Ein herzliches Willkommen wurde am Mittwoch dem neuen Chefarzt der Klinik für Erkrankungen der Atmungsorgane am Bezirksklinikum Obermain (BKO) in Kutzenberg, Dr. Dietmar Walter Geiger, bereitet. Während einer Feierstunde in der Ärztebibliothek stellte Katja Bittner, die Leiterin der oberfränkischen Bezirkskliniken, den Chefarzt und den neuen Oberarzt der Klinik für Erkrankungen der Atmungsorgane, Dr. Saleh Al Hamoud, vor.
Ärztlicher Direktor Dr. Christoph Sommer rief die schwierige Phase des Übergangs in Erinnerung, in der alle Mitarbeiter ihr Äußerstes gaben. Umso glücklicher sei er jetzt, zwei kompetente Kollegen in seinen Reihen zu wissen. Die Herausforderung der Zukunft werde man mit neuen Konzepten meistern. „Wir werden weiter arbeiten auf unserem erfolgreichen Weg“, sagte Sommer vor Ärzten und Mitarbeitern der Lungenfachklinik.
„Wir werden weiter arbeiten auf unserem erfolgreichen Weg.“
Dr. Christoph Sommer, Ärztlicher Direktor
Personalratsvorsitzender Franz-Josef Betz wies auf die gewachsenen Strukturen der Klinik hin. Er sagte den neuen Ärzten seine volle Unterstützung zu. Auf ein gutes Betriebsklima eingehend sagte er: „Wer sich für Kutzenberg entschieden hat, bleibt hier“.
Dr. Geiger stellte fest, dass die Lungenkliniken in Deutschland, trotz hoher Leistungsfähigkeit, ein Schattendasein führten. Er wolle das Potenzial der Fachklinik Kutzenberg verstärken und nach außen tragen. Die Häufigkeit von Lungenerkrankungen werde in den nächsten Jahren und Jahrzehnten deutlich steigen, Lungenentzündungen um fast 200, chronisch obstruktive Lungenerkrankung um 50 und Lungenkrebs um über 60 Prozent.
Zunehmendes Alter der Bevölkerung und teilweise Jahrzehnte zurückliegendes Ausgesetztsein mit giftigen Substanzen aus der Umwelt und durch Rauchen hätten hierauf einen wesentlichen Einfluss.
Diese Erkrankungen fänden sich bei Männern und Frauen unter den zehn häufigsten Todesursachen. Zehn Prozent der Bevölkerung litten an chronisch obstruktiver Lungenerkrankung. Allergische Erkrankungen seien seit Jahren ebenfalls auf dem Vormarsch und bedürfen frühzeitiger Diagnostik und Therapie.
Für die bestmögliche Hilfe
„Unser Ziel ist es, Ärzte auszubilden welche die Lungenheilkunde aus den spezialisierten Kliniken in das allgemeinversorgende Krankenhaus bringen, um allen Patienten, insbesondere den multimorbiden, also an mehreren Erkrankungen Leidenden, die bestmögliche Hilfe zukommen zu lassen“, unterstrich Dr. Geiger. Dies erfordere die Zusammenarbeit vieler Fachdisziplinen.
„Ziel für die Klinik für Atemwegserkrankungen ist, die hoch spezialisierte Diagnostik und Therapie allen Patienten zukommen zu lassen, bei denen die Versorgung im allgemeinversorgenden Krankenhaus naturgemäß Grenzen erreicht“, umriss er sein Aufgabenspektrum.
Dr. Geiger stammt aus Pfullingen, einer deutsche Kleinstadt in Baden-Württemberg am Fuß der Schwäbischen Alb. Nach seiner breiten allgemeinmedizinischen und internistischen Ausbildung hatte der Pneumologe in den Fachkliniken München-Gauting klinisch und wissenschaftlich Erfahrung in der gesamten, insbesondere auch in der interventionellen Pneumologie sammeln können.
Neben endoskopischen Verfahren zählten sonografische und endosonografische Diagnostik zu seinen Schwerpunkten. Weiter hatte er dort in der Klinik für Intensivmedizin und Langzeitbeatmung eine fundierte intensivmedizinische Ausbildung mit dem Schwerpunkt Langzeitbeatmung und Weaning erhalten. Zusätzlich zur Schwerpunktbezeichnung Pneumologie erwarb er die Zusatzbezeichnungen Allergologie, Sport- und Notfallmedizin.
Von 2004 bis 2014 war er in der Klinik Löwenstein, Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie, als Oberarzt und Vertreter des Chefarztes der 2. Medizinischen Klinik tätig. Die Weiterentwicklung dieser Klinik und die Zertifizierung der Klinik Löwenstein als von der Deutschen Krebsgesellschaft anerkanntes Lungenkrebszentrum hatte Dr. Geiger als Zentrumskoordinator maßgeblich mitgestaltet. Die Zusatzbezeichnung Palliativmedizin wurde von ihm zeitgleich erworben.
Im Anschluss daran hatte er eine pneumologische Klinik im Sankt-Elisabeth-Krankenhaus in Bad Kissingen, aufgebaut, die er an einen hoch qualifizierten Nachfolger übergeben hat.
Drei Ponys
Bei einem Gespräch mit dieser Redaktion verriet er, dass er gern Gitarre spielt und tagesaktuelle Berichte liest. Neben seiner Frau gehören drei Highlander Ponys zum Haushalt, die in offenen Ställen leben. Die Kinder sind erwachsen.
In den Urlaub fährt er gern in den Süden, wobei seine Frau eher den rauen Norden vorzieht. Er liebt die fränkische Küche und malerische Biergärten. Seine Schwäche sei, nicht immer alle Fünfe gerade sein zu lassen.