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VIERZEHNHEILIGEN: Nahe bei Gott und den Menschen

VIERZEHNHEILIGEN

Nahe bei Gott und den Menschen

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    Sieben Franziskaner leben im Kloster Vierzehnheiligen: Pater Johannes, Pater Bernhard, Pater Christoph, Bruder Paul, Bruder Daniel, Pater Heinrich und der Guardian, Pater Heribert.
    Sieben Franziskaner leben im Kloster Vierzehnheiligen: Pater Johannes, Pater Bernhard, Pater Christoph, Bruder Paul, Bruder Daniel, Pater Heinrich und der Guardian, Pater Heribert. Foto: Birgid Röder

    Am 27. März 1839, vor 175 Jahren, sind in Vierzehnheiligen Franziskaner in die Propstei eingezogen und haben den Seelsorgedienst an der Basilika übernommen. Das Jubiläumsjahr 2014 stellen die Patres unter das Leitwort „Wenn es Dir gut tut, dann komm!“.

    Und es kommen Hunderttausende in jedem Jahr auf den Heiligen Berg. Da kommen die rund 180 Wallfahrten in der Saison, die immer persönlich von einem Pater begrüßt und verabschiedet werden. Da sind die vielen Gottesdienstbesucher, die täglich den Predigten der Patres in Vierzehnheiligen lauschen. Da sind die Scharen von Touristen, die die Basilika als Kunstwerk bestaunen.

    „Mit der Begeisterung für Papst Franziskus könnte man meinen, dass der Zulauf in den Orden kaum zu bändigen ist, leider ist dem nicht so.“

    Franziskaner Heribert Arens Guardian

    Franziskaner hätten das Ensemble auf dem heiligen Berg wohl nicht so gebaut. Die barocke Pracht widerspricht dem einfachen franziskanischen Lebensstil. Doch als Basilika und Probstei in ihrem heutigen Aussehen im 18. Jahrhundert errichtet wurden, hatten die Zisterzienser aus Klosterlangheim hier das Sagen. Nur 30 Jahre nach der Einweihung der Basilika, bei der Säkularisation 1803, wurde der bayerische König der Herr über Vierzehnheiligen. Die Mönche von Klosterlangheim wurden vertrieben, die Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen und die Probstei, das heutige Franziskanerkloster, gehören seitdem dem Staat.

    Nachdem die Betreuung der Wallfahrten nur noch mehr schlecht als recht funktionierte durch Dominikaner aus Bamberg und ehemalige Zisterzienser aus Langheim und sich die Klagen aus Grundfeld und Wolfsdorf über die Vernachlässigung häuften, fasste der bayerische König Ludwig I. einen Entschluss. Er bestimmte im Jahr 1828, dass eine Franziskanergemeinschaft nach Vierzehnheiligen kommen solle. Nach zehn Jahren war es soweit: Am 27. März 1839 zogen die ersten drei Franziskaner ein. Sie hatten viel vor sich. Säkularisation und der Kirchenbrand von 1835 hatten schlimme Spuren hinterlassen. Sie renovierten, schafften Glocken an und eine Orgel. Die Wallfahrten nahmen wieder zu. Die Aufgaben für die Patres auch. 1897 erhielt die Kirche den Ehrentitel einer päpstlichen Basilika.

    Sieben Franziskaner im Kloster

    Heute leben sieben Franziskaner im Kloster und gehen unterschiedlichen Aufgaben nach. Sie halten Gottesdienste, betreuen Wallfahrer, sind als Autoren tätig oder leiten Exerzitien, jeder hat eigene Arbeitsschwerpunkte, viele Aufgaben werden geteilt.

    Guardian ist Pater Heribert Arens, der auch Rektor der Basilika und Wallfahrtsleiter ist sowie Geschäftsführer des Vereins „Freunde und Förderer der Basilika Vierzehnheiligen“. Hausvikar ist Pater Christoph Kreitmeir, Sozialpädagoge, Hausökonom, Leiter des Wallfahrtsbüros, Betreuer vom Informationszentrum und Homepage. Im Ruhestand befinden sich mittlerweile Pater Dr. Heinrich Fürst, der „Nothelferforscher“, und Bruder Paul Plank, der lange Jahre an der Pforte Dienst tat. Pater Johannes Thum ist Spiritual der St. Franziskusschwestern und Hauschronist. Pater Bernhard Braun ist Verantwortlicher für die Ministranten in Vierzehnheiligen, Notfallseelsorger und Pilgerfahrtenbegleiter. Seit vergangenem Herbst im Konvent ist Bruder Daniel Kistner, der als Pförtner die Besucher begrüßt und in der Basilika, im Haushalt und im Informationszentrum unterstützt.

    Organisatorische Herausforderung

    „Mit der Begeisterung für Papst Franziskus könnte man meinen, dass der Zulauf in den Orden kaum zu bändigen ist, leider ist dem nicht so“, sagt Guardian Pater Heribert Arens. Im vergangenen Jahr wurden mit Pater Ernst Fischer und Bruder Klaus Steinbüchel zwei Franziskaner versetzt, dafür ist mit Bruder Daniel Kistner nur ein Ersatz gekommen, es fehlt an Nachwuchs.

