Lachen ist gesund – und zu lachen gab es viel bei den ersten drei Vorstellungen der Theatergruppe „No etzä fei – Bühne frei“ am Wochenende. Mit dem Dreiakter „Muscheldiekuschel“ knüpfte die Truppe an ihre guten Leistungen aus den vergangenen Jahren an und unterhielt das Publikum vor ausverkauftem Haus vorzüglich.
Vorsitzender Stefan Bornschlegel moderierte den Abend an und bedankte sich bei den vielen Helfern und den Firmen, die sich am Umbau der Halle und an der Gestaltung des Bühnenbildes beteiligt haben. Das liebevoll dekorierte Bühnenbild zeigt eine in die Jahre gekommene Pension und sorgte sogleich für Szenenapplaus unter den Zuschauern.
„Des geht runter wie Holunder.“
Als Stadtarbeiter traten Bernd Schwarz und Georg Schwarzmann auf. Sie wechselten das Pensionsschild von „Zum traurigen Hans“ auf „Chez Jean“ aus. Die erste Szene im Theaterstück hat Stefan Bornschlegel, der die Rolle des Hans verkörpert. Wegen seiner schlecht gehenden Pension und des sich daraus ergebenden Geldmangels versucht Hans sich das Leben zu nehmen. Sein Vorhaben missglückt und er wird von seinem Freund und Bürgermeister, Gustav (Helmut Peschel), zur Rede gestellt.
Der Bürgermeister hat einen Plan, die Pension vor dem Konkurs zu retten. Er will das Haus aufteilen: zum einen in „Betreutes Wohnen“ als „Kusch-Kusch“ und zum anderen in Separees für intime Stunden als „Musch-Musch“. Letzteres plant er natürlich nicht ganz uneigennützig, denn Gustav möchte sich ungestört mit seiner Freundin Nina (Isabel Peschel) treffen.
Für das „Betreute Wohnen“ hat der Bürgermeister bereits die Halbtürkin Aise – hervorragend gespielt von Katrin Weiß – engagiert. Da es mit ihren Deutschkenntnissen nicht so gut bestellt ist, bringt sie so einiges in der Pension durcheinander. Natürlich hat Gustav auch für die Separees eine passende Dame verpflichtet. Im sexy Outfit betritt Chantal (Annabell Schrenker) die Bühne und wickelt nicht nur Pensionsbesitzer Hans um ihre Finger.
Erika (Steffi Weberpals), die Frau von Gustav, hat ein heimliches Treffen in „Kuschelmuschel“ mit ihrem Freund Arnold (Thomas Kempf). Dessen Frau Lea (Jeannette Heublein) ist als Mann verkleidet den beiden auf den Fersen. General Pfeiffer – wunderbar verkörpert von Dieter Lohneis – mietet sich ebenfalls in die Pension ein und schafft sich mit seinem Aussehen und Auftreten von vornherein Respekt unter den Pensionsgästen.
In „Betreutes Wohnen“ ziehen Momo (Linda Schwarzmann) und Balu (Hartwig Heller) ein. Die beiden Senioren hoffen auf ihre alten Tage auf Ruhe und Entspannung. Aber es kommt wie es kommen muss, auch auf die beiden kommen turbulente Zeiten in der Pension zu... Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten.
„Das elfte Gebot: Du darfst dich nicht erwischen lassen.“
Es scheint so, als wäre das Theaterstück von Erich Koch, „Muscheldiekuschel“, eigens für die verschiedenen Charaktere in der Theatergruppe geschrieben worden. Dem ist natürlich nicht so. Vielmehr schlüpfen alle Laienschauspieler gekonnt in ihre Rollen. Die beiden Neuzugänge Linda Schwarzmann und Jeannette Heublein fügen sich dabei gut in die Truppe ein.
In „Muscheldiekuschel“ ist viel Lokalkolorit eingebaut. So kommen nur wenige Ortsteile rund um Wolfsdorf „ungeschoren“ davon. Benachbarte Landkreise, wie Coburg müssen ebenfalls dran glauben. Zitat: „Wenn da ka Hirn mehr host, wirst da als Coburger wiedergeboren“, sagt Helmut Peschel in der Rolle des Gustav.
Wer schon einmal im Wolfsdorfer Theater war, der weiß, dass die Gruppe zum Schluss noch ein Lied zum Besten gibt. Auf die Melodie vom „Nippel“, im Original gesungen von Mike Krüger, sangen die Schauspieler gemeinsam „Sie müssen erst nach Wolfsdorf ins Theater gehen...“
Termine
Wer auf das Stück neugierig geworden ist, der kann am kommenden Samstag, 15. Juni und am Sonntag, 16. Juni mitverfolgen, wie die Sache ausgeht. Beginn am ist am Samstag um 19.30 Uhr und am Sonntag bereits um 18.30 Uhr. Restkarten sind beim Kur und Tourismusservice der Stadt Bad Staffelstein oder an der Abendkasse erhältlich.