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EBENSFELD: Der „Fuchsbau“ nimmt Formen an

EBENSFELD

Der „Fuchsbau“ nimmt Formen an

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    Noch wird am „Fuchsbau" der neunen Waldkinderartengruppe gearbeitet. Interessierte Blicke zieht der Wagen aber schon jetzt auf sich.
    Noch wird am „Fuchsbau" der neunen Waldkinderartengruppe gearbeitet. Interessierte Blicke zieht der Wagen aber schon jetzt auf sich. Foto: Fotos: Gerda Völk

    Die fünfköpfige Männergruppe aus Thüringen zeigt sich sichtlich beeindruckt. Die fünf befinden auf einer Bierwanderung durch verschiedene Orte im unteren Landkreis, als ihnen in Ebensfeld ein besonderes Fahrzeug ins Auge sticht. „So etwas haben wir noch nie gesehen“, stellt einer von ihnen fest.

    Eine Reaktion, die Schreinermeister Martin Wunner und seine Frau Tanja beinahe jeden Tag erleben. „Die Leute sind sehr daran interessiert, was hier gebaut wird“, sagt Martin Wunner. Neben der Schreinerei steht ein zwölf Meter langer und 2,55 Meter breiter Wagen, der etwas an einen modernen Bungalow aus einer Zeitschrift für Bausparer erinnert. Statt in einem Wohngebiet wird das Gefährt demnächst in einem Waldstück nahe Prächting stehen und der neu eingerichteten Waldkindergartengruppe als Unterschlupf bei ungünstigen Witterungsverhältnissen dienen.

    „Die Leute sind sehr daran interessiert, was hier gebaut wird.“

    Martin Wunner, Schreinermeister

    Obwohl noch nicht ganz fertig, hat das Gefährt schon einen Namen bekommen. Alle am Konzept beteiligten einigten sich auf „Fuchsbau“, die Kindergartengruppe heißt schließlich auch „Füchse“. Am Konzept des Waldwagens haben die Erzieherinnen der Kindertagesstätte „Sankt Michael“ unter der Leitung von Ulrike Zenk, Bürgermeister Bernhard Storath und die Schreinerei Wunner gemeinsam gefeilt.

    Erlebnis Wald

    Da der Wagen künftig im Wald steht, sollte er von der Bauweise und der verwendeten Materialien auch zum Erlebnis Wald beitragen. „Natur soll Spaß machen“, sagt Wunner. Der Aufbau besteht aus einer Ständerbauweise mit Sichtgebälk. An Materialien hat Wunner für den Außen- und Innenbereich jeweils zwei Zentimeter dickes Massivholz, mit einer Naturdämmung dazwischen, verwendet. Außen hat er Lärche verarbeitet, im Inneren des Wagens Fichte.

    Eine Bank in U-Form

    Viele Überlegungen flossen auch in die Innenausstattungen mit ein. Kernstück ist eine insgesamt 4,80 Meter lange Bank in U-Form. Die Sitzfläche ist tiefer als allgemein üblich, damit die Kinder im Bedarfsfall hinter ihren Spielkameraden ihren Platz verlassen können, ohne dass alle gleich mit aufstehen müssen. Im Laufe der Woche kommt auch noch ein langer Tisch hinzu.

    Der Waldwagen teilt sich in zwei Bereiche. Im vorderen Bereich können sich die Kinder vor und nach der Betätigung im Wald umziehen. Dazu steht ein Schrankfach für jedes Kind bereit, in dem dann seine Wechselkleidung bereitliegt. Für die schmutzige Kleidung ist ein eigener Bereich vorgesehen. Ein weiterer Schrank nimmt die Gummistiefel auf.

    Damit alle Gummistiefel auch tatsächlich Platz finden und kein Raum verschwendet wird, hat Martin Wunner an einigen Gummistiefel Maß genommen. Der hintere Bereich des Waldwagens sollte nicht mehr mit Gummistiefel betreten werden. „Alles Schmutzige bleibt vorn“, erklärt Wunner. Im hinteren Teil ihres „Fuchsbaus“ können sich die Kinder ausruhen oder anderweitig betätigen. Die Bank ist breit genug, damit sich ein Kind bei Unwohlsein auch einmal ausruhen kann.

    Neben weiteren Schränken wird es auch einen Schürofen geben, auf dem sich die Kindergartengruppe auch einmal einen Tee kochen kann, oder bei starken Minustemperaturen aufwärmen kann. Viel Wert hat Wunner auch auf eine organische Formgebung gelegt. Zum Teil sind an den Schränken noch die Baumkanten zu sehen. Auch wurden keine Fremdstoffe, wie beispielsweise Kunststoffe, verwendet, die nicht in den Wald gehören.

    Ein Blickfang

    Auch die Fenster sind ausgesprochen durchdacht angeordnet. Durch ein bodentiefes Fenster können die Erzieherinnen im Bedarfsfall auch einen Blick in den „Fuchsbau“ werfen, wenn sich darin noch ein Kind aufhält. Martin Wunner lobt die gute Zusammenarbeit mit den Erzieherinnen und der Gemeinde. Kurz vor Beginn des neuen Kindergartenjahres soll dann der Waldwagen an seinen endgültigen Standort in einem Waldstück nahe Prächting überführt werden. Bis dahin wird er noch manchen interessierten Blick auf sich ziehen.

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