Eine große Schar von Gläubigen feierte am Samstag in Vierzehnheilgen die Erste Profess von Schwester Veronika Kress. Am Ende ihres zweijährigen Noviziats legte Schwester Veronika ihr Gelübde ab, das sie zunächst für ein Jahr an die Kongregation der Franziskusschwestern in Vierzehnheiligen bindet. Mitschwestern, Freunde und Verwandte nahmen an einem eindrucksvollen Gottesdienst in der Kapelle des Mutterhauses der Franziskusschwestern teil. Hauptzelebrant Domkapitular Dr. Norbert Jung und Generaloberin Schwester Regina Pröls nahmen ihr das Versprechen ab, das auf dem Altar unterzeichnet wurde.
Eine Spontanband unter der Leitung von Schwester Franziska Dieterle, die am Vorabend das erste Mal probte, begleitete das Amt mit der Feier der Eucharistie. Der Chor interpretierte den Sonnengesang des Heiligen Franziskus in französischer Sprache. Zwei indische Schwestern sangen ein Danklied in ihrer Muttersprache. Die Gläubigen waren beeindruckt von der starken Gottesbeziehung und dem geraden Glaubensweg der 30-jährigen Ordensfrau, die wieder in ihren Beruf als diplomierte Bauingenieurin in die Planungsabteilung der Autobahndirektion Nordbayern zurückkehrt.
Generaloberin Schwester Regina Pröls begrüßte die „Neue“ mit den Worten: „Es ist dein Tag, liebe Veronika. Heute bündelt sich, was einen langen Vorlauf hatte.“ Ihre erste zeitliche Profess setze sich aus vielen Bausteinen zusammen, die wunderbar aufeinander aufgebaut seien. „Am heutigen Tag antwortest Du auf den Ruf Gottes mit Deinem Ja, diesen zu erkennen, dazu braucht es Offenheit und Wachheit“, unterstrich die Generaloberin. Ein ständiges Ausgerichtet-Sein auf Gott bedeute, auf den Anfang der Berufungsgeschichte zu blicken und dann auch wieder mit den Anvertrauten und Mitschwestern Glauben zu teilen und den Dienst als Sendung zu begreifen.
Im Hinblick auf das 125-jährige Bestehen der Kongregation stellte Schwester Regina fest: „Kein Tag war seitdem gleich mit einem anderen Tag.“ In gleicher Weise sei jedes Ordensmitglied einmalig. Auch wenn die Zugehörigkeit zur Kongregation mit vielen Zeichen sichtbar gemacht werde, die nach außen hin Gleichheit vermuten lasse, gehe man unter gleichlautender Profess einen ganz individuellen Weg. Das Verbindende sei Gott selbst.
Jesuitenpater Ansgar Wiedenhaus, Rektor der Offenen Innenstadtkirche St. Klara in Nürnberg, hielt eine eher unkonventionelle Predigt. Ohne Redemanuskript ließ er verschiedene Themen anklingen. Dennoch war seine Botschaft unmissverständlich: „Die Berufung aller Menschen ist lieben und geliebt zu werden und dabei einander zu helfen“.
Lebenslauf Schwester Veronika
1986 in Weißenburg im Bistum Eichstätt geboren, wuchs sie in Pleinfeld im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen auf. Nach dem Abitur 2005 studierte sie Bauingenieurwesen an der TH Nürnberg, das sie 2009 mit Diplom abschloss. Von 2010 bis 2011 absolvierte sie eine Beamtenausbildung beim Freistaat Bayern in der Staatsbauverwaltung. Anschließend arbeitet sie bei der Autobahndirektion Nordbayern in der Planungsabteilung. Seit Anfang Januar 2014 lebte sie bei den Franziskusschwestern in Vierzehnheiligen. Im Noviziat begleitete sie Schwester Katharina Horn.