Durch Maßnahmen zur Vermeidung und Verringerung von CO2-Emissionen in den Kernprozessen will der Handels- und Dienstleistungskonzern Otto Group bis 2030 klimaneutral werden. Dieses Ziel hat der Konzern-Vorstand für die Standorte, Transporte, Mitarbeitermobilität sowie die externen Rechenzentren und Cloud-Dienstleistungen der Gruppe ausgegeben. Gängige CO2-Kompensation betrachtet die Otto Group als notwendiges, aber letztes Mittel der Wahl bei der Zielerreichung. Dazu leistet auch der Baur Versand seinen Beitrag.
Die Otto Group hebe ihren jahrzehntelangen, systematischen Einsatz für den Klimaschutz auf ein neues Level, so das Unternehmen. Nachdem das Klimaschutzziel, 50 Prozent der CO2-Emissionen des Jahres 2006 bis 2020 einzusparen, erreicht wird, verkündet der Vorstand die Klimaneutralität in allen Operations bis hin zu Retouren bis 2030 als nächsten Meilenstein seiner Klimaschutzstrategie.
Im Gegensatz zu etlichen anderen Unternehmen, die bei der Erreichung von Klimaneutralität in erster Linie auf Kompensation, also den zum Teil sehr günstigen Erwerb von Zertifikaten setzen, versteht die Otto Group unter Klimaneutralität dabei weiterhin zunächst das Einsparen und Reduzieren von CO2-Emissionen.
„Wir handeln konsequent nach dem Prinzip vermeiden, reduzieren, kompensieren und sehen CO2-Kompensation aus Klimaschutz- und Kostensicht dabei immer als das letzte Mittel beim Erreichen unserer Nachhaltigkeitsziele“, betont Alexander Birken, Vorstandsvorsitzender der Otto Group.
Um das Ziel Klimaneutralität zu erreichen, bringt der Konzern ab 2021 eine neue CR-Strategie auf den Weg, die konkrete Maßnahmen zur weiteren Reduzierung von CO2-Emissionen enthält.
Ökostrom und klimafreundlichere Transportarten
An ihren Standorten intensiviert die Otto Group ihre CO2-Einsparmaßnahmen durch den weiteren Ausbau erneuerbarer Energieanlagen, wie Photovoltaik und Solar, oder die Erhöhung der Energieeffizienz mit Blockheizkraftwerken, neuer Beleuchtung und Klimatechnik. Der Konzern will zudem an allen nationalen wie internationalen Standorten, wo Ökostrom verfügbar ist, diesen zu 100 Prozent einsetzen. Bereits jetzt macht hochwertig zertifizierter Ökostrom 40 Prozent der Gesamtstrommenge an den Standorten aus.
Bei Beschaffungs- und Distributionstransporten will die Otto Group durch die Reduzierung der Luftfracht und das Umsteigen auf klimafreundlichere Transportmodi weitreichend CO2-Emissionen einsparen. Des Weiteren setzt der Konzern auf der „Letzten Meile“ verstärkt auf den Einsatz von Elektromobilität, um den transportbedingten ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Mit der Strategie „Urban Blue“ verfolgt Hermes das Ziel, die Sendungen inklusive der Retouren in den Innenstadtbereichen der 80 größten Städte bis 2025 emissionsfrei zuzustellen.
Intelligente Transport- und Tourensoftware machen die Logistik und die Zustellprozesse effizienter, beispielsweise durch Analyse der Sendungsströme, Optimierung der Transportleitwege oder bessere Reaktionen auf aktuelle Verkehrslagen und bei anbahnenden Staus.
Weiteres CO2-Einsparpotenzial sieht die Gruppe im Bereich Mitarbeitermobilität durch die vermehrte Nutzung der Bahn anstelle des Flugzeugs bei Dienstreisen, durch technische Effizienzgewinne bei Fuhrpark- und Dienstfahrzeugen sowie durch Elektromobilität.
Im Rahmen der neuen CR-Strategie wird die Otto Group auch verstärkt auf ausgelagerte externe IT-Dienstleister, Cloudanbieter und Rechenzentren einwirken. Der Konzern wird auf Dienstleister Einfluss nehmen, indem er bei Ausschreibungen auf eine hohe Energieeffizienz oder den Einsatz von Ökostrom im Betrieb der externen Rechenzentren achtet.
Die Otto Group will ihre Mitarbeiter noch systematischer zum Thema Nachhaltigkeit einbinden, denn sie sind wichtige Multiplikatoren für nachhaltiges Wirtschaften. Ein Beispiel ist die „Good Community“, in die Mitarbeiter eigene Nachhaltigkeitsideen einbringen und umsetzen. Die Ideen reichen von eigens entwickelten Apps zum Einsparen von Lebensmitteln, über Mitfahrgelegenheiten bis hin zum Organisieren von Nachhaltigkeitsveranstaltungen.
Nur absolut unvermeidbare CO2-Emissionen, die nicht durch die oben genannten Maßnahmen reduziert werden können, will der Konzern mit Klimaschutzprojekten, die mindestens nach Gold-Standard zertifiziert sind, freiwillig kompensieren.
„Wir haben uns immer auf tatsächliche CO2-Vermeidung und -Verringerung konzentriert, um unsere Operations klimafreundlicher zu gestalten. Diesen seit vielen Jahren systematischen Klimaschutzansatz werden wir mit unserer neuen CR-Strategie konsequent weiter verfolgen“, sagt Dr. Tobias Wollermann, designierter VP Corporate Responsibility, „auch wenn das Ziel, klimaneutral zu werden, am Ende nicht vollständig ohne CO2-Kompensation zu erreichen sein wird“. (red)