Mit einer Fachexkursion durch Westoberfranken bis nach Südthüringen zum Thema „Entwicklung des ländlichen Raums“ haben 16 Studentinnen und Studenten vom Institut für Geographie ihr theoretisches Wissen mit praktischen Einblicken vor Ort erweitern können.
In der Pressemitteilung des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberfranken heißt es weiter: „Im Bioenergiedorf Oberleitebach berichtete Andreas Schonath, Dritter Bürgermeister von Zapfendorf und örtlich Beauftragter der Teilnehmergemeinschaft, über die Entwicklungsmöglichkeiten des Ortes im Rahmen der Dorferneuerung. Besonders stolz sind die Oberleiterbacher auf die Auszeichnung mit der Silbermedaille ,Unser Dorf hat Zukunft‘ auf Landesebene.
Einwohner au Oberleiterbach pflegen die Grünflächen
Möglich machte dies vor allem das bürgerliche Engagement für den Erhalt der historischen Fachwerkhäuser, die Renaturierung des Lauterbachs und die Neugestaltung der öffentlichen Wege. Vor allem der Rückbau von Straßenräumen zu gut gepflegten Stauden- und Blühflächen wurde von den Studierenden bewundert. ,Die Pflege unserer Grünflächen wird abwechselnd von Familien aus Oberleiterbach übernommen. Die Gemeinde kann das nicht leisten‘, so Schonath. Eine Sonnenblume in den Beeten mit Namen beschriftet gibt aus Auskunft über die Pflegepaten.
Reiner Zapf-Willmer, Vorsitzender der Energiegenossenschaft Oberleiterbach, gab Einblicke in das zentrale Heizwerk, welches zusammen mit der Biogasanlage einen Großteil der Gebäude Oberleiterbachs ökologisch mit Wärme versorgt. ,Besonders stolz sind wir auf den ,Bürgerenergiepreis Oberfranken‘ im Jahr 2016 und den Titel 1. Bioenergiedorf im Landkreis‘, so Zapf-Willmer.
In Untersiemau empfing der Erste Bürgermeister Rolf Rosenbauer die Studierenden im Rathaussaal. Das Gemeindegebiet ist geprägt von großen Infrastrukturprojekten. ,Ohne das Bodenmanagement im Rahmen der Flurneuordnung wäre die Landbereitstellung für die ICE-Trasse und die Autobahnanbindung für einzelne Eigentümer schwierig geworden‘, so Rosenbauer.
Gemeinden arbeiten auch bei Innenentwicklung zusammen
Was Integrierte Ländliche Entwicklung bedeutet, erklärte Christine Bardin, Erste Bürgermeisterin von Ummerstadt in Thüringen. Die Vorsitzende der Initiative Rodachtal vermittelte, wie wichtig es für die Gemeinden ist, zum Beispiel bei den Fragen der Innenentwicklung zusammenzuarbeiten. ,Wenn nur eine Gemeinde sich entschließt, lieber Baulücken im Ortsinneren zu aktivieren, statt Baugebiete auf der grünen Wiese auszuweisen, dann funktioniert das nicht‘, so Bardin.
Die Fachexkursion für das Institut für Geographie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg wurde vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken organisiert. (red)