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BIRKACH: Seit 25 Jahren aus Ghana als Ferienaushilfe in Franken

BIRKACH

Seit 25 Jahren aus Ghana als Ferienaushilfe in Franken

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    Dank für die Treue: Pfarrgemeinderat Bernhard Dietz überreicht Pfarrer Thomas Oppong-Mensah ein Erinnerungsstück für 25 Jahre Urlaubsaushilfe in der Kuratie.
    Dank für die Treue: Pfarrgemeinderat Bernhard Dietz überreicht Pfarrer Thomas Oppong-Mensah ein Erinnerungsstück für 25 Jahre Urlaubsaushilfe in der Kuratie. Foto: Ernst Eiermann

    Er hat immer ein Lächeln im Gesicht, hält gern ein kurzes Gespräch und freut sich stets riesig auf die alljährliche Ferienaushilfe in Ebing, Rattelsdorf, Medlitz und Birkach.

    Das ist sicher nicht leicht, wenn Pfarrer Reinhold Braun im Urlaub ist und Pastoralreferent Bernhard Heuberger Ferien hat. So hat dann Pfarrer Thomas, wie er liebevoll genannt wird, für alles zu sorgen. Sorgen habe er sich gemacht, wenn Ghana das WM-Gruppenspiel gegen Deutschland gewonnen hätte, sagte er, weil er dann in Franken womöglich nicht gern gesehen wäre. Doch er ist immer willkommen, das ist die Meinung von sehr vielen.

    Der fast 58-Jährige wurde in Jamasi geboren, hat in Rom studiert und wurde 1986 zum Priester geweiht. Große Freude bereitete ihm ein Besuch von Christen aus den Pfarreien Rattelsdorf und Ebing zu seinem silbernen Priesterjubiläum 2011 in seiner Pfarrei Bepoase im Bereich Ashanti.

    Bernhard Dietz konnte darüber ausführlich mit Bildern berichten. Seitdem hat sich einiges getan: Eine wichtige Straße wurde endlich asphaltiert, die Kirche wird mit einem Anbau anstelle eines Neubaues mit viel Eigenleistung vergrößert und die Wasserversorgung konnte erneuert und gesichert werden. Hiervon ließ Pfarrer Thomas Fotos durch die Reihen gehen. Er erklärte die Lebensart der Afrikaner, beklagte die steigenden Kosten für Benzin und Strom, den es oft nur stundenweise gibt, sowie das Werben von etwa 20 Sekten in seiner Pfarrei. Der Priester habe eine geachtete Stellung und das Dorf habe eine Königin, die das Sagen hat.

    Sein Pfarrhaus sei ordentlich gebaut, die Opfergaben der Einwohner seien meist Naturalien, die er größtenteils wieder an Bedürftige gebe. Ein Auto sei für seine Seelsorge unerlässlich, es habe kurz vor seiner Abreise aber Probleme bereitet und müsse repariert werden.

    „Nur die Klöße sind nicht so mein Geschmack.“

    Thomas Oppong-Mensah Urlauberpfarrer

    Das Nationalgericht zu Mittag sei „Fufu“ aus Kochbananen und Maniok hergestellt. Er esse in Franken alles. „Nur die Klöße sind nicht so mein Geschmack“, sagte er.

    Bevor er Anfang September wieder mit Brillen im Gepäck und einigen gespendeten Euro zurückkehrt, freut er sich auf eine Hochzeit in Medlitz, die international ist: Der Bräutigam kommt aus der Gegend, die Braut ist eine Chinesin aus Hongkong. Getraut werden sie von einem Schwarzen, einem Priester aus Ghana.

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