Standpunkt
Leicht haben es sich die Burgkunstadter Räte mit ihrer Entscheidung für die Erhöhung der Gewerbesteuer nicht gemacht. Doch nach den Entscheidungen in Altenkunstadt und Weismain blieb ihnen wenig anderes übrig, sonst hätten sie aus dem Steuertopf der Baur-Gruppe weniger bekommen als die Nachbarn.
Das Argument, dass die Firmen bereits durch Reformen entlastet wurden, ist stichhaltig, doch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten schauen auch Unternehmen auf jeden Euro. Wichtiger als die Höhe der Gewerbesteuer sind jedoch eine gute Infrastruktur und Fachkräfte, wie Kämmerin Heike Eber zu Recht feststellt. Angesichts zunehmender Aufgaben und steigender Kosten hat die Stadt jedoch kaum noch Spielraum, um in Straßen, Schulen und Betreuungsplätze zu investieren, die für ihre Attraktivität wichtig sind.
Was wäre die Alternative? Da für die kommunalen Finanzen keine Entlastung in Sicht ist, hätte eine moderatere Erhöhung mit dem Risiko, in ein oder zwei Jahren nachzulegen, wenig Sinn gemacht. Denn Unternehmen brauchen Planungssicherheit.