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BAD STAFFELSTEIN: Krankheit mit 100 Gesichtern

BAD STAFFELSTEIN

Krankheit mit 100 Gesichtern

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    Gut informiert: Dr. Annja Reisch betreibt die einzige ambulante Rheumatologen-Praxis im Landkreis – von Vorgänger Dr. Jochen Lautenschläger erhielt sie einen Eindruck über die von ihm zuvor behandelten Erkrankten.
    Gut informiert: Dr. Annja Reisch betreibt die einzige ambulante Rheumatologen-Praxis im Landkreis – von Vorgänger Dr. Jochen Lautenschläger erhielt sie einen Eindruck über die von ihm zuvor behandelten Erkrankten. Foto: Mario Deller

    „Beschwerden am Stütz- und Bewegungsapparat mit fließenden, reißenden und ziehenden Schmerzen“, lautet die Definition, die Wikipedia ausspuckt, wenn man „Rheuma“ eingibt. Schätzungsweise ein Prozent der Deutschen – und somit rund 700 Menschen im Landkreis Lichtenfels – kennen Rheuma aber nicht nur vom Hörensagen. Sie leiden darunter, versuchen, so gut es geht, damit zu leben. Gerade bei diesem Krankheitsbild, das sich in vielerlei Gestalt äußern kann, ist eine auf den jeweiligen Einzelfall abgestimmte medizinische Behandlung der Betroffenen eminent wichtig.

    Dr. Annja Reisch, die im Ambulanten Behandlungszentrum Obermain in Bad Staffelstein seit kurzem als ambulante Rheumatologin im Landkreis tätig ist, weiß natürlich, dass Rheuma nicht gleich Rheuma ist. Im Landkreis ist ansonsten nur noch Chefärztin Dr. med. Kora Hahn von der Klinik für Internistische Rheumatologie am Bezirksklinikum Obermain auf dieses Gebiet spezialisiert.

    Herzlich willkommen hießen Internist Dr. Wolfgang Egelseer und Orthopäde Dr. Jürgen Murmann kürzlich die Ärztin, die das Team des Ambulanten Behandlungszentrums Obermain in Bad Staffelstein – quasi der „ambulante Zweig“ des Kutzenberger Bezirksklinikums - offiziell ab 1. April ergänzt.

    Überblick verschafft

    Warum Dr. Reisch von ihrem Vorgänger Dr. Jochen Lautenschläger die Praxis nicht übergangslos übernahm, wird im Gespräch mit ihr schnell deutlich. „Es gibt eben nicht ,den' Rheumakranken“, betont sie. Jede Erkrankung habe ihre eigenen Begleitumstände, Hintergründe und Ausprägungen. Arthritis, Bindegewebserkrankungen, Gefäßerkrankungen – all dies fasst man unter Rheuma zusammen, weshalb auch von der „Krankheit der 100 Gesichter“ gesprochen wird.

    Um die jeweils optimale medizinische Betreuung zu gewährleisten, ist es deshalb unerlässlich, sich mit jedem Einzelfall zu beschäftigen. So verschaffte sich die Ärztin in der Übergangsphase in Gesprächen mit Dr. Jochen Lautenschläger erstmal einen detaillierten Eindruck über die von diesem zuvor behandelten Erkrankten. „Bei Dr. Reisch sind meine bisherigen Patienten und all die, die sich in Zukunft vertrauensvoll bei ihr Hilfe suchen, weiterhin in den besten Händen“, so Dr. Lautenschläger, der seiner Kollegin alles Gute wünscht für ihr neues ärztliches Aufgabenfeld.

    Die Frage, warum man Rheuma bekommt, kann nicht pauschal beantwortet werden. Es finden sich genetische Veranlagungen. Und auch der Lebensstil, wie etwa Nikotinkonsum, kann dazu beitragen. Eine wirkliche eindeutige Ursache ist bislang nicht gefunden. „Die Erkrankungsformen und die Art und Weise, wie Rheuma des Leben des Einzelnen beeinflusst, sind völlig unterschiedlich, was natürlich bei der deshalb individuellen Therapie Berücksichtigung findet“, so Annja Reisch. Medikamentöse Behandlung, Bewegung und physikalische Therapie könnten richtig dosiert zur Reduzierung von Schmerzen und Einschränkungen beitragen.

    „Sie haben Rheuma.“ Wer von Arzt oder Ärztin diesen Satz zu hören bekommt, ist natürlich erst einmal am Boden zerstört, fühlt seine ganze weitere Lebensplanung in Frage gestellt. „Auch das nötige Einfühlungsvermögen gehört im Gespräch mit dem Patienten natürlich dazu. Jenseits aller medizinischen Aspekte muss der Patient auch mit all seinen Ängsten ernst genommen werden“, betont die Rheumatologin.

    „Das nötige Einfühlungsvermögen gehört im Gespräch mit dem Patienten dazu. Jenseits aller medizinischen Aspekte muss er mit all seinen Ängsten ernst genommen werden.“

    Dr. Annja Reisch zum Therapieansatz

    Rheumaerkrankungen bedeuten in der Regel Einschränkungen des Bewegungsapparates, können sich darüber hinaus aber auch auf alle anderen Organe auswirken. Dr. Reisch pflegt hinsichtlich der Behandlung ihrer Patienten daher auch einen regen Austausch mit Fachärztekollegen. Deshalb findet zum Wohle der Patienten eine intensive Vernetzung mit den drei weiteren im Ambulanten Behandlungszentrum Obermain tätigen Medizinern statt. Dies sind der Orthopäde Dr. Jürgen Muhrmann und Internist Dr. Wolfgang Egelseer, die im gleichen Hause in der Unteren Gartenstraße in Bad Staffelstein ihre Praxen haben, sowie der in Lichtenfels ansässige, unter anderem auf Lungenerkrankungen spezialisierte Dr. Hanno Thiele. Jedem ihrer Patienten bleibe, so Dr. Reisch, aber selbstverständlich die Wahl übriger Fachärzte frei überlassen.

    Freilich arbeiten die Fachärzte des Ambulanten Behandlungszentrums Obermain auch mit dem Bezirksklinikum Obermain in Kutzenberg zusammen. Je nach Schwere der Erkrankung – aber nicht zuletzt die Wünsche und Lebensumstände der Rheumakranken berücksichtigend – wird stets im Einzelfall entschieden, ob der Patient auf ambulantem Wege oder stationär in Kutzenberg behandelt wird.

    In diesem Zusammenhang ist Annja Reisch natürlich in engem Kontakt mit Chefärztin Dr. med. Kora Hahn, die im Bezirksklinikum Kutzenberg die Klinik für Internistische Rheumatologie mit stationärem und ambulantem Behandlungsspektrum leitet.

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