Dem 1927 in Selb geborenen und gelernten Porzellanmaler Helmut Drexler widmet das Museum Kloster Banz eine eigene Sonderausstellung. Zur Ausstellungseröffnung am Freitagabend begrüßte Museumsleiterin Brigitte Eichner-Grünbeck neben zahlreichen Gästen auch den Direktor des Porzellanikons, Wilhelm Siemen, und den Oberbürgermeister der Stadt Selb, Ulrich Pötzsch.
„Fassen Sie die Dinge an, sie haben haptische Qualität.“
Wilhelm Siemen, Direktor des Porzellanikons
Eichner-Grünbeck wies auf die Berührungspunkte beider Städte hin, die Fabrikation von Porzellan. Umso erfreulicher sei es gewesen, als im November vorigen Jahres der Direktor des Porzellanikons, Wilhelm Siemen, die Region besuchte und vorschlug in Banz eine Sonderausstellung mit Werken von Helmut Drexler zu zeigen. Die Ausstellung im Museum Kloster Banz zeigt mit gut 30 Exponaten einen Querschnitt eines vielseitigen Künstlers.
Aufbruch ins Unerforschte
Helmut Drexler, ein waschechter Selber und „Porzelliner“ mit Leib und Seele blieb Zeit seines Lebens seiner Heimatstadt treu. Seine jahrelange Erfahrung und sein enormes Wissen führten ihn zu stets neuen Experimenten und neuem Aufbruch ins noch Unerforschte. „Seine Werke sind vielfältig“, erläuterte der Direktor des Porzellanikons, Wilhelm Siemen, zum Schaffen des Künstlers. Dieses reicht von seinen zur Serie gewordenen Entwürfen für die Firma Rosenthal bis hin zu Unikaten.
Drexler schuf nicht nur neuartige Porzellanobjekte sondern experimentierte mit ungewöhnlichen Arbeitsweisen und Glasuren. Bei einem Objekt fügte er Scherben von Gefäßen ein, die er zuvor mit dem Hammer zertrümmerte. Ein anderes Mal gab er einem Objekt durch Sandstrahlen eine wie Aquarell schimmernde Oberfläche. „Drexler war immer ein Vorbild“, erinnert sich Siemen an den im Oktober vergangenen Jahres verstorbenen Künstler. Dessen Arbeiten nicht nur in den Museen in Selb und Hohenberg sondern auch in der Staatskanzlei und im Nationalmuseum zu bewundern sind.
Nicht nur zum Ansnchauen
„Fassen Sie die Dinge an, sie haben haptische Qualität“, rät Siemen den Ausstellungsbesuchern. Neben den sehenswerten Exponaten ist in der Ausstellung auch viel Wissenswertes über den Verarbeitungsprozess zu erfahren. Beispielsweise über die Goldmalerei, die bei der Verzierung von Porzellan eine Rolle spielt.
Der interessierte Besucher erfährt auch, wie die schillernden Farben der Lüstermalerei entstehen. Die großen Wandbilder dürften in ihrer Leuchtkraft und Ausdrucksstärke wohl einzigartig sein.