Ein Chor der Extraklasse bot am 1. Advent in der Basilika Vierzehnheiligen ein Adventskonzert mit außergewöhnlichem Hörgenuss: Zu Gast war das renommierte Vokalensemble „Cantabile Regensburg“ unter Leitung von Matthias Beckert. „Cantabile“ präsentierte epochen- und stilgerecht A-Capella-Literatur zeitgenössischer Literatur.
Zahlreiche Auszeichnungen bei renommierten Wettbewerben im In- und Ausland belegen das hohe musikalische Niveau des Ensembles. Dies zeigten die Sänger auch in Vierzehnheiligen.
Die exzellente und außergewöhnliche Klasse des Chores kam in der hervorragenden Akustik der barocken Basilika Kirche voll zur Geltung. Das Konzert im Rahmen des Musiksommers Obermain des Landkreises Lichtenfels war nicht nur für Kenner ein wahrer Hochgenuss. Feierlich, besinnlich, jubilierend, mitreißend klang die Mischung aus modernen Weihnachtsliedern und besinnlichen wie adventlich-frohen Chorwerken.
Höchstes Niveau
Mit dem Konzert wendete das Ensemble ganz bewusst dem musikalischem Kitsch der Weihnachtsmärkte dem Rücken zu. Es vermittelte auf allerhöchstem vokalmusikalischem Niveau all das, was Menschen außerhalb des Trubels mit der echten Bedeutung des Weihnachtsfestes und seiner Botschaft verbinden kann. Die Stücke spendeten frische Energie und dienten der Entspannung
Mit „Heidschi Bumbeidschi“ interpretierte der Chor virtuos ein deutschsprachiges Volkslied in bairisch-österreichischer Mundart, das aus dem Programm der religiös-weihnachtlichen Werken herausfiel. Das Wiegenlied erzählt die Geschichte einer Mutter, die ihr Bübchen allein lässt, von dessen Fahrt in den Himmel und von einem kleinen Jungen, der seiner Mutter weggenommen wurde. Neu für die Ohren der Zuhörer war auch die Interpretation des Adventsliedes „Es ist ein Ros‘ entsprungen…“ von dem schwedischen Komponisten Jan Sandström. Vor dem Antoniusaltar sangen es vier Solisten schwedischer Sprache, vom Chor stimmungsvoll umrahmt.
Sorgen von der Seele gesungen
Der Sängerinnen und Sänger verbeugten sich auch vor den 14 Nothelfern am Gnadenaltar, als sie zwischen Petrusaltar und Rotunde das deutsche Weihnachtslied „Vom Himmel hoch, o Engel, kommt“ sangen. Mit dem „süßen“ Tonfall des Textes erinnerten sie an leidgeprüften Menschen, die sich vor dem Kind in der Krippe Ängste und Sorgen von der Seele singen. Auch im Schlusschor erinnerte das Vokalensemble Cantabile aus Regensburg an die Bedeutung einer Wallfahrtskirche.
In dem Lied „Von 55 Engeln behütet…“, nach einer Bearbeitung von Wolfram Buchenberg, heißt es dort: „ Ich blicke dir nach. Ich sende dir nach mit meinen fünf Fingern 55 Engel. Gott möge dich gesund nach Hause senden“.
Als Zugabe und „Besänftigung“ für alle Ohren die traditionelle Weihnachlieder erwarteten, sang der Chor das Adventslied „Es ist ein Ros‘ entsprungen“ in einer populäre Textfassung des protestantische Komponist Michael Praetorius.