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BAD STAFFELSTEIN: Corpsstudenten halten ihre Rituale hoch

BAD STAFFELSTEIN

Corpsstudenten halten ihre Rituale hoch

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    Dr. Herbert Wohn: Er kann sich noch gut an die großen Veranstaltungen erinnern.
    Dr. Herbert Wohn: Er kann sich noch gut an die großen Veranstaltungen erinnern. Foto: Gerda Völk

    An 364 Tagen im Jahr ist Bad Staffelstein ein Kurort, am ersten Samstag im September wird die Badstadt zur Universitätsstadt. Der Tag, an dem die jährlichen Treffen der Corpsstudenten stattfinden.

    Seit beinahe 125 Jahren läuft alles nach dem gleichen Ritual ab. Am frühen Nachmittag der Aufstieg auf den Staffelberg, der Rundgang um das Plateau mit der einmaligen Aussicht und die Einkehr in der Klause. „Der Aufstieg erfolgt mit Frau, Kind und Hund“, konkretisiert Thomas Kunze vom AHSC Coburg. In diesem Jahr war etwas anders. Der Rundgang wurde an einem ganz bestimmten Punkt unterbrochen. „Da hat man sich die Stelle angeschaut, wo die Frau mit ihrem Auto in die Tiefe geschürzt ist“, schmunzelt Kunze. Die meisten Männer im gesetzten Alter konnten sich nur schwer vorstellen, wie so etwas möglich war. Vom Vorfall haben sie aus der Zeitung erfahren. Es war die einzige Abweichung vom Ritual.

    Bei der Einkehr in der Staffelbergklause gab es Bratwurst, Weißen Käs' und Bier. Am Abend dann der obligatorische Festkommers im Saal des Brauerei-Gasthofs „Grüner Baum“. Seit 1919 Stammlokal der jährlichen Treffen, die auch dazu dienen, alte Freundschaften aufzufrischen. Zu Beginn erklang aus rund 50 Männerkehlen das Frankenlied, unterbrochen von Jörg Fluhrer (AHSC Bamberg) und Volker Franck (AHSC Coburg), die immer wieder ein „Prost“ aussprachen.

    Dr. Herbert Wohn, vom Corps Saxo-Thuringia München kann sich noch gut an die großen Veranstaltungen erinnern. 150 Besucher waren da keine Seltenheit. Damals kamen die Corpsstudenten aus ganz Deutschland nach Staffelstein. „Da hat sogar der Schnellzug gehalten, weil bedeutende Leute ausgestiegen sind“, berichtet Wohn. Damals gab es noch keinen ICE. In seinen Grußworten erinnerte Stadtrat Walter Mackert an ein Zitat des ehemaligen Bürgermeisters von Staffelstein, Anton Mittelweger: „So war es, so ist es und so soll es immer sein: Die Corpsstudenten gehören zu Staffelstein.“

    In zwei Jahren feiern sie ihr 125. Treffen. Auch dann wird ihnen die Stadt an allen Eingängen eine freundliche Begrüßung bereiten. Ob allerdings das Jubiläum in einem ähnlich großen Rahmen gefeiert wird, wie ihr 100. Treffen bleibt abzuwarten.

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