Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Obermain
Icon Pfeil nach unten
Bad Staffelstein
Icon Pfeil nach unten

Mittelalter, Musketiere, Musik

Bad Staffelstein

Mittelalter, Musketiere, Musik

    • |
    • |

    Schwedische Salven, die die Fensterscheiben klirren lassen, Trommelwirbel, mittelalterliche Musik, Feuershows und Zauberei. Auf Straßen und Plätzen tummeln sich Wikinger, Ritter, Musketiere, Seifensieder, Bierbrauer, Bäcker, Schindel- und Schuhmacher, Metzger nebst dem Magistrat in historischen Gewändern und ziehen am Sonntagnachmittag auch in einem bunten Festzug durch die Stadt: Zu einer dreitägigen, mehrdimensionalen Zeitreise in längst vergangene Jahrhunderte lud das 37. Bad Staffelsteiner Altstadtfest am Wochenende ein. Tausende Besucher folgten und erlebten eine Mischung aus Mittelalterromantik und fränkischer Lebensart des 20. Jahrhunderts.

    Nach dem Auftakt nach Maß am Samstag setzte der Sonntag noch einmal eins drauf: Ein Programmpunkt jagte den anderen, und die Gäste nahmen die Einladung von Erstem Bürgermeister Jürgen Kohmann zum Staunen und Genießen an: „Wir wollen Vergangenheit erlebbar machen!“, unterstrich er nach dem Einzug des historischen Handwerks zu den Klängen des Spielmannszugs Hofheim auf der Rathausbühne. Zauberer Rebasius Funkenflug mit seinen Tricks und „Flamma Salatrix“ mit ihrer Feuershow versetzten die Zuschauer ins Staunen.

    Kunststücke ganz anderer Art hatte Rechenmeister Professor Reich für das Publikum dabei, das sich am Sonntagvormittag auf seine Anweisung hin in Fingerakrobatik übte und und lernte, was es mit der Quadratur des Kreises auf sich hat. Grips war schließlich auch beim Adam-Riese-Quiz gefragt.

    „Pulver auf die Pfann', legt an“: Mit Kanonendonner und Gewehrschüssen rückte die Nürnberger Stadtwache mit der Cronacher Ausschuss Compagnie unter dem „Regiment von Johann Balthasar von Schlammersdorf“ an. Musketiere und leichte Artillerie demonstrierten, was eine „schwedische Salve“ für die Gegner bedeutete. Drei Tage lang wehte im Stadtgraben die Nürnberger Reichsfahne. Die 25-köpfige Truppe gab Einblick in das Lagerleben vor fast vier Jahrhunderten. Im richtigen Leben haben sie ganz normale Berufe, doch am Wochenende wird das Historienspiel für sie zur Leidenschaft.

    Ein Hämmern ganz anderer Art war vom Hufschmied Alexander Krappmann zu hören. Schuhmacher Hertel zeigte, wie Schuhwerk einst von Hand gefertigt wurde, Schindelmacher Robert Gagel spaltete Holz zu Dachbedeckungen, Ofensetzer Leicht hatte Kacheln dabei, und eine barocke Adelsgesellschaft trank direkt am Rathaus Kaffee und Kuchen. Dahinter gewährte eine Heilerin für zehn Taler einen Blick in die Zukunft, Hypnose gab es nebenan. Und während der Hahn nebst Hühnern unter dem Stofftuch seines Pferchs Schatten suchte, konnten sich die Besucher bei der Hitze im Badezuber von Draconis bei Heike Line und dem „Schwarzen Schorsch“ abkühlen oder im schattigen Markthof gegenüber Werke der Kulturinitiative Bad Staffelstein bewundern.

    Am Samstagabend kredenzte die Frauenunion in historischen Gewändern in der Drosselgasse edle Tropfen, süffigen Gerstensaft schenkten heimische Brauereien rund ums Rathaus aus. Dazu gab es Gaumengenüsse von der fränkischen Bratwurst bis hin zu internationalen Spezialitäten, vom frischen Kuchen bis zu den geschnittenen Hasen.

    Das Musikprogramm beinhaltete Mittelalterliches, Oldies und Rock?n'Roll, Rock und Pop bis hin zu Schlagern. Mittelalterliche und morgendländische Tänze gab es auf der Rathausbühne zu sehen. Und dass Mittelalter auch modern kann, stellte „Vogelfrei“ unter Beweis mit seiner Interpretation von „Queen's“ „We will rock you“. Das Publikum stimmte ein: „Am Obermain liegt ein schönes Städtchen – das ist Bad Staffelstein“.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden