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EBENSFELD: Böhmischer Abend: „Aus Ebensfeld kommt die Musik“

EBENSFELD

Böhmischer Abend: „Aus Ebensfeld kommt die Musik“

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    Die Tenorhörner.
    Die Tenorhörner. Foto: Fotos: Otto Weidner

    „Aus Böhmen kommt die Musik“ heißt ein bekannter böhmischer Blasmusiktitel. Vor einer Woche kam die böhmische Blasmusik allerdings aus Ebensfeld, als die Musikvereinigung zum vierten Mal zu einem unterhaltsamen Böhmischen Abend in den Greßano-Saal eingeladen hatte. Trotz fortgeschrittener Stunde wurden die Musiker nicht ohne mehrere Zugaben durch ein begeistertes Publikum aus dem bis auf den letzten Platz gefüllten altehrwürdigen Saal entlassen. Vorsitzender und Moderator Rudi Dierauf sowie Dirigent Robert Zillig hatten nicht zum ersten Mal ein abwechslungsreiches und informatives Programm zusammengestellt und damit einen Volltreffer gelandet.

    Unter dem Titel „Ernst Mosch – Ein Leben für die Musik“ präsentierten die Ebensfelder anlässlich gleich zweier Geburtstage des Meisters besonders der Böhmischen Blasmusik: Würde Ernst Mosch noch leben, könnte er 2016 seinen 90. Geburtstag feiern. Und seit genau 60 Jahren war im April „sein“ Orchester, die Egerländer Musikanten, auf den großen Bühnen der Welt unterwegs.

    Nicht nur Walzer und Polka

    Dass Böhmisch nicht nur Walzer und Polka bedeuten, wurde dem Publikum gleich zu Beginn mit zwei Märschen gezeigt: „Egerländer Marsch“ und „Gruß an Böhmen“. Zwei der ersten fünf Stücke, die 1956 erstmals im Rundfunk gesendet wurden, waren die „Fuchsgraben-Polka“ und der Walzer „Rauschende Birken“. In Ebensfeld glänzten bereits beim Walzer wieder einmal die beiden Sänger Franz Hornung und Reinhard Buss, die zweistimmig von der Heimat Egerland träumten. Während die „Gablonzer Perlen“ von der alten Handwerkskunst erzählen, durfte bei der „Romanze für Tenorhorn“ ein anderer seine ganze Kunst aufbieten: Fritz Kregler meisterte bravourös das Solostück für Tenorhorn, dem Instrument, das Ernst Mosch grundsätzlich bei den Egerländer Musikanten spielte.

    Einen Kontrast bildete das Stück „Happy Sound“ von der Platte „Memory, das 1971 erstmals mit einer Big Band- Formation der Egerländer Musikanten aufgenommen wurde. Während das Gesangsduo „Du mein Egerländer Musikant“ besang, untermalte Dierauf den Abend immer wieder mit größtenteils eigenen Fotos von Land und Landschaft der Egerländer und von Böhmen.

    Der Kleinste im Mittelpunkt

    Der Kleinste des Ebensfelder Orchesters, Tim Endres, stand an seiner kleinen Trommel beim „Solotrommler Marsch“ ganz im Mittelpunkt, bevor die Zuhörer in die Pause entlassen wurden.

    Nach der „Starparade“ und dem „Spaziergang in Eger“ waren aber auch einmal die Gäste gefordert, beim Walzer „Ein schönes Fleckchen Erde“ kräftig mitzusingen.

    Eine Reminiszenz an den immer bescheiden gebliebenen Ernst Mosch bildete das Stück „Ein Egerländer Musikant“. Das von vielen Niederschlägen und Enttäuschungen geprägte Leben Ernst Moschs hat er in dem etwas wehmütigen Stück „Der Weg zurück“ regelrecht aufgearbeitet, als er Anfang der 1980er Jahre erstmals wieder vor seinem Elternhaus in Falkenau im Egerland stand.

    Der Marsch „Prager Leben“, die Polka „Frühling im Egerland“ und der Klassiker „Wir sind Kinder von der Eger“ leiteten schon das große Finale ein. Passend zum 500. Geburtstags des bayerischen Reinheitsgebots gingen die Musiker zusammen mit dem Publikum auf die „Vogelwiese“, wo der Franz ja bekanntlich zu viel des guten Bieres gefrönt hat. So wie der letzte Titel „Musikantenlaune“ hieß, hatten es die Musiker der Musikvereinigung Ebensfeld bei ihrem Publikum, das bis vom Jura nach Ebensfeld gekommen war, geschafft, gute Laune zu verbreiten.

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