In einem feierlichen Gottesdienst empfingen 35 junge Christen bei ihrer Firmung in der Sankt-Kilians-Kirche durch Weihbischof Herwig Gössl den Heiligen Geist. Dem Gottesdienst wohnte Pfarrer im Ruhestand, Gerhard Hellgeth, als Konzelebrant bei. Erstmals wurden die Jugendlichen an einem Sonntag gefirmt, um allen Gemeindemitgliedern die Möglichkeit zu geben, mitzufeiern.
Pastoralreferent Josef Ellner – zuständig für die Vorbereitung des Gottesdienstes – begrüßte die Anwesenden und sprach mit Blick auf die 35 Jugendlichen von einer tollen Aussicht. „Furchtlos und ausgeschlafen wirkt ihr“, sagte Ellner. In der Kirche war ein aus Seilen verknüpftes Spinnennetz aufgehangen. „Die Firm-Vorbereitung war nicht immer leicht und manche von euch haben sich durch das Spinnennetz regelrecht durchgekämpft“, betonte der Pastoralreferent. Weihbischof Herwig Gössl freute sich im „Gottesgarten am Obermain“ sein zu dürfen und den Jugendlichen das Sakrament des Heiligen Geistes zu spenden. Der Weihbischof erzählte von einer Zeit, in der er immer an Pfingsten an einem Zeltlager teilnahm. Es war für ihn immer ein ganz tolles Erlebnis, auf das er mit Freude zurückdenke. Das Zeltlager fand immer irgendwo in der freien Natur statt, ohne Strom und fließendem Wasser, meistens auch ohne Handy-Empfang. Ohne diesen Luxus war eine gute Vorbereitung und ein Programm für Sonnenschein und Regen enorm wichtig, betonte Gössl.
An jedem Abend wurde das Lagerfeuer entzündet und in Windeseile versammelten sich alle Kinder, Jugendliche und Betreuer außen herum. „Feuer und seine Energie zieht Menschen an und es ist faszinierend den lodernden Flammen zuzusehen“. „Ein Zeltlager ohne Lagerfeuer, das geht nicht“, sagte der Weihbischof. „Feuer ist auch das Symbol des Heiligen Geistes. Gottes Geist ist wie Feuer, voller Energie. Wir brauchen diesen Geist um aus lahmen Christen energiegeladene Christen zu werden“. „Das Gute zu wählen und zu tun, auch dabei wird Gottes Geist euch helfen“, sagte der Geistliche.
„Gottes Geist ist wie Feuer, voller Energie. Wir brauchen diesen Geist um aus lahmen Christen energiegeladene Christen zu werden.“
Herwig Gössel, Weihbischof
Gössl erzählte von einem Zeitungsbericht, in dem stand, dass Kinder und Jugendliche mit ihrem Leben haderten. „Ich finde das ganz schrecklich“, sagte er. Der Verfasser des Artikels kam zu dem Schluss, dass wohl die Schere zwischen Arm und Reich die Ursache dafür sei. Das glaube der Weihbischof nicht. „Man muss nicht reich sein, um zufrieden zu sein“, sagte Gössl. „Zufriedenheit können diejenigen Jugendlichen ausstrahlen, die ein festes Dach über den Kopf, genügend zu essen haben und die Möglichkeit, eine Schule besuchen zu dürfen“.
Gottes Geist will helfen, Gemeinschaft aufzubauen und zu stiften. Die Jugendlichen sollen sich vom Heiligen Geist locken und anziehen lassen, betonte der Weihbischof. Nach dem Lied „Fest soll unser Taufbund sein“, spendete der Weihbischof den jungen Christen – aufgeteilt in zwei Gruppen – mit dem Gebet „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“, das Sakrament der Firmung.
Im Anschluss wurden die Fürbitten durch die Firmlinge und Firmpaten vorgelesen. Für die musikalische Ausgestaltung des Gottesdiensts zeigten sich Sabine Liebl und ihre Brüder Jürgen und Bernd Donath zuständig. Sie sangen und spielten mit Keyboard, Gitarre und Orgel moderne Kirchenlieder. Josef Ellner bedankte zum Abschluss der Firmung bei allen Helfern, die zum Gelingen des Gottesdienstes beigetragen haben. Sein besonderer Dank galt den Firmhelfern.