Mit einer „Klage“ begann die Gemeinderatssitzung am Donnerstag: Warum stehen in der ersten Sitzung des Jahres keine wichtigen Themen auf der Tagesordnung? Bahn, Ortskulturring, Finanzen? Eine wegweisende Entscheidung wurde dann aber doch gefällt: Das Mitteilungsblatt wird „outgesourct“ und soll künftig in Zusammenarbeit mit einem externen Verlag erstellt werden.
Einwände gegen die Tagesordnung? Danach wird bei jeder Gemeinderatssitzung gefragt. Direkte Einwände gab es auch am Donnerstag nicht, wohl aber eine Anmerkung: CSU-Gemeinderat Dr. Christopher Rosenbusch wunderte sich, dass in der ersten Arbeitssitzung des neuen Jahres keine großen Themen auf der Tagesordnung standen. Parkplätze der Feuerwehr? Mitteilungsblatt? „Wo sind die Themen Bahn, Turnhalle, Ortskulturring oder Finanzen?“, fragte er.
Schwimmbadausschuss besetzt
Zunächst wurde dann die Besetzung des Schwimmbadausschusses bekannt gegeben. Er war 2014 als eigenständiger Ausschuss abgeschafft und im November 2015 wieder eingesetzt worden. Mitglieder sind nun Klara Ott und Dr. Christopher Rosenbusch (CSU), Dagmar Raab (SPD) sowie Dr. Andreas Büttner, Dieter Brückner und Thomas Miske (Fraktion Vereintes Umland). Vorsitzender wird Bürgermeister Volker Dittrich sein.
Anschließend ging es um Parkplätze am Feuerwehrhaus. Aufgrund der Baumaßnahme der Bahn mit starkem Lastverkehr in der Herrngasse wurde entlang der Straße ein Parkverbot eingerichtet. Das führt dazu, dass die Einsatzkräfte zu Stoßzeiten ihre Autos nicht mehr zügig parken können. Aus diesem Grund sollen acht Parkplätze vor dem Anwesen Herrngasse 4 sowie vier weitere im Hof des Bauhofes explizit für die Feuerwehr reserviert werden, zunächst befristet bis zum Ende des Bahnausbaus.
Zudem wurde die Verwaltung beauftragt, ein Parkplatzkonzept für diesen Bereich zu erarbeiten. Denn die Parkplätze werden sowohl von Feuerwehr als auch von Besuchern des Pfarrheims und Rathauses sowie von den Rathaus-Mitarbeitern genutzt. „Wenn wir von den Bürgern verlangen, dass sie für ihre Gebäude Stellplätze vorhalten, dann muss das auch die Gemeinde selbst so handhaben“, meinte etwa Dagmar Raab. Klara Ott stelle die grundsätzliche Frage, ob auf lange Sicht nicht eine Auslagerung von Feuerwehr und Bauhof aus dem Ortskern Sinn machen würde.
Und dann kam das bereits im Dezember behandelte Thema „Mitteilungsblatt“ an die Reihe. Damals hatten mehrere Räte gefordert, weitere Informationen zu einer möglichen Vergabe des Mitteilungsblatts an den Linus Wittich Verlag (Forchheim) erhalten zu wollen. Dabei ging es insbesondere um Anzeigenpreise, Gestaltung und den Vertrag allgemein, der zwischen Gemeinde und Verlag geschlossen werden soll.
Verwaltungsmitarbeiterin Angelika Wießmeier hatte dazu einen ganzen Antwortenkatalog vorbereitet, wies die Gemeinderäte aber zunächst darauf hin, dass mit Geldern wirtschaftlich und verantwortungsvoll umgegangen werden müsse, Stichwort: Einsparmöglichkeiten. Dr. Christopher Rosenbusch beantwortete diese Belehrung mit dem Hinweis, sich seiner Verantwortung sehr wohl bewusst zu sein, skeptische Blicke waren auch von anderen Marktgemeinderäten zu sehen. Wießmeiers Ausführungen beantworteten die meisten Fragen, ein Vertrag sowie eine vollständige Kalkulation der Anzeigeneinnahmen gab es aber nicht zu sehen, was etwa Dieter Rattelsdorfer (Vereintes Umland) bemängelte. Es wurde nicht klar, wie die frei werdenden Personalressourcen im Rathaus eingesetzt werden sollen, Wießmeier sprach von der Verteilung auch auf andere Fachgebiete.
Verhandlungen mit Wittich-Verlag
Beschlossen wurde einstimmig folgendes: Bürgermeister Volker Dittrich soll mit dem Linus Wittich Verlag in Verhandlungen treten.