Der „Döberten-Express" zog am Faschingsdienstag von Serkendorf über Gößmitz und Weisbrem trotz strömenden Regens ins Zentrum nach Uetzing. Mit dabei war die frisch gekrönte Walnusskönigin Marianne I. aus Uetzing. „Lichtfels besitzt a Korbstadtkönnigin, Staffelsta hot ihr Thermenqueen, Stublich hat die Döritzkönigin Spundine I.“: Nun haben die Dörfer im Döbertengrund ihre eigene Queen. Marianne I. ließ sich jedenfalls standesgemäß durchs Königreich fahren - und sie huldigte graziös dem Narrenvolk am Straßenrand. Zahlreiche Faschingsnarren hatten sich am Marktplatz versammelt, um den Gaudiwurm zu begrüßen. Bei musikalischer Untermalung, Bier und Brezen ließen sie sich durch das miserable Wetter nicht abhalten, Fasching zu feiern. Auf dem Marktplatz stellte „Schneemann“ Manuel Schrüfer die zehn Wagen und zwei Fußgruppen vor, die an seiner Bütt vorbei zogen. Die kleinen Besucher erfreuten sich an dem „Regen“ aus Süßigkeiten und Bonbons, der sich von den Faschingswägen auf die Schaulustigen ergoss.
„Herr Bürgermeister, sie wolln nimmer kandidier, noja als zukünftiger Bärenbräuwirt bleibt für Politik ka Zeit mehr dafür,“
Walnusskönigin Marianne I.
Der Tiergarten der Blaskapelle Uetzing setzte musikalische Akzente. Ein Höhepunkt des Faschingsdienstages ist traditionell die Verleihung des Nussprügelordens am blauen Band. Diese überreichten Schneemann Manuel und die Walnusskönigin Marianne I. an Theresia Krappmann, Dominik Zillig und Markus Krappmann. Sie alle haben sich in besonderer Weise um das Gemeinwohl im Döbertengrund verdient gemacht.
Auf dem Marktplatz versammelten sich die Narren, um der Büttenrede von Marianne Dinkel zu lauschen, die dem bunten Volk die Leviten las und reichlich Lokalkolorit im Uetzinger Dialekt einbrachte. „Loß unsera Musiker bloß net in Stich, wennst bleibst, derfst a oh meiner Bodwanna spieln, des versprach ich dich“, ermahnte Marianne I. den Dirigenten der Blaskapelle. „Och, unser Komaander wor ja gor net do, er steckt fest in einem Schlagloch am Linsenbühl, bei dena Löcher in dera Straß mußt scho sein auf der Hut. Es is halt – wos teuer war – net automatisch a gut“, so die Döberten Queen.
„Herr Bürgermeister, sie wolln nimmer kandidier, noja als zukünftiger Bärenbräuwirt bleibt für Politik ka Zeit mehr dafür“, so die Walnusskönigin. „Hom sie a Faßnacht in Franken g?schaut, wie die Oberpfälzer Wehr über Staffelsta lästerten und des a nuch laut sie meint?n in Lichtenfels und Staffelstein, möchten sie nicht einmal begraben sein des tat weh, ich hob sie bekehrt. Mit donnerndem Applaus verabschiedeten die Zuhörer sie und somit endete das Treiben auf dem Marktplatz. Die Narren zogen weiter und feierten an der Ivo-Hennemann-Schule den Faschingsausklang.