Als Anne Maria Schneider, die Leiterin des Kur- und Tourismus-Service, im April in der Zeitung las, dass das Bundeslandwirtschaftsministerium Oberfranken zur bundesweiten Modellregion ernennen und der Verein „Genussregion Oberfranken“ im ganzen Bezirk Genusshäuser etablieren wolle, war sie sofort sehr angetan. Erster Bürgermeister Jürgen Kohmann teilte ihre Begeisterung – und so bewarb sich die Adam-Riese-Stadt darum, ein Teil der Modellregion zu werden. Einige Monate gingen für eine Studie von Uta Hengelhaupt, Professorin für Denkmalpflege und Projektleiterin der Genussregion, ins Land. Seit einem Treffen der Verantwortlichen der Projektidee in dieser Woche dürfte feststehen: Bad Staffelstein ist dabei.
„Wir haben 40 Genussanbieter im Stadtgebiet, von Uetzing und Loffeld bis Altenbanz, von den Metzgern und den Bäckern über die Brauer bis zu den Brennern“, erklärt Schneider. „Deren Produkte sollen im Genusshaus in zentraler Lage unter einem Dach angeboten werden. So muss man nicht für das jeweilige Produkt in die einzelnen Orte fahren.“
Ein konkretes Konzept, welche Immobilie dafür in Frage komme und ob die Stadt oder ein privater Interessent das Genusshaus umsetze, gebe es derzeit noch nicht, erklärt Schneider im Gespräch mit dieser Redaktion. Kürzlich hat die Stadt den stadtbildprägenden ehemaligen Gasthof „Zum Bären“ vis-a-vis des Rathauses gekauft und arbeitet an einem Nutzungskonzept, aber auch das Bahnhofsgebäude ist in ihrem Besitz. „Wenn es eine städtische Immobilie sein sollte, würden wir sowieso das städtebauliche Konzept abwarten“, sagt die Tourismus-Leiterin. Denkbar sei prinzipiell auch, die Tourist-Info in das Genusshaus zu integrieren, wie es in Unterfranken der Fall sei. Nach aktuellem Stand sie es eher unwahrscheinlich, dass das Genusshaus in Bad Staffelstein schon im kommenden Jahr realisiert werde. „Aber, wer weiß, vielleicht kommt ja ein Privatanbieter auf uns zu, der das Projekt unbedingt und schnell umsetzen will?“
Bislang sind 15 Standorte für die Modellregion im Gespräch: in Bamberg (in Verbindung mit dem neu zu errichtende Welterbe-Besucherzentrum), Bayreuth (im Sparkassengebäude neben dem Opernhaus), Bad Alexandersbad (Regionalladen), Bad Berneck (Neukonzept für Gasthof Lindenmühle), Hallstadt (Krapfenbackschule), Hof (Anbau am Rathaus mit Tourismusinfo), Hollfeld (im Bartholomäus-Spital), Kulmbach (Genusspark rund um das Bäckerei- und Brauereimuseum), Ludwigstadt (Alte Jahns-Bräu), Münchberg (Fachwerkhaus im Ort), Pegnitz (im Gasthaus Goldener Stern), Pottenstein (Alte Schule Kirchenbirkig), Rehaus (Biodiversitätszentrum Arche Noah) und Weißenstadt (Firma Pema/Leupoldt).