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KLOSTER BANZ: Wie das Frankenlied entstand

KLOSTER BANZ

Wie das Frankenlied entstand

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    Aufgemerkt: Im Videoraum empfing Brigitte Eichner die Kinder.
    Aufgemerkt: Im Videoraum empfing Brigitte Eichner die Kinder. Foto: Fotos: Heinz Voll

    „Wohlauf, die Luft geht frisch und rein, wer lange sitzt, muss rosten“, so beginnt das Frankenlied oder das Lied der Franken, die inoffizielle Landeshymne von Franken und eines der bekanntesten Studentenlieder.

    Es wird in den Regierungsbezirken von Unterfranken, Mittelfranken und Oberfranken auch bei offiziellen Anlässen gesungen, meistens nach der Deutschen Nationalhymne und der Bayernhymne. Der Text stammt von Joseph Victor von Scheffel, der das Frankenlied als literarisches Zeugnis der Wanderlust im Sommer 1859 schrieb. Damals weilte er mehrere Wochen im Kloster Banz.

    Am Mittwochvormittag drehte sich im Museum von Kloster Banz alles um den Schriftsteller, der das Frankenlied schrieb. Im Kloster Banz befindet sich auch die Ausstellung „Da hat Herr Scheffel etwas dazugedichtet“, die in Kooperation dreier Museen in drei Bundesländern, dem Museum für Literatur am Oberrhein Karlsruhe, dem Stadtmuseum Weimar und dem Museum Kloster Banz vorgestellt wird.

    Interessierte Zuhörer

    Im Rahmen des Kinderferienprogramms besuchten zirka fünfzehn Schüler im Alter von sechs bis zehn Jahren das Museum in Kloster Banz. Die Kinder kamen aus Coburg, Lichtenfels, Michelau, ja sogar aus Hannover, denn die sechsjährige Aurelia besucht in den Ferien ihre Tante, die in Lichtenfels lebt. Im Video-Präsentationsraum wurden die Kinder von Brigitte Eichner, Mitarbeiterin des Museums, empfangen, die den „Popstar“ aus dem 19. Jahrhundert vorstellte. Joseph Victor von Scheffel wurde am 16. Februar 1826 in Karlsruhe geboren und starb am 9. April 1886 in Karlsruhe.

    Der Vater dachte anders

    Scheffel war zu seiner Zeit unheimlich populär, so Eichner. Er wurde von seinem Vater, einem Ingenieur, badischen Oberbaurat und Major, militärisch streng erzogen. Seine Mutter, eine humorvolle künstlerische Frohnatur, war da ganz anders. Von Scheffel selbst war ein hervorragender Schüler, der nach dem Einser-Abitur Maler werden wollte. Sein Vater wollte jedoch, dass er Jura studieren solle, was er dann auch tat, mit Druck auf dem Herzen und einem Mühlstein im Bauch, so beschrieb es Brigitte Eichner. Der strenge Vater trieb ihn jedoch zum Abschluss. Danach gestaltete er sein Leben so, wie er wollte. Er ging 1852 nach Rom, wo er seine Begabung zum Dichter erkannte. Später war er eine Zeit lang in München. Dann ließ er sich dauernd in seiner Vaterstadt Karlsruhe nieder.

    Banz inspirierte

    In der Ausstellung besichtigten die Kinder die Zeichnungen des Künstlers. „Er tat viel für den Tourismus im Gottesgarten am Obermain“, erklärte Brigitte Eichner, denn Scheffel weilte damals einige Monate im Kloster Banz. Dort schrieb er auch das Wanderlied „Wohlauf die Luft geht frisch und rein“. In Oberfranken faszinierte den Dichter die Tradition der Wallfahrten, die er dann auch in der dritten Strophe des Frankenliedes festhielt. Zwischendurch genossen die Kinder von der Terrasse des Klosters aus den Blick ins Maintal. Schließlich berichtete Brigitte Eichler, dass sich die Geschichte wiederholt habe, denn Victor von Scheffels Sohn Victor habe gegen den Willen seines Vaters die Militärlaufbahn ergriffen.

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