Mit dem Fest der heiligen 14 Nothelfer am vergangenen Sonntag erlebten zahlreiche Gläubige einen weiteren Höhepunkt im Kirchenjahr. Das Pontifikalamt zum Vierzehnheiligenfest mit Weihbischof Herwig Gössl am Vormittag und die Nothelferprozession am Nachmittag waren herausragende Ereignisse.
Die festlichen Gewänder der Geistlichen, eine geschmückte Basilika und die Festmusik bildeten den Rahmen für die Feier auf dem „Heiligen Berg“. Der Weihbischof hob die segensreiche Arbeit der Ordensleute in hervor: „Im Namen unseres Erzbischofs und des Metropolitankapitels, vor allem aber auch der vielen Pilgerinnen und Pilger aus der ganzen Erzdiözese, danke ich den Franziskanern hier in Vierzehnheiligen für ihren unschätzbar wertvollen Dienst in den vergangenen 175 Jahren“, sagte Gössl.
In diesem Jahr bereicherte der katholische Kirchenchor mit Orchester der Pfarrei St. Thomas von Aquin in Trockau unter der Leitung von Ottmar Schmitt den Gottesdienst am Vormittag. Die Sänger brachten die Missa Brevis in F, auch Jugendmesse genannt, eine der frühesten Messkompositionen von Joseph Haydn, zur Aufführung. Die Riegerorgel spielte Basilikaorganist Georg Hagel. Ein besonderes Musikerlebnis wurde den Kirchenbesuchern am Schluss des Gottesdienstes geboten. Das Te Deum „Dich, Gott, loben wir“ spielten Haupt- und Chororgel gemeinsam im Wechsel mit der Gemeinde, dem Chor und Orchester.
„Die 14 Nothelfer, die wir hier in Vierzehnheiligen besonders verehren, sind Menschen, denen man sich auch heute anvertrauen kann.“
Pater Christoph Kreitmeir in seiner Predigt
Bei der feierlichen Andacht um 15 Uhr wurden bei der Prozession um die Basilika die Figuren der 14 Nothelfer auf Stangen von Mädchen und Jungen aus Grundfeld und Wolfsdorf getragen. Zwei Mal umrundeten Geistliche, Ministranten und Gottesdienstbesucher die Basilika. Die heilige Monstranz unter dem Baldachin trug Franziskanerpater Bernhard Braun. Der Guardian des Klosters, Pater Heribert Arens, führte die Prozession unter den Klängen der Trachtenkapelle Roth an.
Die Predigt hielt Pater Christoph Kreitmeir. Er zitierte das bekannte Kirchenlied „Ich möcht‘, dass einer mit mir geht….“. „Die 14 Nothelfer, die wir hier in Vierzehnheiligen besonders verehren, sind Menschen, denen man sich auch heute anvertrauen kann. Sie kennen uns, sie mögen uns, sie wollen uns helfen und uns begleiten“, sagte Pater Christoph.
Heiligenverehrung nichts Überholtes
Vierzehnheiligenverehrung heute im Jahr 2016 das sei überhaupt nichts Überholtes, das sei etwas sehr Aktuelles, denn wir alle suchen Menschen, die mit uns durch dick und dünn gehen. Wir alle suchen nach Menschen, die uns verstehen, bei denen wir uns wohlfühlen, denen wir unser Herz ausschütten können.
„Hier in Vierzehnheiligen werden die 14 Nothelfer seit knapp 600 Jahren besonders verehrt und das ist gut so. Denn sie sind für unzählige Menschen zu verlässlichen Helfern und gegenwärtigen Freunden geworden, denen man sich anvertrauen kann“, unterstrich der Geistliche. Bei der Vierzehnheiligenverehrung heute gehe es darum, dass ein Mensch an meiner Seite steht, der das Leben kennt, der selbst durch Nöte gegangen ist. Nicht „abgehobene Säulenheilige“ würden gesucht, sondern Helfershelfer in allen möglichen Nöten.
Die Verehrung und die Darstellungsform der 14 Nothelfer ändere sich durch die Jahrhunderte. „Deshalb setzen wir Franziskaner, unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, all die Wallfahrtsführer und -führerinnen die alte Vierzehnheiligenverehrung immer wieder neu in unsere heutige Zeit um“, so Pater Christoph.
Und es gelinge, denn Vierzehnheiligen lebt und zeige uns in einer sich nur noch um das Ego drehenden Welt, dass es Wertvolleres gibt. Es gibt zeitlose Werte, wie Barmherzigkeit üben, anderen helfen, dabei selbst Glück und Sinn finden, es gibt einen tragenden Glauben an Gott. Es gibt die heilende und tröstende Kraft der Freundschaft in guten und in schweren Tagen, in Gesundheit und Krankheit.