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EBENSFELD: 183 Vogelarten in der Mainschleife bei Unterbrunn

EBENSFELD

183 Vogelarten in der Mainschleife bei Unterbrunn

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    Die Mainschleife bei Unterbrunn – eines der größten Flussrenaturierungsprojekte in ganz Deutschland.
    Die Mainschleife bei Unterbrunn – eines der größten Flussrenaturierungsprojekte in ganz Deutschland. Foto: Siegmund Katholing

    „Sich schlängelnde Flüsse, naturnahe Gewässer und Auwälder sind Lebensgemeinschaften voller Tier- und Pflanzenarten mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen. Doch die Gefährdung der Artenvielfalt ist unverkennbar, auch in Bayern. Durchgängige Gewässer, Gewässerdynamik, mit anderen Worten ,lebendige Flüsse‘ sind unverzichtbar!“

    Mit diesen Worten begrüßte Anton Reinhardt, Kreisvorsitzender des Bund Naturschutz (BN), den Arten- und Biotopschutzreferenten des BN-Landesverbandes, Dr. Stefan Ossyssek, und die Geschäftsführerin des „Flussparadies Franken“, Dr. Anne Schmitt zum Vortragsabend „Der Main zwischen Banz und Bamberg“ im Feuerwehr-Schulungsraum in Ebensfeld.

    Ohne Querbauwerke

    Nach einem Grußwort von Bürgermeister Bernhard Storath ging Ossyssek zunächst auf die Merkmale frei fließender Flüsse ein. Im Fokus stand nun der Obermain zwischen Hausen und Bischberg. Diese etwa 40 Kilometer ohne Querbauwerke sei eine der längsten frei fließenden Flussstrecken in Bayern. Hier gebe es noch eine weitreichende Längsvernetzung des Flusses. Dies ermögliche es wandernden Fischarten, wie etwa der Nase oder Barbe, auf ihren Nahrungs- und Laichwanderungen große Strecken zurückzulegen.

    Der Referent hob hervor: „In Verbindung mit den zahlreichen Renaturierungsprojekten am Obermain, wie dem ,LIFE-Naturprojekt Oberes Maintal‘, der Anlage von neuen Schleifen, Nebenarmen und Kiesbänken, die federführend vom Wasserwirtschaftsamt, den Unteren Naturschutzbehörden und unter Beteiligung des BN und des LBV vorgenommen wurden, hat der Main in diesem Abschnitt bedeutend an ökologischer Wertigkeit gewonnen. Das wurde durch wissenschaftliche Studien belegt, die renaturierte und belassene Abschnitte vergleichen.

    Kein entscheidender Beitrag

    Dies betrifft jedoch nicht nur Tier- und Pflanzenarten, die direkt im Wasser leben, sondern auch die Vogelwelt. So konnten im Bereich der 2015 fertiggestellten Mainschleife bei Unterbrunn, eines der größten Renaturierungsprojekte in ganz Deutschland, bislang 183 Vogelarten nachgewiesen werden.“

    Ossyssek ging auch auf die Planung neuer Kleinwasserkraftanlagen ein und betonte: „Aufgrund ihrer minimalen Stromproduktion sind sie nicht geeignet, einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende zu leisten. Sie ziehen jedoch erhebliche ökologische Verschlechterungen nach sich, indem sie die Längsvernetzung von Bächen und Flüssen stören, die Gewässerdynamik und die Durchgängigkeit verschlechtern, ja, sogar wandernde Fische verletzen und töten können.“

    Anne Schmitt hatte eine kleine Ausstellung mit Modellen von Fischen und anderen in und am Main lebenden Tierarten mitgebracht. Sie erläuterte die laufende Aktion „Fluss.Frei.Raum“ anhand von zwei Kurzfilmen mit mehreren Positivbeispielen zur Verbesserung der Durchgängigkeit von Flüssen. So entfernten Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamts, unterstützt durch die finanzielle Hilfe des WWF, im Nachbarlandkreis Bamberg das Leucherhof-Wehr an der Baunach, das keine Funktion mehr erfüllte.

    Rundum gelungen

    Auch die Flussmeisterei am Standort Lichtenfels habe zwischen Unnersdorf und Nedensdorf durch gezielte spezielle Aufweitungsmaßnahmen am Mainufer ökologische Verbesserungsmaßnahmen im Auge. Ein rundum gelungenes Renaturierungsprojekt sei die Mainschleife bei Unterbrunn geworden. Dies sollte die Entscheidungsträger in den Landkreisen Lichtenfels und Bamberg dazu ermutigen, ähnliche Projekte umzusetzen und damit zur ökologischen Verbesserung von Bächen und Flüssen beizutragen.

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