Endlich Bühne frei! Nach wochenlangen Proben verbunden mit Bühnenaufbau begeisterten die Laiendarsteller ihr Publikum bei der Premierenaufführung. Das originelle und sehr dekorativ gestaltete Wald-Bühnenbild bot einen exzellenten Bezug zur Handlung des Stückes. Nicht nur durch Text, sondern auch durch Mimik, Gestik und Kleidung sorgten die Akteure für Lacher auf einem hohen Niveau.
Im Wiesener Wald sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht. „Das wird heute nicht so sein“, meinte Regisseur Gregor Schober nach einer kurzen Begrüßung. Vorhang auf für Lorraine Görtler und Anna Meißner, passend verkleidet als Fuchs und Hase mitten im Wald-Bühnenbild. In Gedichtform gab es Informationen für die Zuschauer, beispielsweise, dass Rauchen im Wald und in der Scheune verboten sei.
Eine originelle Einladung zur ihrem 75. Geburtstag hatte sich die rüstige Oma Maria Schluppke (gespielt von Kunigunde Wohnig), einfallen lassen. Omi, Besitzerin einer Waldhütte mit Grundstück, hatte hierher ihre Verwandtschaft eingeladen. Große Begeisterung löste sie damit bei einem Teil der Gäste jedoch nicht aus.
Die „lieben Kinder“ der Oma: Erich Schluppke (Stefan Schober) mit Ehefrau Lydia (gespielt von Petra Müller), deren Tochter Christine (Laura Schober), Rudi Schluppke (gespielt von Karl-Heinz Jäger) und Martha Schluppke (gespielt von Heike Horn) als ledige Tochter verfielen schon in Zänkereien, bevor das „Geburtstagskind“ eintraf. Ihr liebes Problem mit dem außergewöhnlichen Treffpunkt hatte vor allem Schwiegertochter Lydia.
Schwarzer Beutel mit Geld
Ein schwarzer Beutel mit Geld, den die Oma in ihrer Waldhütte gefunden hatte, sorgte unverzüglich für liebe und gehorsame Kinder, sprich Gäste; allerdings für unvorhergesehene Überraschungen.
Weitreichende Pläne mit dem Erbe von Oma machte bereits Torsten Raffke (Michael Schober), der Freund von Enkelin Christine. In all den Trubel kam unbedarft Wilhelm Würmlein, vorzüglich gespielt von Wolfgang Müller. Der ambitionierte Schmetterlingsfänger sah sich seinem Ziel sehr nahe, endlich den seltenen Schmetterling „Schwarzer Beutel“ zu fangen. Hysterie bei den Anwesenden: Wer will denn noch alles den begehrten schwarzen Beutel von Oma mit dem Geld! Waldarbeiter Hartmut Hammer (Manuel Scherer) versuchte indes mehrfach, in die Waldhütte zu gelangen. Er zeigte sich verwundert, was an diesem Tag für ein Betrieb um die Waldhütte herrschte. Leidvolle Erfahrungen musste er machen, und obendrein beschwerte sich eine Nordic-Walkerin (Silke Görtlicher) über einen entblößten Mann mitten im Wald, was auf den Waldarbeiter zutraf. Der Schmetterlingsfänger muss durch Ertränken im nahe liegenden See beseitigt werden, so die Pläne des Grundstücksspekulanten Torsten Raffke, denn in keinem Falle darf das Gebiet als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden. Tom Klever, gespielt von Martin Heuer, durchschaute die Pläne des Spekulanten und rettete den Schmetterlingsfänger. Klever hatte auch eine Erklärung für das Vorhandensein des schwarzen Beutels in der Hütte.
Wie es im Leben so spielt, kamen sich einige der Beteiligten näher, und Omas turbulente Geburtstagsparty brachte auch ihr eine unvorhergesehene Partnerschaftsfreude.
Zum Abschluss richtete Gregor Schober Dankesworte an die Familie Hellmuth, den großen Kreis aller Helferinnen und Helfer sowie die Sponsoren. Besondere Dankesworte fand der Regisseur für Anton Köcheler. Dieser hatte das Bühnenbild gemalt und somit den Grundstein für eine gute Identifikation mit dem Handlungsort geschaffen. Köcheler selbst meinte, er hätte sich gerne an der Gestaltung der Theateraufführung beteiligt.
Weitere Aufführungen:
Samstag, 1. Juni, Beginn 19 Uhr
Sonntag, 2. Juni, Beginn 18 Uhr
Samstag, 8. Juni, Beginn 19 Uhr
Sonntag, 9. Juni, Beginn 17 Uhr
Einlass jeweils eine Stunde vor Beginn.
Kartenvorverkauf: Raiffeisen-Volksbank, Bad Staffelstein; Petra Müller, Wiesen, Döringstadter Straße 4, Tel. 0170-4122435.