Es war ihm gar nicht aufgefallen, sagt Wolfgang Schubert-Raab von der Baufirma. Als die Pinselfabrik Schorr noch hier gestanden habe, auf dem Areal zwischen Bamberger Straße, Jahn- und Angerstraße, sei ihm gar nicht wirklich bewusst gewesen, wie gut das Gelände eigentlich gelegen ist. Im Herzen der Stadt und dennoch ruhig, gesäumt vom Staffelsteiner Dreigestirn: dem Sandturm im Norden, dem Staffelberg im Osten und Kloster Banz im Westen.
Derzeit wird der Keller für die beiden Gebäude angelegt. In L-Form werden die Häuser später stehen, eines drei-, das andere vierstöckig. Wenn alles nach Plan läuft, sagt der leitende Staffelsteiner Architekt Joachim Schlund, werde man Weihnachten Richtfest feiern können. Bis null Grad könne man mauern, bis minus fünf betonieren, sagt Schlund. Ein Winter wie im vergangenen Jahr wäre der Traum.
Die Hälfte schon verkauft
Gut die Hälfte der insgesamt 23 Wohnungen, die hier auf einem Areal von über 4000 Quadratmetern entstehen, sei bereits verkauft, sagt Schlund. Gut 2000 Quadratmeter Wohnfläche, verteilt auf zehn Zwei-Zimmer-Wohnungen, acht Drei-Zimmer-Wohnungen und fünf Penthousewohnungen mit Dachterrasse. Fünf Millionen werde das Ganze kosten, der Quadratmeterpreis wird bei rund 3000 Euro liegen.
Ende 2015 sollen die Wohnungen bezugsfertig sein. Zwischen 73 und 122 Quadratmeter groß werden sie sein, alle barrierefrei erreichbar, das ist Joachim Schlund, dem Architekten, wichtig. In jede Wohnung wird ein Aufzug führen, Badezimmer werden mit ebenerdig gefliesten Duschen ausgestattet, es wird keine Türschwellen geben. „Bis Pflegestufe II kann man in den eigenen Räumen betreut werden“, sagt Joachim Schlund. Und da das Leben ein sich schließender Kreis ist, ist die Barrierefreiheit nicht nur am Ende, sondern auch am Anfang wünschenswert. „Es beginnt beim Kinderwagen“, sagt Schlund, und fügt hinzu: „Oder ein junger Mensch bricht sich einfach nur das Bein.“
Barrierefreies Bauen bedeute immer Verbesserung von Lebensqualität, sagt Walter Mackert. Für den Stadtrat und Senioren- und Behindertenbeauftragten der Stadt Bad Staffelstein ist es die Bauform der Zukunft, „wenn Jung und Alt zusammenleben können und nicht isoliert und nicht voneinander abgeschirmt sind“.