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BAD STAFFELSTEIN: Abbrucharbeiten am „Bär“ stehen still: Insolvenzantrag

BAD STAFFELSTEIN

Abbrucharbeiten am „Bär“ stehen still: Insolvenzantrag

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    Momentan geht es auf dem Bären-Areal nicht weiter.
    Momentan geht es auf dem Bären-Areal nicht weiter. Foto: Markus Drossel

    Der Schock sitzt ebenso tief bei den Mitarbeitern des Unternehmens wie bei der Stadtverwaltung: Die Firma TRM Maier GmbH aus der Region Regensburg, die für die Abbrucharbeiten auf dem Bären-Areal ebenso zuständig wie für den Abtransport der Materialien, hat überraschend Insolvenz anmelden müssen. „Vergangenen Dienstag gab es eine Betriebsversammlung bei der Firma. Seither ruht die Baustelle“, sagt Bürgermeister Mario Schönwald im Gespräch mit dieser Redaktion.

    Das Logo der Bärenbräu an der Fassade eines Gebäudes.
    Das Logo der Bärenbräu an der Fassade eines Gebäudes. Foto: Markus Drossel

    Nach anfänglichen Schwierigkeiten und einem Schaden an einem Gebäude eines Nachbarn (diese Redaktion berichtete) sei alles zuletzt „wie am Schnürchen“ gelaufen. „Der Baggerführer, der zunächst vor Ort war, sollte eigentlich nur die Baustelleneinrichtung machen, hat aber schon kleinere Abrissarbeiten unternommen, weil er Platz für die Container brauchte. Das war mit uns so nicht abgesprochen“, sagt Schönwald. „Nach Rücksprache mit den beauftragten Firmen wurde die Mannschaft ausgetauscht. Mit den neuen Maschinenführern lief alles reibungslos und zu unserer vollsten Zufriedenheit.“

    Die alte Stadtmauer ist nicht mehr vollständig erhalten. Unter der Erde werden im Bereich des Bären-Areals noch Fragmente vermutet.
    Die alte Stadtmauer ist nicht mehr vollständig erhalten. Unter der Erde werden im Bereich des Bären-Areals noch Fragmente vermutet. Foto: Drossel

    Seither sei große Rücksicht auf die Nachbarn genommen worden, auch seien vereinbarungsgemäß Gerüste gestellt worden. Einen weiteren Schaden habe es nicht gegeben. „Die Arbeiter hatten zuletzt großes Gespür und Verständnis dafür, dass sie bei Abbrucharbeiten im Innenstadtbereich vorsichtiger zu Werke gehen müssen.“

    Der Container mit dem Altholz wäre abholbereit.
    Der Container mit dem Altholz wäre abholbereit. Foto: Markus Drossel

    Bürgermeister Schönwald: Es gab keinerlei Anzeichen

    Umso größer dann der Schock über die Nachricht des gestellten Insolvenzantrags. „Wir haben mit den Mitarbeitern vor Ort gesprochen, die waren selbst wie vor den Kopf gestoßen“, sagt der Rathaus-Chef. „Es hatte keinerlei Anzeichen für sie gegeben, keine Zahlungsrückstände oder ähnliches.“ Mittlerweile wurde der Bagger für die Abbrucharbeiten vom „Bären-Areal“ abgezogen. „Es war nur ein Bagger vor Ort, da große Teile der Abbrucharbeiten in Handarbeit erledigt wurden.“ Vor allem, wenn es um asbestbelastete Teile geht. „Die Werkzeugcontainer sind noch immer da.“

    Das Tor ist zu, hier wird momentan nicht gearbeitet.
    Das Tor ist zu, hier wird momentan nicht gearbeitet. Foto: Markus Drossel

    Ob das Insolvenzverfahren gegen das Unternehmen aus der Oberpfalz überhaupt eröffnet wird, ist noch nicht klar. „Bislang gibt es nur den Antrag. Es ist auch noch nicht sicher, ob der Insolvenzverwalter den Auftrag annimmt“, so Schönwald. „Er hat sich auch noch kein Bild von der Situation im Unternehmen machen können. Wir haben versucht, Kontakt mit ihm aufzunehmen, aber er konnte uns bislang nichts sagen.“

    Wann kann es mit den Abbrucharbeiten weitergehen?
    Wann kann es mit den Abbrucharbeiten weitergehen? Foto: Markus Drossel

    Firma hat schon mehr geleistet, als bislang abgerechnet wurde

    Der Bürgermeister bleibt zuversichtlich: „Wir reden hier von einem Auftragsvolumen von rund 500.000 Euro. Die Firma hat bislang schon mehr geleistet, als abgerechnet wurde. Ich hoffe also, dass weitergemacht wird, um wieder liquide zu werden.“

    Kein Bagger, keine Arbeiter: Die Baustelle ist verwaist.
    Kein Bagger, keine Arbeiter: Die Baustelle ist verwaist. Foto: Markus Drossel

    „Wir haben mit den Mitarbeitern vor Ort gesprochen, die waren selbst wie vor den Kopf gestoßen“

    Mario Schönwald, Bürgermeister

    Schönwald würde es sehr bedauern, würde die Firma nicht mehr weiterarbeiten auf dem „Bären-Areal“: „Es wäre echt schade, denn wir haben so viel Arbeit investiert, um alles einzutakten und auf Kurs zu bringen. Wir haben bewusst das Frühjahr für die Abbrucharbeiten gewählt, da es im Frühling normalerweise noch nicht so trocken ist wie im Sommer und es weniger staubt.“ Verzögern sich die Arbeiten noch über viele Wochen und Monate, könnte genau das passieren. „Für uns heißt es abwarten und hoffen.“ Wie Schönwald betont, habe man vor Auftragsvergabe die Firma eingehend „auf Herz und Nieren“ geprüft und keinen Grund zur Beanstandung gefunden. Sollte der Auftrag neu ausgeschrieben werden, bestünde das Risiko, dass die Kosten höher ausfallen. „Davon gehen wir aber derzeit nicht aus.“

    Das Logo der Bärenbräu.
    Das Logo der Bärenbräu. Foto: Markus Drossel

    Bislang bereits abgerissen sind auf dem „Bären-Areal“ die große Stallung und die Scheune. „Beide Gebäude liegen schon, könnten abtransportiert werden“, so der Bürgermeister. Abtransportiert wurde bislang jedoch nur Altholz und noch kein Bauschutt.

    Die Abbrucharbeiten sind nicht abhängig von weiteren Gewerken: „Es ist alles komplett in einer Hand und deswegen nicht so, dass andere Firmen dadurch in zeitliche Probleme kommen“, erläutert Schönwald. Auch gibt es noch keinen Zeitplan für die neuen Bauten. „Bislang existiert nur ein Vorentwurf“, sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion.

    Ein Spruch prägt die Fassade, der allen Bierliebhabern bekannt sein dürfte.
    Ein Spruch prägt die Fassade, der allen Bierliebhabern bekannt sein dürfte. Foto: Markus Drossel
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    Großflächige archäologische Untersuchung geplant Ehe das Gelände neu bebaut wird, wird es erst einmal flächendeckende archäologische Untersuchungen geben. „Bei den Vorsondierungen haben die Archäologen Scherben gefunden, die sich aufgrund ihrer Machart bis auf die erste urkundliche Erwähnung zurückdatieren lassen.“Die Bodenfunde reichen also gut 1200 Jahre zurück. „Durch die bruchstückhaften Funde lässt sich die Zeit von damals, vom Mittelalter bis heute komplett belegen.“ Allerdings: Es waren bislang nur Scherben. „Die Archäologen hoffen auf weitere Funde.“ So zum Beispiel auch auf im Boden versteckte Fragmente der einstigen Stadtmauer im hinteren Teil des Bären-Geländes. Die Stadtmauer ist hier nur teilweise erhalten. „Zwischendurch fehlen einige Meter.“ Die Kosten für die archäologische Untersuchung trägt der Bauherr: die Stadt. Für die neue Bebauung des Bärten-Areals gibt es noch keinen Zeitplan. „Bislang existiert nur ein Vorentwurf“, erklärt Bürgermeister Schönwald. Dieser wiederum geht auf einen Architektenwettbewerb in 2020 zurück. Entstehen könnten beispielsweise ein Veranstaltungssaal, ein kleiner Sitzungssaal, ein Mehrzweckgebäude und eine Bibliothek, vielleicht auch eine Markthalle und eine Bierothek. „Wir haben noch viele Details zu den etwaigen Gebäuden zu klären.“ Konkrete Planungen stehen noch aus und damit auch die Kalkulation der Kosten. „Erst wenn wir wissen, was es kosten wird, werden die Stadträte entscheiden, was wir uns leisten wollen.“ Gekauft wurde das Gelände von der Stadt vor etwa neun Jahren.

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