Ältere Menschen sind oft alleine. Kontakte zu knüpfen fällt schwer. Für sie hat das Quartiersmanagement „In der Heimat wohnen“ zwei interessante Angebote.
„Geben Sie sich einen Ruck und kommen Sie mittwochs einfach um 15 Uhr in den Nachbarschaftsraum, Viktor-von-Scheffel-Straße 10“, lädt Katja Brade ein. Ihr erstes Angebot ist der gemeinsame Kaffeetreff, der jeden Mittwoch stattfindet. Das Prinzip ist einfach und funktioniert gut: Jeder bringt reihum einen Kuchen mit – egal ob gekauft oder selbst gebacken. Dann wird im Nachbarschaftsraum Kaffee gekocht, und einem gemütlichen, ungezwungenen „Kaffeekränzchen“ steht nichts mehr entgegen. Jeder ist hier herzlich willkommen, auch neue Gesichter sind gerne gesehen.
Scrabble und Rummy
Das zweite Angebot ist neu: ein Spielenachmittag. Er soll einmal monatlich stattfinden, ebenfalls mittwochs. „Bringen Sie doch ihr Lieblingsspiel mit!“, lautete der Aufruf in den Zeitungen und im Adam-Riese-Boten. Das ließen sich die Senioren nicht zweimal sagen.
Zwar sind es am Mittwoch ein paar Spielfreudige weniger als beim Start vor vier Wochen, doch die Stimmung ist bestens. Halma und Mensch-ärgere-dich-nicht, Scrabble, Rummy und „take it easy“ – eine Art Domino-Spiel mit Punkten: Es ist für jeden etwas dabei. Nein, nicht ganz: Inge und ihr Mann Benno Kluge haben ihre Bierkopf-Karten vergessen.
Handgefertigte Spielfiguren
Die beiden Senioren sind schon das zweite Mal dabei, und Benno hat sich etwas Besonderes ausgedacht. Er ist Schreiner von Beruf und hat selbst angefertigte hölzerne Spielfiguren dabei. Die sind größer und somit besser zu greifen als die handelsüblichen Mensch-ärgere-dich-nicht-Figürchen. Sogar der Würfel ist handgefertigt und größer, die hölzernen Spielbretter natürlich auch. So macht Spielen Spaß!
Katja Brade und Seniorenbeauftragter Walter Mackert spielen an diesem Nachmittag ebenfalls mit. „Mein Lieblingsspiel ist Uno“, verriet die Quartiersmanagerin. „Meines ist auch Uno – und wie heißt das, wo mich meine Enkel immer über den Tisch ziehen? Memory. Da hab ich keine Chance!“ Walter Mackert lacht herzhaft. Die Simmung ist gut. Wer mag und kann, wirft ein „Fuchz'gerla“ in das Sparschwein. Das ist für Kaffee, Kuchen und Wasser. „Es geht um die Gemeinschaft“, betont Katja Brade.
Zusammen Mittag essen
Sie erzählt auch von einem Projekt, das schon seit rund einem Jahr erfolgreich läuft: Jeden Donnerstag gibt es ein gemeinschaftliches Mittagessen, frisch von der heimischen Metzgerei Finzel und Leicht. Die Auswahl reicht vom Bauernschnitzel mit Ei und Kartoffelsalat über Bräten und Geschnetzeltes bis hin zu deftigen Eintöpfen. Die Preise schwanken je nach Gericht zwischen sechs und unter zehn Euro.
„Wie heißt das, wo mich meine Enkel immer über den Tisch ziehen? Memory. Da hab ich keine Chance!“
Walter Mackert, Seniorenbeauftragter
Kommen kann jeder, der in Gesellschaft essen mag, sei es, weil er alleine nicht kochen kann oder mag, oder weil er gerne Unterhaltung beim Essen hat. Der Clou: Der ehrenamtliche Helfer „Hebbi“ (Herbert Haar) kümmert sich ums Holen. Gegessen wird gemeinsam im Nachbarschaftsraum und auch das Spülen hinterher wird in der Küche des Quartiersmanagement gemeinsam erledigt.
Bei Fragen und für die Mittagessenbestellung kann man sich direkt an die Quartiersmanagerin Katja Brade unter Tel. (09573) 3302780 wenden. Der nächste Spielenachmittag ist am Mittwoch, 10. April. Eine Altersbegrenzung gibt es nicht, eine Anmeldung ist nicht unbedingt erforderlich.