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BAD STAFFELSTEIN/HERRETH: Musik für Herz und Seele

BAD STAFFELSTEIN/HERRETH

Musik für Herz und Seele

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    Der Chor beim Jubiläumskonzert in der Dreieinigkeits-Kirche in Bad Staffelstein. FOTOs: Andreas Welz
    Der Chor beim Jubiläumskonzert in der Dreieinigkeits-Kirche in Bad Staffelstein. FOTOs: Andreas Welz

    Im Nebenzimmer des Hotels „Zur Post“ in der Bahnhofsstraße sitzen am 2. Februar 1966 rund ein Dutzend Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinden aus Staffelstein und Herreth. Es sind hoch motivierte Bläserinnen und Bläser, die mit den Ortspfarrern Dieter Walter (Herreth) und Franz Fritz einen Posaunenchor gründen wollen. Unter ihnen Heinz Marschall. Er gehört der Jugendgruppe Herreth an und ist ein leidenschaftlicher Tenorhornbläser. Und das ist er heute noch.

    Beim Festprogramm zum 50-jährigen Bestehen sitzt das Gründungsmitglied des kirchlichen Posaunenchors der Gemeinden Bad Staffelstein-Herreth beim Jubiläumskonzert ganz hinten im Altarraum der Dreieinigkeitskirche. Eigentlich müsste der Platz des 65-Jährigen in der ersten Reihe sein, denn er macht nicht nur Musik, sondern ist auch ständig für seinen Chor auf Achse. Beim Ein- und Ausladen der Instrumente, beim Auf- und Abbauen oder bei allem, wo eine helfende Hand gebraucht wird. Sein Platz wird aber vom Dirigenten bestimmt. Die Tenorhörner hinten links, die Bässe rechts, vorn links die 1. Stimme und rechts die zweite.

    45 Jahre nach der Chorgründung kommt die zehnjährige Anastasia Ramin aus Bad Staffelstein dazu. Sie ist die jüngste der rund 20 Bläserinnen und Bläser. Musik liegt auch ihr im Blut. In der Adam-Riese-Grundschule spielt sie Blockflöte. Freundin Johanna, Mitglied im Posaunenchor lädt sie ein: „Komm doch einfach mit.“ Und das lässt sich Anastasia nicht zweimal sagen. Nach einem Jahr Übungsfleiß spielt sie im Chor die zweite Stimme. Sie ist die Jüngste, und die Gemeinschaft der Gleichgesinnten tut ihr gut. Jung und Alt, Mädchen und Jungen sie verbindet alle die Musik.

    Sonntag, 16. Oktober: Der Chor gibt ein Jubiläumskonzert. Mit den beiden Dirigenten Heinz Fischer und Florian Schuster präsentieren die Blechbläser die ganze Bandbreite ihres Repertoires. Von der klassischen Liedbegleitung über Volkslieder und Choräle bis hin zu modernen Arrangements zeitgenössischer Komponisten. Das erreicht nicht nur die Ohren, sondern auch Herz und Seele. Auch Pfarrer Matthias Hagen ist begeistert: „Gottes Klangkörper spielt die Lebensmelodie in die Herzen der Gemeinde.“ Ein Resonanzkörper für andere in einer Welt die nach außen lärmt und innen stumm ist.

    Eine feierlich Atmosphäre herrscht im Gotteshaus wenn der Chor den 150. Psalm anstimmt: „Halleluja – Lobet den Herrn.“ Das ist das uneingeschränkte Ausrufezeichen am Ende aller 149 vorhergehenden Psalmen, wie der Schlussstein in einer Kathedrale, mit dem alles, was zuvor gesagt wurde, noch einmal auf den Punkt gebracht wird, und es gibt keine bessere Weise Gottesdienst zu feiern, als in dieses Halleluja einzustimmen.

    „Gottes Klangkörper spielt die Lebensmelodie in die Herzen der Gemeinde.“

    Pfarrer Matthias Hagen

    Natürlich gibt der Chor auch einige Ohrwürmer zum Besten. „Raindrops falling on my Head“ oder „Sweet Georgia Brown“. „Mein kleiner grüner Kaktus“ von den Comedian Harmonists lädt zum Mitsingen ein. Das irische Segenslied zum Schluss „Möge die Straße uns zusammenführen“ ist der 14. Titel – eine heilige Zahl. Doch die klatschenden Zuhörer lassen die Musiker noch nicht gehen. Zwei Zugaben werden eingefordert. Sonja Fischer führt humorvoll und mit vielen Erläuterungen durch das Programm.

    Gabe und Geschenk Gottes

    Im Gemeindehaus sitzen sie dann alle zusammen, die Bläser mit Familien, Freunden und Gemeindemitgliedern. Sie sind fröhlich so, wie Martin Luther die Bedeutung für Glaube und Gemüt beschreibt. „Die Musik ist eine Gabe und ein Geschenk Gottes, sie vertreibt den Teufel und macht die Menschen fröhlich.“

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