Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Obermain
Icon Pfeil nach unten
Bad Staffelstein
Icon Pfeil nach unten

DITTERSBRUNN/STRÄUBLINGSHOF: Das Turmkreuz glänzt wieder

DITTERSBRUNN/STRÄUBLINGSHOF

Das Turmkreuz glänzt wieder

    • |
    • |
    Pfarrvikar Dr. Grzegorz Grinn segnet in der Veitskapelle das renovierte Kreuz.
    Pfarrvikar Dr. Grzegorz Grinn segnet in der Veitskapelle das renovierte Kreuz.

    Am Vorabend des Namenstages des Kirchenpatrones Vitus wurde an der katholischen Veitskapelle auf dem Ansberg bei Dittersbrunn das renovierte Turmkreuz mit der Turmkugel angebracht. Golden glänzt die Turmzier seither vom erneuerten Glockenstuhl auf dem neu verschieferten Dachreiter.

    Zu dem denkwürdigen Tag hatten sich zahlreiche Bürger inmitten des größten geschlossenen Lindenkranzes Europas eingefunden. Zunächst fand eine kurze Andacht in der Veitskapelle statt, in der der Pfarrvikar Dr. Grzegorz Grinn das renovierte Turmkreuz segnete.

    Kupferkartusche eingearbeitet

    Die Turmbekrönung war im Laufe der vielen Jahren stark verwittert und beschädigt. Der Bamberger Siegfried Lang reparierte sie und beschichtete sie neu. Robert Dörfler übernahm die Vergoldung. Mit einem Lastenaufzug wurde das Turmkreuz behutsam etwa 18 Meter hochgefahren, anschließend die restlichen etwa acht Meter hochgehoben und an seinem angestammten Platz wieder aufgesetzt. Vorher legten die Arbeiter eine verlötete Kupferkartusche in die Turmkugel. „So eine Dokumentenkartusche ist bei einer Renovierung an Kirchturmspitzen genauso Brauch wie bei Grundsteinlegungen“, erklärte der Spengler Siegfried Lang. Er und die Kirchenstiftung hatten die Zeitkapsel kurz vorher befüllt, unter anderem mit Euro- und Centmünzen, einer Ausführung der Renovierungsarbeiten, einem Bericht der Kirchenverwaltung sowie einem Heinrichsblatt.

    Die Firma Werner Donath aus Wonsees führte an der Veitskapelle etliche Holz- und Schieferarbeiten aus. Bei der Sanierung des Dachreiters wurde die alte Schalung erneuert und mit neuer Dachbahn geschlossen. Darauf folgte die neue Dacheindeckung mit Naturschiefer. Holzsanierungsarbeiten waren auch im Dachreiter und im Chor notwendig. Die Handwerker deckten den Kirchenchor mit Naturschiefer in „Altdeutscher Deckung“ ein. Dies ist schwierig und handwerklich anspruchsvoll, weshalb dies auch als „Königin der Deckarten“ gilt. „Die Besonderheit ist, dass Decksteine unterschiedlicher Höhen und Breiten verwendet werden, und eine Verjüngung der Gebinde von Traufe zu First stattfindet“, erklärt Heiko Schubert von der Firma Donath. „Merkmale sind unterschiedlich große Steine, die so verlegt werden, dass am First die kleinsten und an der Traufe (mit dem größten Wasseranfall) die größten Decksteine zum Einsatz kommen. Dadurch wirkt das Dach schöner und höher.“ Auch der Glockenstuhl musste erneuert werden. Der alte, bereits ausgebesserte Glockenstuhl hielt der dynamischen Beanspruchung durch das Läuten nicht mehr Stand. Beim Ausbau der alten Schallläden, die bereits sehr stark verwittert waren, stellten die Fachleute fest, dass die ersten Schallläden mal einen Bogen hatten. In Absprache mit dem Erzbischöflichen Bauamt wurde entschieden, sie wieder in dieser Machart herzustellen. Acht neue Schallläden wurden eingebaut.

    Die Gesamtkosten der Turm- und Dachsanierung sowie die Kreuzrenovierung belaufen sich auf etwa 115 000 Euro. 65 Prozent übernimmt das Erzbistum, die Oberfranken Stiftung 13 600 Euro, das Bayerische Landesamt für Denkmalschutz 5000 Euro und der Landkreis Lichtenfels 2600 Euro. Den Rest muss die Kirchenstiftung stemmen.

    Kirchenpfleger Bernhard Engert bedankt sich bei den Mitgliedern des Stammtischs „Veitsbergfreunde“ Dittersbrunn für ihre großzügigen Sach- und Geldspenden in den vergangenen vier Jahrzehnten. Am 7. August veranstaltet der Stammtisch wieder sein Veitsbergfest. Um 10 Uhr findet ein Festgottesdienst in der Veitskapelle statt. Danach schmeckt der Frühschoppen an der frischen Luft doppelt so gut. Der größte Teil des Festerlöses kommt der Veitskapelle zu Gute.

    „Die Besonderheit ist, dass Decksteine unterschiedlicher Höhen und Breiten verwendet werden, und eine Verjüngung der Gebinde von Traufe zu First stattfindet.“

    Heiko Schubert über die „Altdeutsche Deckung“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden