Martina Fischer von der Alten Mühle, die Freiwillige Feuerwehr und der Gartenbauverein haben es möglich gemacht: Eine Spende in Höhe von 1200 Euro geht noch vor Weihnachten an das neue „Kinder- und Jugendhospiz Sternenzelt Bamberg“.
Eigentlich haben es aber die unzähligen Besucher der Veranstaltung „Mühlenzauber“ möglich gemacht, die mit einem Loskauf bei der Tombola Mitte November die Aktion unterstützten. Ein herzliches Dankeschön übermitteln sowohl die Wirtsleute der Alten Mühle, Martina Fischer und Rudi Horn, als auch Isabell Fink von der Sozialstiftung Bamberg, die zur Scheckübergabe nach Horsdorf gekommen war.
Eine Welt bricht zusammen
„Wenn bei Kindern, Jugendlichen oder jungen Erwachsenen eine lebensverkürzende Erkrankung diagnostiziert wird, bricht für Familien eine Welt zusammen“, sagte Isabell Fink. Die Betreuung der erkrankten Kinder bringe die Eltern an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Um die Betroffenen in der schweren Zeit zu begleiten und zu unterstützen, bräuchte es Einrichtungen wie das neu errichtete Kinder- und Jugendhospiz Sternenzelt.
Seit April 2023 können hier Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern und Geschwistern eine Auszeit von ihrem Alltag erleben. Das Hospiz nimmt betroffene Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis zur Vollendung des 26. Lebensjahres stationär oder teilstationär auf. Auch ein Aufenthalt zur Sterbe- und Trauerbegleitung mithilfe seelsorgerischer und psychologischer Fachkräfte ist möglich.
„Fünf Prozent der laufenden Kosten müssen wir über Spenden finanzieren!“
Isabell Fink, Sozialstiftung Bamberg
Zwar würden die Krankenkassen bei lebensverkürzenden Erkrankungen die Kosten für mindestens 28 Tage Aufenthalt pro Jahr in einem Kinder- und Jugendhospiz übernehmen. Leider gäbe es in Deutschland aber keine kostendeckende Finanzierung für Kinderhospize. Isabell Fink: „Fünf Prozent der laufenden Kosten müssen wir über Spenden finanzieren!“
Im Kinder- und Jugendhospiz Sternenzelt Bamberg stehen zwölf stationäre Plätze und vier Plätze im Tageshospiz zur Verfügung. Der jüngste Patient sei aktuell ein Baby, der Älteste ein zehnjähriges Kind. Die mitreisenden Familien sind in zehn Wohneinheiten im Gästebereich des Hospizes untergebracht. Der Unterschied zum Erwachsenen-Hospiz: Dies ist kein reiner Ort zum Sterben, sondern ermöglicht auch eine Auszeit. Die Spendensumme soll für kreatives Arbeiten und Basteln sowie für kleine Ausflüge verwendet werden.
Betrieben wird das Kinder- und Jugendhospiz Sternenzelt Bamberg von der Franken Hospiz Bamberg gGmbH, zu der die gemeinnützige Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg mbH, der Hospizverein Bamberg und die Sozialstiftung Bamberg gehören. Als weitere Förderer unterstützen der Freistaat, die Oberfrankenstiftung, die BR Sternstunden, die Bayerische Landesstiftung sowie die Paula-Kubitschek-Vogel-Stiftung. In Bayern gibt es neben Bamberg nur im Allgäu ein Kinderhospiz.