Der Kopf hämmert, der Rücken gibt keine Ruhe, das Leben wird zur Qual. Rund 2,8 Millionen Deutsche leiden unter chronischen Schmerzen. Betroffene, deren Angehörige und alle übrigen Interessierten lädt – nach der guten Resonanz im Vorjahr – das Schmerzzentrum des Bezirksklinikums Obermain in Kutzenberg herzlich ein zu seinem nunmehr zweiten Tag der offenen Tür am Samstag, 24. Oktober, von 13 bis 17 Uhr.
Das interdisziplinäre Schmerzzentrum des Bezirksklinikums besteht seit 2008. Es bietet unter chronischen Schmerzen leidenden Menschen Hilfe, um wieder ein aktives und selbstbestimmtes Leben zu führen.
Im Haus 11
Die Besucher erfahren am Samstagnachmittag im Haus 11 des Bezirksklinikums durch Informationsstände, einen Film und Vorträge viel Wissenswertes über neue und bewährte Behandlungsmöglichkeiten. Außerdem bietet sich beim Tag der offenen Tür die Gelegenheit, einen Blick in die Therapieräume und Patientenzimmer der Fachabteilung zu werfen und so einen Einblick in die diagnostische und therapeutische Arbeit des Schmerzzentrums zu erhalten. Gerne beantwortet das Ärzte- und Therapeutenteam des Hauses an diesem Nachmittag offene Fragen der Besucher.
Ebenfalls im Haus 11 findet ein kostenloser Workshops zu verschiedenen Themen wie Qigong oder Gestaltungstherapie statt.
„Chronische Schmerzen belasten auch die Seele, schränken die Lebensqualität ziemlich ein. Bei vielen drehen sich die Gedanken schließlich nur noch um den Schmerz“, sagt Dr. Christoph Sommer, Chefarzt der Abteilung für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Bezirksklinikum Obermain. „Anders als beim Akutschmerz helfen Medikamente allein da nicht mehr zur Behebung des Problems.“ Wenn die rein somatische Behandlung nicht mehr ausreicht, braucht es eine differenziertere und umfassendere Herangehensweise. „Multimodale Schmerztherapie“ nennt sich der in der Kutzenberger Fachabteilung angewandte moderne Ansatz.
„Chronische Schmerzen belasten auch die Seele, schränken die Lebensqualität ziemlich ein.“
Dr. Christoph Sommer, Chefarzt
Dahinter verbirgt sich, im Anschluss an die wichtige Einzelfalldiagnostik, ein Behandlungsmix, der beispielsweise Ergo-, Physio- und Psychotherapie und auch die im Zuge der Erkrankungen auftretenden Alltagsprobleme einbezieht.
„Ziel muss es sein, dass die Betroffenen wieder Lebensfreude empfinden, das ist auch unsere Motivation“, so Sommer. Es mag zum einen nachvollziehbar sein, wenn Menschen mit chronischen Schmerzen sich zurückziehen, sich einigeln. Doch gerade in dieser nur scheinbar ausweglosen Situation lohnt es sich, dem Schmerz die Stirn zu bieten, nach vorn zu schauen. Der Tag der offenen Tür des Interdisziplinären Schmerzzentrums des Bezirksklinikums am 24. Oktober soll hier umfassend informieren und ermutigen.