Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Obermain
Icon Pfeil nach unten
Bad Staffelstein
Icon Pfeil nach unten

KLOSTER BANZ: Auf der Spur von Franz-Xaver Geyer

KLOSTER BANZ

Auf der Spur von Franz-Xaver Geyer

    • |
    • |
    In der Auferstehungskapelle der Klosterkirche Banz liegt Bischof Franz-Xaver Geyer begraben.
    In der Auferstehungskapelle der Klosterkirche Banz liegt Bischof Franz-Xaver Geyer begraben.

    Der afrikanische Bischof Sabino Ocan Odoki ist auf Spurensuche unterwegs am Obermain: Er spürt dem Leben seines Amtsvorgängers Franz-Xaver Geyer nach, der in der Stiftskirche in Kloster Banz begraben liegt. Der jetzige Bischofssitz von Bischof Sabino Odoki ist eine ehemalige Missionsstation, die von Franz-Xaver Geyer gegründet worden war.

    „Bischof Sabino Ocan Odoki will den Prozess zur Seligsprechung seines Vorgängers Franz-Xaver Geyer in Gang bringen“, sagt Pfarrer Hans-Werner Alt. Am Pfingstmontag um 9 Uhr wird Bischof Odoki, der laut Pfarrer Alt ein großer Verehrer von Geyer ist und „vor Energie sprüht“, einen Gottesdienst in der Stiftskirche zelebrieren. Der Bischof ist nicht zum ersten Mal am Obermain. Er will soviel wie möglich über das Leben und Wirken Geyers erfahren und war sehr bewegt, als er vor wenigen Jahren zum ersten Mal am Grab seines Amtsvorgängers kniete. Geyer liegt in der Auferstehungskapelle, der linken Seitenkapelle in der Klosterkirche, begraben. Pfarrer Hans-Werner Alt hat diese mit viel Engagement in einen sehenswerten Zustand versetzt, nachdem sie jahrelang als Abstellkammer diente. Heute gibt eine Figur des auferstandenen Jesu auf dem Altar, den Pfarrer Alt rekonstruiert hat, der Kapelle ihren Namen.

    Ohne Geyer würde es die deutschsprachigen Comboni-Missionare, die bis 2013 auch ein Missionshaus in Bamberg besaßen, wohl nicht geben. Franz Xaver Geyer wurde 1859 in Regen im Bayerischen Wald geboren. 1903 wurde er dritter Nachfolger des Ordensgründers Daniele Combonis als Bischof von Zentralafrika mit Sitz in Khartum. Geyer, der in deutscher, englischer, italienischer, französischer und arabischer Sprache predigte, gründete eine Reihe von Missionsstationen im Sudan und Norduganda.

    Mit Beginn des Ersten Weltkriegs änderte sich alles. Der Sudan war englische Kolonie. Die Engländer und die Italiener wurden Kriegsgegner Deutschlands und Österreichs. Die Missionare aus diesen beiden Ländern und mit ihnen Geyer waren schweren Behinderungen ausgesetzt, kamen in Gefangenschaft oder wurden des Landes verwiesen. Eine normale Missionstätigkeit war hier nicht mehr möglich.

    Seelsorge für Deutsche im Ausland

    Aufgrund seiner Erlebnisse gründete Franz-Xaver Geyer für die Seelsorge für katholische Deutsche, die im Ausland leben, 1927 eine neue Kongregation, die „Gemeinschaft von den heiligen Engeln“.

    Die Kongregation mit mehr als 100 Mitgliedern erwarb 1933 das ehemalige Benediktinerkloster Banz von Herzog Ludwig Wilhelm in Bayern. Um der Enteignung zu entgehen wandelte die Gemeinschaft das Kloster in ein Reservelazarett um, das bis 1945 Bestand hatte. Nach sinkender Mitgliederzahl und Überalterung der Gemeinschaft übernahm 1978 die CSU-nahe Hanns-Seidel-Stiftung die Klosteranlage Banz.

    Gemeinschaft 1998 aufgelöst

    Die Gemeinschaft von den heiligen Engeln hätte die Mittel für weitere Instandhaltung nicht mehr aufbringen können. 1998 wurde die Gemeinschaft aufgelöst. Der Letzte der „Heiligen Engel“ ist auch heute noch vielen am Obermain bekannt: Pfarrer Johann Ammer starb 2013 im Alter von 80 Jahren.

    Geyer lebte in Kloster Banz bis zu seinem Tod im Alter von 83 Jahren am 2. April 1943 . In der Auferstehungskapelle, erinnert eine Steintafel an der Wand an ihn.

    Der Pontifikalgottesdienst mit Bischof Sabino Ocan Odoki beginnt am Pfingstmontag, 16. Mai, um 9 Uhr in der Stiftskirche in Kloster Banz.

    „Bischof Sabino Ocan Odoki will den Prozess zur Seligsprechung seines Vorgängers Franz-Xaver Geyer in Gang bringen.“

    Hans-Werner Alt, Pfarrer

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden