Damit Langeweile in den Sommerferien keine Chance hat, hat der Markt Ebensfeld auch in diesem Jahr wieder ein attraktives Sommerferienprogramm aufgelegt. Los ging es am vergangenen Samstag in der Schreinerei „Zur Friedenslinde“. Hier konnten Kinder ein Würfelspiel bauen, ein sogenanntes Klappbrett-Spiel. „Es klang sehr interessant, ein Spiel selbst zu bauen“, erklärt Lieselotte. Mit der Elfjährigen haben sich insgesamt 23 Mädchen und Jungen angemeldet. Schon von Weitem waren die Aktivitäten im Hof der Schreinerei zu hören. Das Klipp-Klapp-Spiel, wie es auch genannt wird, besteht aus einem rechteckigen Kästchen mit zwölf nummerierten, beweglichen Klappen.
Kindern eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung anzubieten und ihnen den Umgang mit einem der natürlichsten Werkstoffe zu vermitteln, das ist ein Anliegen der Firma Wunner, die regelmäßig am Ferienprogramm der Marktgemeinde teilnimmt. „Wir wollen, dass die Kinder Spaß haben“, sagt Schreinermeister Martin Wunner. Dabei soll der Nachwuchs unter fachmännischer Aufsicht möglichst viele verschiedene Arbeitsschritte kennenlernen, wie bohren, zuschneiden, fräsen, leimen, stempeln und schleifen.
Feurige Angelegenheit
Am großen Arbeitstisch im Hof der Schreinerei sind alle Kinder eifrig bei der Sache. Am mittlerweile fertiggestellten Kästchen sollen alle Kanten und Ecken abgeschliffen werden. Das macht zwar etwas Mühe, ist aber keineswegs langweilig. „Überhaupt nicht“, sagt Lieselotte. Natürlich gibt es auch hier Handgriffe, die ausgesprochen beliebt sind. „Das Aufbrennen des Schreinerei-Logos hat am meisten Spaß gemacht“, erzählt die Elfjährige. „Das Brandstempeln machen die Kinder gerne, es dampft und man sieht etwas“, weiß auch Schreinermeister Martin Wunner zu berichten. Manch ein Kind hat mehr als eine Seite seines Kästchens damit verziert. Geschicklichkeit und vor allen eine ruhige Hand ist beim Aufstempeln der Zahlen auf den Klappen erforderlich. Eine Aufgabe, bei der Firmenchefin Tanja Wunner, den kleineren Kindern zur Seite stand. Später werden dann die Klappen auf eine Achse aufgefädelt und in das Kästchen befestigt. „Ich durfte sogar die Löcher bohren“, freut sich Lisa. Das Bohren von Löchern mit fachmännischer Hilfe von Martin Wunner hat auch Tim und Julian begeistert. „Weil man die Bohrmaschine runterdrücken musste“, berichten die beiden Jungs eifrig. Ein kurzer Regenschauer lässt die Aktivitäten im Freien erst mal ruhen. „Das ist jetzt blöd“ findet eines der Kinder, aber es kann in der Werkstatt weitergemacht werden. Mit Hilfe von Tanja Wunner werden die Filze für das Kästchen zurechtgeschnitten und anschließend am Boden des Kästchens verleimt.
Vom Klappbrett-Spiel, oder auch Shut the Box, ist bekannt, dass es im 19. Jahrhundert in der Normandie besonders unter Seeleuten sehr verbreitet war. Heute wird das Spiel auch als Lernspiel für den Mathematikunterricht eingesetzt. Die Kinder lernen damit spielerisch Zahlen zu zerlegen und dann das jeweilige Spielergebnis zu addieren. Die meisten Kinder der Ferienaktion freuten sich schon darauf, damit das erste Mal zu spielen. Lisa möchte ihre Eltern gerne zu einem Spieleabend einladen. Und Tim will gegen Julian antreten. Da die beiden Cousins den Vorteil haben, dass jeder von ihnen ein eigenes Spiel besitzt, können sie gut gegeneinander antreten. Die Würfel und eine Spielanleitung bekommen sie mit nach Hause. Am Ende wird jedes Spiel fertig. Tanja Wunner ist bereits heute schon damit beschäftigt, neue Ideen fürs Ferienprogramm im nächsten Jahr zu sammeln. Es soll wieder etwas werden, was den Kindern Spaß macht.