Die Sanierung des Fachwerkhauses Marktplatz 4 hat der Stadtrat am Dienstagabend beschlossen. Die Fraktion der Freien Wähler stimmte ebenso wie beim Grundsatzbeschluss im Dezember dagegen, weil ihnen die Baukosten angesichts der finanziellen Belastung der Stadt zu hoch erscheinen.
Die Kostenberechnung für die Instandsetzung des Baudenkmals beläuft sich aufgrund massiver Schäden auf rund 2,7 Millionen Euro. Dank einer Förderung von 2,4 Millionen Euro durch die Städtebauförderung, die Oberfrankenstiftung, die Bayerische Landesstiftung und das Landesamt für Denkmalpflege muss die Stadt davon nur rund 285.000 Euro finanzieren, wie berichtet. In dem Geburtshaus des Mediziners Joseph Arneth, das 1703 errichtet wurde, ist eine Nutzung für Gastronomie im Erdgeschoss und einen Veranstaltungsraum (Bürgertreff) im Obergeschoss geplant.
Stadt hat Vorbildfunktion
Wegen der gastronomischen Nutzung des Wohnhauses müssen zwei zusätzliche Stellplätze nachgewiesen werden, die abzulösen sind, wie Bürgermeisterin Christine Frieß erläuterte. Mit Blick auf einen vor dem Fachwerkhaus geplanten Mülltonnenbehälter aus Beton mahnte Zweite Bürgermeisterin Susanne Bock von Wülfingen (FW) die Einhaltung der Gestaltungsfibel an. „Die Stadt hat bei ihren Bauvorhaben Vorbildfunktion, denn wir wollen ja Nachahmer finden“, betonte sie. Eine zum Marktplatz passende Gestaltung werde angestrebt, versprach Jörg Weiß vom Bauamt.

Einstimmig gebilligt wurden sechs Nachträge für zusätzliche Arbeiten, die bei der städtebaulichen Aufwertung der Bahnhofstraße und des Plans angefallen sind. Dadurch erhöht sich die Auftragssumme von ursprünglich rund 1,713 Millionen Euro auf 1,759 Millionen Euro. Der Landkreis, der die Erneuerung der Fahrbahn übernommen hat, muss zusätzlich 3006 Euro für ein Fließ zur Bodenstabilisierung, 3640 Euro für die Spülung der Straßenabläufe, 3105 Euro für Markierungen und 477 Euro für die Entnahme von Bohrkernen zahlen.
Doppel: Das weiß ich doch vorher
Die Stadt zahlt die Nachträge für Granit-Blockstufen für 8487 Euro (die vorhandenen Granitstufen reichten nicht aus) und einen Kunststoff-Kabelschacht sowie Rohrverbände für 4645 Euro, weil der vorgesehene Schacht nicht ausreichte, um die Leerrohre für den Breitbandausbau aufzunehmen, weil in der Mühlbachverrohrung kein Platz war. „Ich verstehe nicht, dass Markierungen an der Kreuzung als Nachtrag beschlossen werden müssen, das weiß ich doch vorher“, wunderte sich Michael Doppel (FW). Der Kreisbauhof habe statt Klebemarkierungen aufgesprühte verlangt, erklärte Weiß. Beschlossen wurde, die Grundstücke Flurnummern 317/1, 2 und 3 zu kaufen, die für die Neugestaltung des Plans benötigt wurden. Auf das Vorkaufsrecht für das Anwesen Roßgasse 9 verzichtete der Stadtrat.

Aus dem Stadtrat Bauanträge müssen seit Jahresbeginn beim Landratsamt, nicht mehr bei der Stadt, eingereicht werden. Auf Nachfrage von Susanne Bock von Wülfingen (FW) erläuterte Jörg Weiß vom Bauamt, dass die Pläne in Lichtenfels eingescannt und der Stadt zur Beschlussfassung übermittelt werden. Eine Vorprüfung erfolge aber wohl nicht. Auf Schäden im Friedhof wies Joachim Ruß (CSU) hin. Die Wege seien in so schlechtem Zustand, dass ältere Menschen mit Rollator sie nicht begehen könnten. Wasserdrücker seien nicht frostsicher abgedeckt und am Leichenhaus gelte es, Schäden an Fenstern und Giebel zu beseitigen, um größere Reparaturen zu vermeiden. Weil ein Fahrradständer vor der Stadtapotheke angefahren und beschädigt wurde, regte Ruß eine Signalmarkierung an. Außerdem bat er um Auskunft über die Kosten des Weihnachtsmarkts und warum die Stadt im Gegensatz zu Altenkunstadt Gebühren von den Händlern erhebe. Von Einwänden gegen die Ortsumgehung Mainroth beim Erörterungstermin habe die Verwaltung noch nichts erfahren, werde aber nachhaken, versicherte Bürgermeisterin Christine Frieß auf Anfrage von Drittem Bürgermeister Manfred Hofmann (CSU). Bürger hätten den Adventsschmuck der Stadt gelobt und wünschten, dass die Beleuchtung der Christbäume noch bis Lichtmess verlängert werde, teilte Thomas Barnickel (Grüne) mit. Die Verwaltung wird das prüfen. Beim Wasserzweckverband Gärtenrother Gruppe arbeitet die Stadt mit der FWO zusammen, antwortete die Bürgermeisterin auf die Frage von Ortssprecher Clemens Müller, warum Wasserzähler durch die FWO ausgetauscht werden. Einen Mülleimers an der Bank am Kriegerdenkmal in Weidnitz regte Katrin Weißmann (CSU an.