    Es ist eine organisatorische Herausforderung, weiterhin allen Aufgaben gerecht zu werden. „Wir werden im Sommer kaum mehr im Umland aushelfen können“, sagt Pater Heribert. Im Gegenteil: Wenn richtig viel los ist, gehe schon mal ein SOS nach München mit der Bitte um Unterstützung für ein Wochenende.

    Dabei finden die Spiritualität des heiligen Franziskus und das franziskanische Leben viel Anerkennung. Und die Brüder leben es gerne.

    Jedes Franziskanerkloster setzt eigene Akzente, Armenhilfe oder Migration beispielsweise. Im Kloster Vierzehnheiligen stehen Gott und das Leben nach den Regeln des Evangeliums im Zentrum, und dazu die Begegnung mit den Menschen, die hierher kommen. „Als Franziskaner hier muss man die Leute mit ihren Traditionen ernst nehmen, dann kann man sie auch für Neues, Anderes begeistern“, ist Pater Heriberts Erfahrung.

    Es kommen nicht nur Gläubige nach Vierzehnheiligen, manchmal scheint die Basilika einer Bahnhofshalle zu ähneln. Sonntagnachmittags, wenn die „Balthasar-Neumann-Pilger“ unterwegs sind. Bei Kirchenführungen wird es oft besonders deutlich. Pater Heribert plaudert aus dem Nähkästchen: „Gibt es hier lebendige Mönche?“ habe ein Teilnehmer ihn schon gefragt. Doch die Basilika ist kein Museum, und das verdeutlichen die Patres bei den Führungen. Sie beschreiben nicht nur die Kunstwerke, sondern vor allem die Botschaft, für die sie stehen.

    Guardian Pater Heribert Arens lacht, wenn er an seine Anfangszeit hier zurückdenkt. Er war das Schlichte gewöhnt und fühlte sich in den Prachtbauten etwas fehl am Platz. Mittlerweile sagt er: „Die Probstei steht nun mal so da. Solange ich hier bin, genieße ich die großen Räume.“ Und beim Gottesdienst schaue er sowieso in die Augen der Menschen und nicht an die Rokokodecke.

    Die Menschen sind willkommen in Vierzehnheiligen, wenn es ihnen gut geht und ebenso, wenn sie Probleme haben und in schwierigen Lebenssituationen stecken. Die Franziskaner nehmen die Suchenden ernst, diese fühlen sich angenommen. „Wir wollen nicht Gericht halten im Beichtstuhl“, sagt Pater Heribert, der sich freut, dass gerade die Wahlfahrer die Möglichkeit der Beichte immer noch gerne nutzen, um einmal „reinen Tisch“ zu machen.

    Ein sehr franziskanischer Akzent

    Franziskanerpater Heribert, der den Großteil seiner Jahre in dieser Lebensform verbracht hat, unterstreicht, dass er für sich keine bessere Wahl hätte treffen können. „Ich bin an der richtigen Stelle gelandet“, sagt er und schwärmt: „Es macht immer wieder Freude, Gottesdienst zu feiern, beflügelt durch die Gemeinde.“ Auch das ist ein sehr franziskanischer Akzent, Gott zu feiern. Und den Menschen in der Messe die Begegnung mit Gott zu ermöglichen.

    Mit die schönsten Momente sind für ihn in Vierzehnheiligen die Begrüßung der Wallfahrer. Bei manch einem Pilger glänzen in diesem Moment Tränen in den Augen. Pater Heribert weiß: „In Vierzehnheiligen ist der Himmel erfahrbar“

    Jubiläumsreigen

    Im Rahmen des Jubiläumsjahres laden die Franziskaner zu folgenden Anlässen ein:

    Fastenpredigten „Wenn es Dir gut tut, dann komm!“

    Die Predigten werden an den Fastensonntagen um 14 Uhr im Rahmen einer Vesper in der Basilika gehalten:

    • 16. März „Franziskus, Bote des Friedens“ mit Pater Ralf Preker, Werl

    • 23. März „Franziskus und Klara – Von der Kraft des Glaubens durch Beziehung“ mit Schwester Regina Pröls

    • 30. März „Wenn Bitteres süß wird - Begegnung und Umkehr“mit Pater Dr. Cornelius Bohl, München

    • 6. April „Froh zu sein bedarf es ... - franziskanische Spurensuche für heute“ mit Pater Josef Fischer, Kloster Schwarzenberg

    175 Jahre Franziskaner in Vierzehnheiligen

    Festamt am 30. März,10.30 Uhr, mit Provinzial Pater Dr. Cornelius Bohl, München

    Eröffnung des Wallfahrtsjahres 2014 „Wenn es dir gut tut…“

    27. April, 10.30 Uhr Festgottesdienst mit Pater Heribert Arens

    Vierzehnheiligenfest 11. Mai, 10.30 Uhr, Pontifikalamt mit Weihbischof Herwig Gössl

    Franziskusfest „Wenn es dir gut tut, dann komm“ 3. Oktober, 14 Uhr: Segensfeier für Menschen und Tiere (Basilikaplatz), 18 Uhr: Transitusfeier (Sterben/ „Hinübergang“ des heiligen Franziskus)

    4. Oktober, 8 Uhr und 18 Uhr: Festamt zum Franziskusfest

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