Weihnachtskrippen faszinieren seit Jahrhunderten Menschen jeden Alters. Vor 800 Jahren, am 24. Dezember 1223, feierte Franz von Assisi in Greccio ein lebendiges Krippenspiel, mit dem er das Weihnachtsevangelium in Szene setzte. Dies hat den Aufbau von Weihnachtskrippen angestoßen.

Mit insgesamt sieben Darstellungen werden die Besucher in den nächsten Wochen in der Basilika Vierzehnheiligen – dem „fränkischen Bethlehem“ – zum Weihnachtsgeschehen und noch darüber hinaus geführt. Auch wenn die Geburt Jesu Christi als zentrales Geschehen bei der Krippe Platz einnimmt, ergänzen die weiteren Darstellungen das Gesamtbild der Menschwerdung Gottes.
25 Quadratmeter Grundfläche
Die mühsam aufgebauten Kulissen und die liebevoll gestalteten Szenen auf einer Grundfläche von etwa 25 Quadratmeter erfreuen die Betrachterinnen und Betrachter. Die Gebäude, der Stall und die Umgebung wurden dafür in den Gottesgarten am Obermain versetzt.

Vor mittlerweile 40 Jahren ergriff der damalige Pater Guardian Dominik Lutz (1926-2018, von 1981 bis 1992 Guardian) die Initiative zu dieser Weihnachtskrippe mit Lokalkolorit in Vierzehnheiligen. Sie wurde in den vergangenen Jahren immer größer.
Andreas und Franz Bornschlegel schufen die Bauten: das Rathaus von Bad Staffelstein, die Kirche von Oberbrunn, Wirtshaus und Bürgerhäuser aus Scheßlitz und die Klosteranlage in Banz. Die Figuren schnitzte Franziskanerpater Ottmar Strasser, der in diesen Jahren in Vierzehnheiligen lebte und wirkte. Durch die beweglichen Glieder sind viele Motive möglich.
Es sind die Kleinigkeiten, die das Besondere ausmachen. Die Kleider, oberfränkische Trachten, schneiderte Schwester Gerlinde Windolf aus dem Mutterhaus der Franziskusschwestern. Die Krippe wird in der Advents- und Weihnachtszeit mehrfach umgestaltet und zeigt zum ersten Advent die „Maria Verkündigung“. Die „Herbergssuche“ folgt ab dem 16. Dezember, und zu Weihnachten ist die „Geburt des Herrn“ zu sehen.
Um den Dreikönigstag zeigt die Krippe die „Erscheinung des Herrn“ sowie ab dem 13. Januar die „Flucht nach Ägypten“. Die letzte Szene zeigt ab 20. Januar die „Hochzeit zu Kana“. Blaskapelle und Maibaum künden dann davon, dass Bethlehem in Franken ist. Vier dieser Themen sind auch in den Deckenfresken der Basilika von Guiseppe Appiani dargestellt.

Basilikamesner Tobias Hartmann, der Kirchenschweizer Daniel Reiz sowie das Basilika-Team sind dafür verantwortlich, dass die Krippe wieder eine besondere Geschichte erzählt. „Details zu suchen und zu entdecken bereitet nicht nur Kindern große Freude. Darüber hinaus lädt die Krippe dazu ein, die ganze Geschichte rund um Weihnachten und die Menschwerdung Gottes kennenzulernen“, erklärt Hartmann.
Zwei Schubkarren voller Split
„Jedes Jahr sieht unsere Krippe anders aus. Mal ist sie etwas größer, mal etwas kleiner, mal laufen die Wege im Kreis, mal steht der Olivenbaum links, mal ist eine Holzwurzel rechts“, führt der Basilikamesner aus, der beim Aufbau genaue Vorstellungen hat. „Zwei Schubkarren voller Split haben wir in diesem Jahr für die Wege benötigt, und rund zwölf Quadratmeter auf den Grundplatten wurden mit echtem Moos ausgelegt.“
Besonders stolz ist Hartmann auf die Krippenfiguren. In vier Schränken sind etwa 80 verschiedene Figuren und zahlreiche Tiere untergebracht. „In diesem Jahr wurde im Vorfeld der Torbogen mit einem Gittermast verstärkt, der durch großzügige Spenden finanziert wurde. Da die Bewohner der Krippenlandschaft auch Strom sparen müssen, wurde bereits ein Teil der Beleuchtung auf LED umgestellt. Die restlichen Lampen sollen nach und nach ausgewechselt werden“, so der Mesner.
Es gibt auch ein Buch mit dem Titel „Die Weihnachtskrippe in der Basilika Vierzehnheiligen“ mit Bildern und Texten rund um die Krippe zu kaufen.