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KLEUKHEIM: „Märchenschloss“ öffnet seine Pforten

KLEUKHEIM

„Märchenschloss“ öffnet seine Pforten

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    Nicht umumstritten: Zumindest in der Bauphase gab es Diskussionen über die Architektur der neuen Kindertagesstätte.
    Nicht umumstritten: Zumindest in der Bauphase gab es Diskussionen über die Architektur der neuen Kindertagesstätte. Foto: Fotos: Teresa Hirschberg

    Jedes Märchen nimmt schließlich ein glückliches Ende, wie die Einweihung der neuen Kindertagesstätte Sankt Josef am vergangenen Pfingstsonntag bewies. Nach langen Jahren voller Planänderungen, Kritik und Bauaufschüben konnte der Neubau in der Kirchstraße nun endgültig den Kindern und ihren Betreuen übergeben werden.

    Beim Gottesdienst in der Pfarrkirche freute sich Pfarrer Erwin Gebhardt besonders über die Unterstützung von Monsignore Edgar Hagel als einem „Sohn der Gemeinde Ebensfeld“. Dieser widmete sich in seiner Predigt der Frage, inwieweit der Heilige Geist im alltäglichen Leben zu erfahren sei.

    Neben Gedichten und Liedern der Kindergartenkinder bei der Einweihungsfeier am neuen Gebäude bekamen auch alle am Bau des Gebäudes Beteiligten eine Urkunde überreicht. So erhielt unter anderem der Architekt Karl-Heinz Greim eine Auszeichnung oder auch Pfarrer Erwin Gebhardt, der den Kindern als neuer Nachbar oftmals einen Besuch abgestattet hatte. Unruhige Wochen für Kinder, Eltern und Betreuer lägen hinter ihnen, berichteten die Erzieherinnen über den Endspurt der Bauphase. Umso glücklicher waren sie nun über die Fertigstellung und würdigten die Arbeit der kreativen Köpfe.

    Die lange Zeit umstrittene Architektur des Kindergartens war ein häufig angesprochenes Thema in den Grußworten zur Segnung. Manfred Gunzelmann, Vorsitzender der Kirchenverwaltung, betonte die Begeisterung der Kinder für ihr neues Domizil. „Architekt Karl-Heinz Greim hat mich mit seinen Wünschen und Vorstellungen das ein oder andere graue Haar gekostet“, gab auch Bürgermeister Bernhard Storath zu.

    Letztendlich habe ihn das 1,3 Millionen Euro teure, ästhetisch eigenwillige „Leuchtturmprojekt“ aber überzeugt. Kritik am gegensätzlichen Baustil von modernem Kindergarten und historischer Kirche wies Storath entschieden zurück: Vor allem aus Richtung Peusenhof überzeuge die architektonische Integration des neuen Gebäudes. Sein Dank galt auch allen Anwohnern, die während der Bauarbeiten mit einem erhöhtem Lärmpegel leben mussten. „Aber es gibt schließlich nichts Schöneres als Kinderlärm“, fügt er an. Der stellvertretende Landrat Helmut Fischer würdigte den Neubau als attraktives Angebot für Elternpaare, die nach Kleukheim oder in die nähere Umgebung ziehen möchten. Seit dem ersten Spatenstich im April 2011 habe sich viel getan, um den Kindern der Sonnen- und Sternchengruppe ein wahres Märchenschloss zu ermöglichen. Ein freundliches, lichtdurchflutetes Gebäude ist entstanden, das mit vielen kleineren Räumen, separatem Essens- und Schlafbereich je nach Stimmung zum Austoben oder Zurückziehen einlädt.

    „Ich habe versucht, für die Kinder ein Nest zu bauen.“

    Architekt Karl-Heinz Greim

    Die Außenfassade glänzt durch orange-gelben Anstrich und einen großen Turm, dessen runde Form sich im Inneren des Hauses wiederfindet. Ein besonderes Schmuckstück ist das im Turminneren installierte hölzerne Kletterhaus oder die Hundertwasser ähnlichen und detailverliebten Verzierungen der Badezimmer. Bauliches Vorbild für die Kindertagesstätte Sankt Josef war das Kinderhaus in Bayreuth. Die dadurch inspirierten Entwürfe des Architekten Karl-Heinz Greim stießen im Gemeinderat aber teilweise auf Unverständnis und Ablehnung. „Ein Haus zu bauen ist immer ein Abenteuer, in Kleukheim war es eben ein ganz besonders großes“, resümierte Greim. Er bewundere die Entscheidung der Kleukheimer, mit dem Gebäude in Kinder und damit die Zukunft des Dorfes zu investieren. Neben Unstimmigkeiten im Gemeinderat hätten auch Probleme im Architekturbüro und mit beteiligten Firmen zu Aufschüben im Baubetrieb geführt. Angesetzt war der Umzug der Kinder für das Frühjahr 2012, stattgefunden hat er tatsächlich erst im Februar dieses Jahres. „Ich habe versucht, für die Kinder ein Nest zu bauen, aus dem sie aber auch heraustreten und durch die offene Architektur Kraft tanken können“, so Greim. Man kann wohl darüber streiten, ob die vielen verliebten Details und jede einzelne Maßanfertigung für die runden Bauformen hätten wirklich sein müssen. Beim Besichtigen der neu eingeweihten Kindertagesstätte kommt dann ein Wunsch auf: Noch einmal Kind sein zu dürfen.

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