen und den einzigen fünf Windrädern im Landkreis schon mehr als genug beigetragen haben“, gab Michael Zapf zu bedenken. Andere Kommunen müssten auch ihre Hausaufgaben machen: „Sonne und Wind gibt's auch zwischen Banz und Vierzehnheiligen.“

    Sorge wegen Landschaftsbild

    Während in Weismain 204 Prozent der benötigten Energie erzeugt werde, seien es im gesamten Landkreis nur 42 Prozent und in Bayern 52 Prozent, rechnete Ursula Gommelt (Grüne) vor. Seien bisher 0,9 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche mit Photovoltaik belegt, wären es mit den beiden Vorhaben 1,5 Prozent. Es stelle sich die Frage, ob die Einnahmen (gerade mal die Stromkosten für Kita und Schule) die Beeinträchtigung des Landschaftsbilds wert seien.

    „Wir haben in Weismain genug für die Energiewende getan“, meinte Dritte Bürgermeisterin Julia Spörlein (CSU). „Wenn wir es nicht genehmigen, laufen wir Gefahr, dass uns irgendwann Anlagen aufgezwungen werden, wenn das Ausbauziel nicht erreicht wird“, warnte Zweiter Bürgermeister Matthias Müller (GUB). Nicht in allen Kommunen könnten Solarparks errichtet werden, weil Einspeisemöglichkeiten fehlten. Außerdem sei Weismain dringend auf die Einnahmen angewiesen.

    An der Autobahn störten die Anlagen nicht, meinte Michael Dreiseitel (SPD). Auf die Forderung von Johannes Ruß, die Entscheidung bis zum Erlass der Bewertungsmatrix zu verschieben, meinte der Bürgermeister, diese solle nur eine Entscheidungshilfe sein.

    Der Antrag von IBC Solar, eine weitere Photovoltaik-Anlage mit einer Größe von 13,34 Hektar (Leistung: 15.000 Megawattstunden) bei Großziegenfeld zu errichten, wurde mit zehn zu vier Stimmen abgelehnt.

    Gegen Anlage bei Großziegenfeld

    Geplant war die Anlage nahe des Aussiedlerhofs Böhmer (Flurnummern 225, 234, 235 und 236). Großziegenfeld sei aufgeschlossen für alternative Energie, wie 14 PV-Anlagen auf Dächern, die Biogasanlage und der Windpark Großziegenfeld-Wattendorf zeige, sagte Ortssprecher André Hessner. Bedenken gebe es allerdings wegen des Verlusts von Äckern, der Nähe zum Böhmer-Hof und der Frage, ob damit für weitere Anlagen die Tür geöffnet werde. Außerdem seien die Einwohner nicht informiert. Allerdings habe er deswegeb nur mit neun Einwohnern gesprochen. Ein Antrag von Michael Dreiseitel, vor dem Beschluss einen Informationsabend in Großziegenfeld abzuhalten, wurde bei Stimmengleichheit abgelehnt.

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    Aus dem Stadtrat: Bürgerwerkstatt zur Innenstadtentwicklung Bei den Planungen zur Innenstadtentwicklung (ISEK) sollen die Weismainer bei einer Bürgerwerkstatt am 15. Mai in der Grundschule ihre Ideen und Wünsche einbringen können, kündigte Bürgermeister Michael Zapf im Stadtrat an. Die Änderungswünsche für den Flächennutzungsplan für Weismain und seine Stadtteile aus der Klausurtagung des Stadtrats wurden eingearbeitet und sollen in den Sitzungen am 8. und 30. April vorgestellt werden. Danach erfolge die Auslegung. Weismain wird sich am Tag der Städtebauförderung am 4. Mai beteiligen. Geplant sind Besichtigungen der Baustelle zur Rathaussanierung und des Städtebauprojekts im Hutzelbrunnen zwischen 13 und 17 Uhr. Der Geschäftsführer des Regionalwerks wird am 2. April seine Arbeit in zwei Räumen der Korbfachschule in Lichtenfels aufnehmen. Im Hutzelbrunnen sei keine Einbahnstraßenregelung vorgesehen, sagte der Bürgermeister auf Frage von Uwe Dück (BB) wegen Beeinträchtigungen aufgrund der schmalen Fahrbahn. Geplant sei neben der Fahrbahn „ein Gehstreifen, auf dem alles möglich ist.“ Weil der Pflasterstreifen zum Parken benutzt werde, bleibe nur eine Fahrspur übrig, gab Zweiter Bürgermeister Matthias Müller (GUB) zu bedenken. Der Bürgermeister versprach daraufhin eine Begehung mit der Polizei.

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