Im Schlaraffenland hängen Lollys, Gummibärchen, Brezeln und Würste von den Bäumen. Nein, das ist kein Märchen, sondern entspricht durchaus der Realität. Zumindest am Samstagvormittag. Das Schlaraffenland ist die letzte Station der Märchenwanderung, zu der der Pfarrgemeinderat Zapfendorf, der Rennsteigverein und die Gemeindebücherei im Rahmen des Ferienprogramms der Marktgemeinde eingeladen haben.
Was Mitorganisatorin und Büchereileiterin Hiltrud Porzner am meisten freut, ist der unglaublich große Zuspruch. Mehr als 50 Kinder, ihre Eltern und Großeltern hatten sich am Samstagvormittag auf dem Weg gemacht. Erste Station der Märchenwanderung ist das Schloss Unterleiterbach, dessen großes Eingangstor sich für die großen und kleinen Teilnehmer öffnet.
Dornröschen wartet schon
Von der Schlosstreppe aus grüßt Mario Fehn auf der Trompete und Lena Rattelsdorfer heißt alle Kinder zur Märchenwanderung willkommen. Unter der Trauerweide hören die Kinder die Geschichte von der „goldenen Gans“. „Dornröschen“ wartet im Rosengarten und sticht sich, wie es das Märchen der Gebrüder Grimm verlangt, an der Spindel und fällt samt Hofstaat in einem tiefen Schlaf. Elias Seelmann spielt den Prinzen, der das schlafende Dornröschen wach küsst.
In den Backofen
Das Backhäusla in der Schlossstraße bildet die Kulisse für „Hänsel und Gretel“. Wie im Märchen muss Gretel für die böse Hexe arbeiten, kann sich und ihren Bruder letztlich aber doch befreien.
Am alten Gemeindehaus schüttelt „Frau Holle“ ein dickes Kissen aus. Für einen Moment scheint es, als ob es schneien würde. Vor dem Fenster sammelt „Goldmariechen“ die Äpfel auf. Am Ende dürfen sich die Kinder über Schokoladentaler freuen, die „Frau Holle“ ihnen zuwirft.
In Unterleiterbach sind die Wege zwischen den einzelnen Stationen der Märchenwanderung relativ kurz. Auch der Ort des Geschehens ist, entsprechend der Handlung des jeweiligen Märchens, gut ausgewählt.
Fantasievolle Gewänder
So lässt „Rapunzel“ am Kirchturm ihr langes Haar herunter. Viel Mühe haben sich die zahlreichen Darsteller auch mit den Kostümen und den Requisiten gegeben. Am Ende der Veilchengasse auf dem Grundstück der Familie Griebel tanzt „Rumpelstilzchen“ ums Feuer und freut sich tierisch darüber, dass niemand weiß, dass es „Rumpelstilzchen“ heißt.
Gespannt und gebannt
Siebte und vorletzte Station ist der Dorfbrunnen, wo eine Kurzfassung des Märchens „Der Froschkönig“ zu hören ist. Wie an allen anderen Stationen auch, hören die Kinder gespannt zu. Von allen Märchen hat Jana Schramm die Geschichte vom „Dornröschen“ am besten gefallen. Besonders aber die Stelle, „wo der Prinz die Prinzessin geküsst hat.“ Ihr Bruder fand dagegen „Frau Holle“ gut. „Weil da viele Federn geflogen sind.“ Am Ende wartet das Schlaraffenland auf die Kinder.