„Für viele Bürger ist es selbstverständlich: Wenn sie auf die Toilettenspülung drücken, dann fließt alles weg, wird aufbereitet und gereinigt. Das dahinter viel Arbeit und Investitionen stecken, muss man an einem solchen Tag einmal verdeutlichen“, so bedankt sich Bürgermeister Jürgen Kohmann (CSU) bei den Mitarbeitern der Kläranlage.
Die alte Kläranlage befand sich an einem anderen Standort in Staffelstein und war mit der Zeit völlig überlastet. Die Kernstadt von Bad Staffelstein ist weiter gewachsen und zudem wurden weitere Ortsteile angeschlossen. Die Technik war alt und verbraucht. Die Stadt Bad Staffelstein beschloss damals eine neue Kläranlage für 17 Millionen Mark zu bauen, welche den Anforderungen gewachsen ist. Wenn es nicht regnet, sind es täglich rund 3 200 Kubikmeter Abwasser, die gereinigt werden müssen. Bei starkem Regen steigt der tägliche Anfall auf 15 000 Kubikmeter.
15 000 Kubikmeter
Diese Arbeit wird in Bad Staffelstein von vier Mitarbeitern geleistet. Der Leiter der Kläranlage Karl-Heinz Schütz, sein Stellvertreter Thomas Bauer, sowie die beiden Mitarbeiter Hans Walter und Dittmar Zillig sind in ihrem Job auch für chemische und technische Angelegenheiten zuständig. In Staffelstein kommen alle möglichen Arten von Wasser in der Kläranlage zusammen: Normales Abwasser aus den Haushalten, spezielles säurehaltiges beziehungsweise Laugen-Wasser von Firmen und das salzhaltige Wasser der Therme werden hier aufbereitet und gereinigt.
„Innerhalb von sieben Jahren wurden alle Ortsteile an verschiedene Kläranlagen angeschlossen.“
Bürgermeister Jürgen Kohmann
Trotz diesen Herausforderungen schaffen es die Mitarbeiter, einen hohen Reinigungsgrad herzustellen. Das Wasser kommt am Ende der Aufbereitung zu 99 Prozent gereinigt heraus und kann über den Säuleinsgraben dem Main zugeführt werden. Der Arbeitstag der Mitarbeiter endet jedoch nicht nach guten acht Stunden. Denn die Mannschaft in der Kläranlage ist immer auf Rufbereitschaft, damit Störungen in der Anlage schnell behoben werden können. „Unsere Mitarbeiter hier sind absolut motiviert und sorgen nicht nur für eine funktionstüchtige Kläranlage. Sie handeln zudem immer kostendenkend und machen der Stadt gegenüber Vorschläge, um laufende Vorgänge zu optimieren“, lobte Bürgermeister Kohmann seine Mitarbeiter.
In Staffelstein hat es sehr lange gedauert, bis alle Ortsteile an einer Kläranlage angeschlossen waren. Im Jahr 2005 war Bad Staffelstein die Kommune mit den schlechtesten Anschlusswerten in ganz Bayern. „Innerhalb von sieben Jahren wurden alle Ortsteile an verschiedene Kläranlagen angeschlossen“, so Kohmann. Auch in den Kanalbau wurden in den letzten Jahren 15 Millionen Euro investiert. Insgesamt wurden in diesen sieben Jahren zehn Orte neu kanalisiert und drei Orte an Kleinkläranlagen angeschlossen. „Wir haben viel investiert, damit wir jetzt zu den Kommunen mit den besten Anschlusswerten in Bayern gehören“, erzählt der Bürgermeister.
Klärschlammpresse
Auch in eine Klärschlammpresse wurde im Jahr 2011 investiert. Klärschlamm ist in diesem Prozess ein Abfallprodukt mit einem sehr hohen Wasseranteil, der nur sehr kostenintensiv entsorgt werden kann. Der hohe Wasseranteil im Klärschlamm wird mit Hilfe der Presse entfernt. Das leichtere Gewicht macht sich beim Preis für die Entsorgung bemerkbar. Allein für die Klärschlammentsorgung musste die Stadt im Jahr 2008 171 000 Euro bezahlen.
Durch die Investition in die Klärschlammpresse reduzierten sich die Kosten für die Entsorgung 2013 laut Bürgermeister auf 92 000 Euro. Durch viele Investitionen in den verschiedensten Bereichen stieg in den letzten Jahren die gereinigte Abwassermenge um 65 000 Kubikmeter.
Gleichzeitig sanken die Kosten der Kläranlage um fast die Hälfte. Nachdem nun alle Ortsteile an einer Kläranlage angeschlossen sind, geht es mit Sanierungen weiter. Überall wo Straßensanierungen stattfinden, werden gleichzeitig Kanalsanierungen mit durchgeführt. Gerade in der Kernstadt sind manche Abwasserkanäle über 60 Jahre alt.
Auch für die beiden kleineren Kläranlagen in Frauendorf und Wiesen werden momentan Pläne gemacht. Beide sollen in nächster Zeit an die Kläranlage in Staffelstein angeschlossen werden.