Böhmisch-mährische Blasmusik macht Laune, lässt die Sorgen eine Zeit lang vergessen und umarmt die Zuhörer geradezu. So verwundert es nicht, dass „Dieter und seine Musikanten“ beim Publikum gerade in diesen Zeiten gut ankommen. Prächtige Stimmung herrschte auch beim Konzert des Ensembles anlässlich seines kleinen fünfjährigen „Jubiläums“ in der Bad Staffelsteiner Peter-J.-Moll-Halle. Ein abwechslungsreiches Programm unter Mitwirken eines ebenso gut gelaunten Überraschungsgastes zauberte ein Lächeln auf die Gesichter der rund 300 Zuhörer.
Die Jüngste auf der Bühne im rund 30-köpfigen Ensemble von „Dieter und seine Musikanten“, die Ebingerin Teresa Bayer ist gerade 14 Jahre jung. Oldie Michael Gehrlich zählt bereits 66 Lenze. Doch die Musik eint die Generationen, schon bei der Probe vor dem eigentlichen Auftakt wurde in der Truppe um Dirigent Dieter Zapf gelacht und gescherzt. „Dieter und seine Musikanten“ zeigten in dem inklusive einer kurzen Pause rund zweieinhalbstündigen Konzert pure Spielfreude. So genoss das Publikum, musikalische „Streicheleinheiten“, ein so betiteltes Stück von Michael Klostermann, genauso wie die Finkenstein-Polka oder den in der Umsetzung besonders anspruchsvollen Marsch „Kaiserin Sissi“.
Immer wieder Zwischenapplaus
Überhaupt wirkte der Auftritt der Musiker wie immer spielerisch leicht. Dirigent Zapf dankt anlässlich des „Fünfjährigen“ auch dem Bezirksklinikum Kutzenberg für das regelmäßige Zuverfügungstellen eines Raumes zum Proben.
Immer wieder spendeten die Zuhörer Zwischenapplaus, ließen sich mitnehmen und gaben auch verdienten Beifall bei den ebenso sehr gelungenen Solidarbietungen einzelner Musiker aus dem Ensemble. Martin Gmell und Manfred Krebs intonierten das „Trompetenherz“, Nesthäkchen Teresa Bayer überzeugte ebenfalls an der Trompete mit „My secret love song“, gleiches galt für die Soloeinlagen von Posaunist Klaus Sünkel sowie Carina Treml und Stefan Buron an der Querflöte.
Dirigent Dieter Zapf, der wie bei den früheren Auftritten seines Ensembles in bewährt humorvoll-beschwingter Manier die Stücke moderierte, freute sich an diesem Sonntagnachmittag wie ein Schneekönig über einen besonderen Ehrengast: seinen Freund und Dirigentenkollegen Wilfried Rösch. Der Schwarzwälder Rösch, vielen ein Begriff durch die „Böhmischen Freunde“ , kehrt in diesem Jahr für einige Projektauftritte noch einmal auf die Blasmusikbühne zurück. Doch zuvor machte der Schwarzwälder mit großem Enthusiasmus seinem musikalischen Weggefährten aus Ebensfeld die Freude, stieg auf die Bühne und schwang selbst für drei Stücke den Taktstock. Dieter Zapf hatte selbst bei der Einlage Röschs einen Heidenspaß, sang zusammen mit Tochter Jasmin und Hildegard Hammel zur dabei unter anderem dargebotenen Polka: „Kannst du Knödel kochen?“.
„Frankenland, du bist so schön“ – als Dank für das wunderbare Mitwirken Röschs wurde auch die von diesem komponierte schöne Weise gespielt, und das unter tatkräftiger Unterstützung des (O-Ton Dieter Zapf) „wieder einmaligen Publikums“. „Ich bin stolz auf euch, wie ihr das wieder gemeistert habt“, zollte Zapf seinen Musikern am Ende des Konzertes ein großes Lob.
Keinesfalls unerwähnt bleiben darf an dieser Stelle Stimmungsgranate Anni Rößner. Die Zeit während des Stimmens der Instrumente überbrückte die Seniorin ausgesprochen amüsant als begnadete Witzerzählerin.
„Ihr macht Menschen froh“
Die zweieinhalb Stunden vergingen wie im Flug. Mit dem musikalisch vorgebrachten Gruß „Auf Wiedersehen bei Blasmusik“ verabschiedeten sich die Musiker um Dieter Zapf von den Gästen, die mit Applaus im Stehen ihren Dank zum Ausdruck brachten.
Der Text auf der Karte, die ein Ehepaar aus Bad Rodach zusammen mit einem Geschenkkorb an Dieter Zapf, stellvertretend für „Dieter und seine Musikanten“ überreichte, spricht Bände: „Wir sagen heute danke, macht weiter so, denn mit böhmischer Blasmusik macht ihr viele Menschen froh.“