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EBENSFELD: Natur sagt Helfern Dankeschön

EBENSFELD

Natur sagt Helfern Dankeschön

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    Hier gehört der Abfall rein – und nicht in die Natur: Ein Junge hat eine Plastikfolie gefunden, die im Müllsack landet. Während Baby Lars friedlich schlummert, halten seine Mama und stellvertretende Jugendleiterin Annabell Schrenker (rechts) den Sack auf.
    Hier gehört der Abfall rein – und nicht in die Natur: Ein Junge hat eine Plastikfolie gefunden, die im Müllsack landet. Während Baby Lars friedlich schlummert, halten seine Mama und stellvertretende Jugendleiterin Annabell Schrenker (rechts) den Sack auf. Foto: Mario Deller

    Dass Müll in den Abfalleimer oder zum Wertstoffhof gehört, müsste sich eigentlich herumgesprochen haben. Eigentlich – denn leider werfen immer noch Unverbesserliche ihren Abfall achtlos mitten in die Natur. Erneut, nicht mit leeren Müllsäcken nach Hause gingen deshalb am Samstag die zahlreichen Helfer, die sich in der Marktgemeinde Ebensfeld am Natur-Frühjahrsputz unter dem Motto „Rama-Dama“ beteiligten. Engagiert mit von der Partie war auch wieder die Jugendgruppe der Ebensfelder Wasserwacht.

    „Hallo! Schön, dass Ihr alle gekommen seid“, begrüßte Klaus Wrobel, Jugendleiter der Ebensfelder Wasserwacht freundlich das Dutzend Helfer, darunter etliche Jungen und Mädchen der Jugendgruppe. Handschuhe und Leuchtweste anziehen, und dann kann es schon losgehen. Handschuhe? Ganz recht, denn die Wasserwacht-Mitglieder haben sich an diesem Samstagnachmittag nicht zum gemütlichen Spaziergang verabredet, sondern zum Müllaufsammeln. „Ist doch Ehrensache, dass wir da wieder mitmachen.“

    Glasflaschen, unzählige Zigarettenschachteln, ein Frostschutzkanister – leider betrachten manche Zeitgenossen die Natur immer noch als Müllkippe. Sie kann sich ja nicht wehren. Neben Wrobel, der stellvertretenden Jugendleiterin Annabell Schrenker und weiteren drei Erwachsenen sind von der Wasserwacht an diesem Nachmittag auch acht Jungen und Mädchen aus der Wasserwacht-Jugendgruppe im Einsatz, rund um den zwischen Ebensfeld und Niederau gelegenen Baggersee. Till, Tom, Gina, Belinda, Sophia, Johannes, Sven und Felix wissen, dass es Wichtigeres gibt als Spielekonsolen und Fußball. Die Natur sauber halten ist ein Thema, das alle angeht. Und so ist der Wasserwacht-Nachwuchs sich auch nicht zu schade, sich einmal etwas zu verrenken, weil ein Spaziergänger offenbar so „schlau“ war, eine Bierflasche im Gestrüpp zu verstecken.

    „Von einer kaputten Traktorachse bis zu Kondomen war schon alles dabei, vergangenes Jahr auch ein Kühlschrank“, berichtet Wrobel. Solche großen Umweltsünden fand die Wasserwacht am Samstag zwar nicht, doch leider erneut etlichen Müll, der bisweilen auch brütenden oder Nahrung suchenden Tieren gefährlich werden kann. So landen im Anhänger ein verrosteter Fahrradkorb und allerhand scharfkantige Eisenteile – die Handschuhe haben schon ihren Sinn.

    „Wir sammeln heute noch genauso viel ein, wie vor 20 Jahren. Da hat sich kaum was geändert – leider.“

    Das Wetter spielt an diesem Nachmittag mit, die Sonne scheint - und so ist die Stimmung blendend. Zusätzlich Leben in die Bude bringt Rüde Lennox, der in seinem früheren Leben offenbar ein Fisch war, bei jeder sich bietenden Gelegenheit ins Wasser springt. „Ja, der Lennox ist halt eine echte Wasserratte, so wie wir alle hier“, lacht Wrobel und ergänzt ganz ernsthaft: „Ich könnte mir Lennox auch prima als Wasserrettungshund vorstellen, die Anlagen brächte er mit“.

    „Ich bin beim Rama-Dama dabei, seit ich sieben bin“, meint Wrobel, heute 29, und kann in dieser Zeit keine Besserung des Umweltgewissens feststellen: „Wir sammeln heute noch genauso viel ein, wie vor 20 Jahren. Da hat sich kaum was geändert – leider“, bedauert er.

    So kehren die Männer, Frauen und Kinder von der Wasserwacht nach zwei Stunden mit vollen Müllbeuteln an den Ausgangspunkt am Eingang zum Badesee zurück. Dank gilt natürlich auch den zahlreichen weiteren Bürgern, Vereinen und Jugendgruppen in der Marktgemeinde Ebensfeld, die an diesem Samstag ihre Freizeit opferten, um sich in Feld und Flur aktiv an der Aktion zu beteiligten: dies waren in Ebensfeld die Soldatenkameradschaft, die Jugend des Anglersportvereins sowie die Ortsgruppe des Bund Naturschutz, ferner die Schlossbergfreunde Oberbrunn, die Pferdsfelder Rasselbande, die Raubtiere Unterneuses, die Döringstadter Turmfalken und in Prächting die Ministranten und Mitglieder der Blaskapelle. Dazu kamen viele weitere Bürger, die mit anpackten bei diesem „Frühjahrsputz“ in der Natur.

    Nach Ende der Aktion „Rama-Dama“ trafen sich die Helfer am Rathaus in der Turnhalle in Ebensfeld, wo sie sich als Anerkennung einen Imbiss schmecken lassen durften. Das war schön, bildete einen herrlichen Abschluss, doch das war nicht die Hauptsache. War, wenn man die Ohren spitzte, aus dem Zwitschern der Vögel und dem Säuseln des Frühlingswindes an diesem Samstagnachmittag nicht ein „Dankeschön“ herauszuhören?

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